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Astrella 02 - Brudernacht

Astrella 02 - Brudernacht

Titel: Astrella 02 - Brudernacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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Schwabbel«, sagte eine Stimme, die ihm fremd war. Gleichzeitig hatte sich ein Schatten zwischen die Sonne und sein Gesicht geschoben. Schwabbel überlegte, was er tun sollte. Schließlich entschied er sich dafür, nur die Augen zu öffnen und dem Fremden damit zu zeigen, dass er ihn wahrgenommen hatte. Eine unmittelbare Gefahr schien nicht von ihm auszugehen, sonst hätte er schon längst zugeschlagen.
    Vor ihm stand ein großer, gutaussehender Mann in einer legeren Kombination aus beiger Hose und hellbraunem Sakko, den er locker über seiner rechten Schulter hängen hatte. Trotz der Hitze trug er eine Krawatte. Sonnenumkränzt leuchtete dunkles Haar mit grauen Strähnen. Schwabbel war stolz auf seine guten Augen.
    »Die Kinder haben gesagt, Sie heißen Schwabbel«, entschuldigte Astrella sich.
    »Das kommt schon hin«, sagte Schwabbel und richtete sich langsam auf; man wusste ja nie. »Und, wer sind Sie?«
    »Mein Name ist Louis Astrella.«
    »Haben Sie sich den gekauft oder wie kommt man sonst zu so einem Namen?«
    Astrella schmunzelte. »Darf ich mich setzen?«
    Schwabbel nickte und rückte ein wenig beiseite. Es tat ihm gut, nach langer Zeit wieder mal mit Sie angesprochen zu werden. Von den Erwachsenen tat das sonst keiner. Natürlich war ihm längst klar, dass dieser Astrella etwas von ihm wollte. Und er hatte auch eine ungefähre Vorstellung davon, worum es sich dabei handelte. Ihm sollte es nur recht sein, vielleicht sprang ja eine Kleinigkeit für ihn heraus.
    »Schön hier«, sagte Astrella. Schwabbel gab ein Brummen von sich, das man durchaus als Zustimmung verstehen konnte.
    »Sie sind öfter hier, Schwabbel?«
    »Warum interessiert Sie das?«
    »Eventuell können Sie mir bei einem Problem helfen.«
    »Sicher kann ich helfen. Ich kann bei jedem Problem helfen, solang es nicht mich selbst betrifft.« Schwabbel gab ein tief aus seinem mächtigen Brustkorb kommendes Lachen von sich. »Worum geht’s?«
    »Vor kurzem wurde hier die Leiche eines alten Mannes und sein toter Hund gefunden.«
    Also doch. Schwabbel nickte bedächtig. »Das kann sein. Die Leute hier reden davon.«
    »Wissen Sie was, das mir helfen könnte?«
    »Sind Sie ein Bulle?«
    »Nein.«
    »Warum interessiert Sie es dann?«
    »Weil eine alte Dame mich um Hilfe gebeten hat. Ihr Mann wurde vor einigen Wochen ebenfalls getötet. Und wie der Tote hier hatte auch dieser alte Mann einen Hund.«
    »Und wieso hat die Alte Sie um Hilfe gebeten? Sind Sie klüger als die Bullen?«
    »Nein, wahrscheinlich nicht. Aber die alte Dame ist aus mir unerfindlichen Gründen davon überzeugt, ich könnte helfen.«
    Eine Pause trat ein.
    »Ja, ich bin öfters hier«, nahm Schwabbel den Faden wieder auf.
    »Und, haben Sie etwas gesehen, von dem die Polizei noch nichts weiß.«
    Statt sofort eine Antwort zu geben, beugte Schwabbel sich über seine Tüte und zog gleich darauf eine angebrochene Flasche Rotwein heraus. Er nahm einen langen Schluck und hielt sie dann Astrella hin. »Wollen Sie ’nen Schluck?«
    »Nein, danke. Bei der Hitze kippe ich sonst aus den Latschen.«
    »Na, wenn Sie meinen.« Schwabbel steckte die Flasche wieder in die Tüte zurück. Er spürte Astrellas forschenden Blick auf sich ruhen und sonnte sich in der Erkenntnis, nach langer Zeit wieder einmal im Zentrum der Aufmerksamkeit eines Erwachsenen zu stehen. Das erlebte er sonst nur bei Kindern.
    »Tja, ich hab’ was gesehen in der Nacht.«
    Astrella schwieg.
    »Ein Auto, ein BMW. Stand plötzlich da. Auf dem Waldweg.«
    Astrella bemühte sich, sich seine aufkommende Anspannung nicht anmerken zu lassen. »Wo waren Sie da?«
    »Auf der anderen Seite des Waldwegs. Da gibt es ein kleines Zelt aus Ästen, das irgendwelche Kinder direkt an einem Baum befestigt haben. Vom Auto aus kann man es nicht sehen. Vor allem nicht bei Nacht und wenn man es dort nicht erwartet.«
    »Was haben Sie dort gemacht?«
    »Ich war ein wenig von der Rolle. – Hatte zu viel intus.«
    »Aber dass es ein BMW war, wissen Sie sicher?«
    Schwabbel hörte den zweifelnden Unterton in der Stimme des anderen.
    »Ja, wenn ich auch sonst kaum was mitbekommen habe. Es war ein BMW! Den Klang erkenne ich auch noch, wenn ich schon scheintot sein werde. Habe früher selbst einen gefahren. Als ich noch nicht Alkoholtester war.«
    »Und was haben Sie sonst noch gesehen?«
    »Irgendjemand ist ausgestiegen.«
    »Wer? Ein Mann, eine Frau?«
    »Könnte ’ne Frau gewesen sein. Hatte lange Haare. Bin mir aber nicht sicher.«
    »Mensch,

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