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Astrella 02 - Brudernacht

Astrella 02 - Brudernacht

Titel: Astrella 02 - Brudernacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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schlimm zu stehen, wenn man der Presse glauben darf.«
    »Ja, er liegt weiterhin im Koma«, bestätigte Eck und warf Astrella einen forschenden Blick zu. »Du wärst gerne wieder dabei, habe ich recht?«
    Astrella schwieg.
    »Ich für meine Person könnte mir inzwischen durchaus etwas anderes vorstellen.«
    »Bist du sicher?«
    »Ich weiß es nicht. Vielleicht ist es auch nur eine Phase. Wie die Midlife-Crisis.« Eck lachte, aber es klang gezwungen.
    »Du und nicht mehr bei der Polizei?«, wunderte sich Astrella. Dabei entging ihm nicht der schnelle Blick, den der junge Kollege seinem Freund zuwarf. Er schien beunruhigt zu sein.
    »Ja, ich«, bestätigte Manfred. »Ich weiß nicht warum, aber das Ganze gibt mir nicht mehr soviel wie früher. Außerdem bin ich ja auch nicht mehr der Jüngste.«
    Den letzten Satz hatte er in einem Ton gesagt, der deutlich machte, dass er nicht länger über dieses Thema reden wollte.
    »Na ja, aber immerhin gehörst du noch nicht zum alten Eisen, würde ich sagen«, ging Astrella auf den Tonfall ein.
    »Das will ich auch meinen«, meldete sich Obst zustimmend zu Wort.
    »Du hast gut reden, junger Freund«, erwiderte Manfred dem Streifenpartner in fröhlichem Ton. »Bei dir knacken und knarren auch noch nicht die Knochen und Gelenke. Ich habe es gemerkt, als wir den zwei Typen nachgerannt sind, die den Opa ausnehmen wollten. Und wir schon meinten, wir hätten die Mörder von Klimnich.«
    »Ach, das wart ihr?«, erinnerte sich Astrella sofort an das Gespräch mit Zillmann.
    »Ja, aber woher weißt du davon?«
    Astrella klärte Manfred auf.
    »Ja, Zillmann ist in Ordnung. Versteht was von seinem Geschäft und hängt nicht den Arroganten raus. Habe ihm übrigens in der Zwischenzeit von dir und meiner Empfehlung an Frau Klimnich erzählt. Ich glaube, deine Geschichte hat ihn beeindruckt.«
    »Nun, könnte sein. Nur schade, dass ich ihr nicht helfen kann.«
    »Warum auch? Immerhin gibt es dafür die Polizei, und du bist allein. – Übrigens, du Mineralwasser trinkendes Frauenidol«, damit wandte sich Eck seinem Streifenpartner zu, »ich würde vorschlagen, dass wir jetzt mal wieder unsere Hufe schwingen und verduften. Ich wundere mich ohnehin, dass die noch nicht angerufen haben. Ich habe Kesselwang nämlich deine Nummer gegeben, falls etwas los ist.«
    Die beiden standen auf. Auch Astrella erhob sich und begleitete sie an die Tür.
    »Also, Louis – dann mach’s gut!«, wünschte ihm Eck. »Und danke für das Bier.«
    »Ist schon in Ordnung.«
    »Übrigens, Louis: Waltraud würde sich freuen, wenn du mal zu uns zum Abendessen kommen würdest. Sie möchte dich jetzt endlich kennenlernen, sonst verbietet sie mir den Umgang mit dir. Ich soll dich von ihr grüßen.«
    Sie lachten.
    »Oh, das darf auf keinen Fall passieren. Grüße sie bitte auch von mir. Und sag ihr, dass ich mich jetzt schon darauf freue, sie kennenzulernen. Ich ruf’ dich an.«
    Minuten später konnte Louis den Motor des losfahrenden Streifenwagens hören. Ohne noch länger zu zögern, ging er in sein Arbeitszimmer zu den Schaubildern. Es war an der Zeit, einige der vielen weißen Stellen auszufüllen.
     
    »Wir müssen aus dieser Gegend wegziehen!«, sagte Maxi, sich eng an Micha drängend. »Friedrichshafen wäre schön. Ja, am See würde es mir gefallen.«
     
    Unzählige Passanten flanierten über den Marienplatz oder erledigten auf dem Wochenmarkt ihre samstäglichen Einkäufe. Zwei Häuser weiter war Snake soeben in der Seelbruckstraße verschwunden. Sein Anblick hatte Maxi zu dieser Aussage getrieben.
    Micha war stehen geblieben. Auch ihm war das Grinsen der Giftschlange nicht entgangen. Selbst auf die Entfernung hatte er den gierigen Blick, mit dem Snake seine Freundin angestarrt hatte, erkennen können. Es schien Micha, als wollte Snake sie beide auf die Nacht aufmerksam machen, als er mit den anderen in seine Bude eingedrungen war. Noch heute kam die Wut in ihm hoch, wenn er daran dachte. Dabei war Snake keinen Schritt auf sie zugekommen, als sie ihn hier in der Fußgängerzone erkannt hatten. Micha wusste, dass er Angst hatte, Menschen allein gegenüberzutreten. Wahrscheinlich befürchtete er, irgendjemand könnte ihm die längst fälligen Prügel verabreichen.
    Maxi zupfte ihn an seinem Hemdsärmel. »Hast du gehört, was ich gesagt habe?«
    Micha wusste nicht, was besser war: schweigen oder reden. In den vergangenen Wochen hatte er Maxi soweit kennengelernt, dass er wusste, sie würde keine Ruhe geben, bis

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