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Aster, Christian von - Die grosse Erdfer

Aster, Christian von - Die grosse Erdfer

Titel: Aster, Christian von - Die grosse Erdfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zwerg und Uberzwerg
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Neuankömmling, sondern hob von Neuem an: »Es werden kommen fünf. Sie werden erscheinen aus dem Nichts und Kunde bringen von Übeln, die gemeinsam sind das Größte. Einer von ihnen wird erscheinen ein wenig später. Diese fünf aber sind fünfe nicht, denn sie sind einer. Ein Zwerg, der Schicksalszwerg, der gekommen sein wird, Einhalt zu gebieten dem drohenden Ende von allem, jedem und dem Rest.«
    Die Zwerge blickten einander verblüfft an. Derart alte und bedeutsame Prophezeiungen wollten mit Ehrfurcht aufgenommen werden. Auch wenn man sie nicht verstand.
    Der wütende Tätowierte wunderte sich, dass man sich nicht weiter um ihn scherte. Langsam ließ er den Zeigefinger wieder sinken und blickte verwirrt in die Runde. Das genügte einem Haufen Gardisten, sich von hinten auf ihn zu stürzen und ihn niederzuringen, während der Allerpriesterlichste beschloss, noch etwas konkreter zu werden.
    »Einer wird vom Walde aus Stein gekommen sein und Kunde bringen von mehrfachem Mord. Der zweite wird ein Bartbruder sein und tragen das Erbe des Freundes. Der dritte wird ein warnender Rufer sein, ungehört bis zu diesem Tage.«
    Hrudgroll Schleuderstein richtete sich ein wenig auf und blickte sich zufrieden um. Na also. Eine uralte Prophezeiung. Als ob er es geahnt hatte.
    »Der Nächste wird tragen den Zeremonienhelm des Alleroberüberpriesterlichen…« Diesen Satz brachte der Verkünder mit sichtlichem Widerwillen über die Lippen und schaute dann zu dem Tätowierten hinüber. »Derweil der Letzte wird sein laut…« Er musterte den Fremden genauer. »… und stark…« Ein weiterer Blick. »… und zornig.«
    Farrnwart Blechboldt leerte sein falsches Bier mit einem Schluck und zischte missmutig: »Verdammt. Das sind wir.«
    Fazzgadt schien auch nicht sonderlich begeistert ob dieser Tatsache. Ganz im Gegensatz zu Hrudgroll Schleuderstein, der das Gefühl hatte, dass ihm nun endlich die verdiente Aufmerksamkeit zuteilwurde.
    Der Verwalter und seine Häuptlinge waren zufrieden. Ihnen fiel förmlich ein Fels vom Herzen. Dank dieser fast vergessenen Prophezeiung waren sie raus aus der Verantwortung.
    Der Tätowierte hingegen wusste nicht recht, was er von all dem halten sollte. Er lag gegenwärtig unter einem Haufen Gardisten begraben, die ihn mit aller Macht niederhielten. Je zwei von ihnen drückten seine Arme und Beine auf den Boden, sodass er sich kaum noch bewegen konnte. Er besann sich auf sein eigentliches Vorhaben, den Großen Verwalter wegen des Drachenkopfgeldes zur Rede zu stellen, das dieser völlig willkürlich halbiert hatte. Und hätten ihn auch hundert dieser weichsteinigen Gardisten festgehalten, seinen Mund hatten sie nicht unter Kontrolle! Die steinerne Tafel schien förmlich zu erzittern, als der tobende Rotbart den Verwalter anschrie: »Du verwanzter verwalterischer Widerling! Zwei Brocken? Zwei kümmerliche Brocken? Hast du deinen hässlichen Zwergenarsch jemals in den Atem eines Drachen gehalten? Denkst du, das ist ein Spaziergang? Wenn ihr mich nicht vernünftig bezahlt, dann sucht euch einen anderen Drachenjäger, ihr schäbigen Staubschlucker!«
    Die Gardisten hatten trotz Überzahl sichtlich Mühe, den Entzwergten niederzuhalten. Zorn und Muskeln waren eine gefährliche Mischung. Besonders wenn sie sich in einem Zwerg vereinigten, der keine zehn Bart vom Großen Verwalter entfernt war. Aber letztendlich gelang es ihnen doch, ihn am Boden zu halten.
    Der nunmehr alles zu Verkündende verkündet Habende setzte sich wieder und nickte dem Verwalter zu, der sich nun im Gegenzug erhob und mit einer großen Geste in Richtung der prophezeiten Heilsbringer wies.
    »Ihr seid der Schicksalszwerg, die Rettung des Ehernen Volkes, die Zukunft, die dem Ende widersteht! Seid geehrt und wertgeschätzt und so weiter…« Er beugte sich ein wenig vor und wandte sich an den am Boden liegenden Tätowierten. »Auch du, Garstholm Flammrank. Wir, die wir nicht mehr sind als das Werkzeug der Götter, schauen auf euch und bangen mit euch. Von heute an seid ihr ein Zwerg und werdet gemeinsam die Gänge durchschreiten, um jene aufzuhalten, die uns vernichten wollen!«
    Fünf Augenpaare, die eines waren, tauschten verwirrte Blicke, wagten aber nicht, den hochehrwürdigen Großen Verwalter zu unterbrechen, der noch nicht am Ende seiner Rede schien. Lediglich Fazzgadt brachte genügend Mut auf, um das Wort zu ergreifen.
    »Aber Herr, ich muss brüten. Ich habe den Weg der Erneuerung beschritten und muss hinab ins Feuerloch, um

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