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Astrella 02 - Brudernacht

Astrella 02 - Brudernacht

Titel: Astrella 02 - Brudernacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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wie du damit umzugehen hast.«
    Astrella musste schlucken.
    »Ich hoffe, dass ich dich damit nicht in die Bredouille gebracht habe.«
    »Na ja, Bredouille wäre wohl etwas übertrieben. Zunächst mal war ich einfach nur überrascht. Aber ich mag die alte Dame.«
    »So in etwa hatte ich mir das vorgestellt.«
    Obst war sichtlich irritiert.
    »Und – was ist momentan bei euch so los?«, fragte Astrella deshalb.
    »Es wird schlimmer.«
    »Wieso denn das?«
    »Na ja, ich nehme an, du hast von der Sache am Oberhofer Weiher in der Zeitung gelesen.«
    Astrella nickte. Selbstverständlich wusste er davon. Astrella hatte beim Lesen des ausführlichen Artikels unwillkürlich die Fäuste geballt und leise aufgestöhnt. Ohne sich dagegen wehren zu können, hatte sich die eigene Vergangenheit sofort in seine Gedanken gedrängt. Schon manches Mal hatte er sich in den vergangenen Jahren gefragt, ob er zu einer neuerlichen Tat wie seinerzeit fähig wäre. Er hatte erkennen müssen, dass er sich diese Frage weder mit einem eindeutigen ›Ja‹ noch mit einem eindeutigen ›Nein‹ beantworten konnte. Nicht zuletzt deshalb hatte er es sich abgewöhnt, Garantieerklärungen für die Zukunft abzugeben. Gut, er konnte sagen, wie etwas gewesen war und wie er jetzt über etwas dachte und was er möglicherweise tun würde. Doch so schnell konnte sich alles in Schall und Rauch auflösen. Es gab nun mal keine Sicherheit, was die Zukunft betraf.
    Sowohl die lokale als auch die überregionale Presse hatte das Badeweiherverbrechen dazu benutzt, die Sicherheitslage in ganz Deutschland in Frage zu stellen. Natürlich hatte sie damit nicht unrecht. Was Astrella jedoch daran störte, war, dass die Presse in seinen Augen mit ihrer Art der Berichterstattung gehörig dazu beitrug. Aber gut, so war es eben und er würde das nicht ändern können.
    »Natürlich kennt die Presse nicht alle Einzelheiten«, riss Manfred Astrella wieder in die Wirklichkeit zurück.
    »Beispielsweise?«
    »Na ja, die genaueren Umstände der Vergewaltigung beispielsweise. Obschon die Spurensicherung nicht gerade auf eine Fundgrube gestoßen ist.«
    »Wisst ihr wenigstens, wie viele Täter es waren?«
    »Dem Spurenbild am Tatort und den Aussagen der Frau nach könnten es an die fünf Täter gewesen sein. Wobei die Frau nur kurz vernommen werden konnte und offenbar an teilweisem Gedächtnisverlust leidet.«
    »Also eine Bande?«
    »Vermutlich.«
    »Und, gibt es bereits irgendeinen Erfolg?«
    »Nein.«
    Hier mischte sich erstmals Obst in die Unterhaltung ein. »Das Schlimme ist, dass die beiden noch nicht vernehmungsfähig sind. Mein Gott, wenn ich mir vorstelle, jemand würde so etwas mit Sabine machen.«
    Astrella wusste sofort: Sabine musste Obsts Freundin oder Frau sein. Er sah, wie die Wut in dem jungen Polizist hochstieg. Nachdenklich schaute er ihn an.
    »Ich weiß nicht, was ich tun würde, wenn mir diese Bestien über den Weg laufen würden«, steigerte sich Obst weiter hinein.
    Astrella spürte den Blick von Manfred auf sich ruhen.
    »Das weiß keiner von uns, Heinz«, beschwichtigte Manfred seinen Kollegen. »Und wahrscheinlich ist das auch besser so. Lass einfach alles auf dich zukommen.«
    Seiner Stimme war nicht der Hauch eines belehrenden Tones zu entnehmen. Um Obst abzulenken, fragte er nach den Morden an Klimnich und Lemsack.
    »Soweit ich weiß, treten sie auf der Stelle«, antwortete Manfred. Wir merken es auch daran, dass wir wieder die typische Aufpasseraufgabe zugeteilt bekommen haben: während der Streife besonders auf alte Männer mit Hunden achten. Darüber hinaus besuchen wir neben unserer normalen Arbeit die Hundebesitzer der Stadt. Und da viele Hunde nicht registriert sind, sprechen wir grundsätzlich jeden an, der uns mit einem Hund über den Weg läuft. Außerdem können wir sie dabei auch auf die möglichen Gefahren hinweisen.«
    Astrella horchte auf. Also hatte sich seit seinem letzten Telefongespräch mit Zillmann nichts Entscheidendes verändert.
    »Aber durch die Badeweiher-Geschichte werden sie doch noch mehr unter Druck geraten«, ging er endlich auf Manfreds Information ein.
    »Das stimmt. Aber die Kripo hofft, diese Sache schneller lösen zu können. Vor allem dann, wenn die Frau ansprechbar ist, was aber anscheinend noch dauern kann.«
    »Na, dann wünsche ich euch und den Kollegen von der Kripo nur baldigen Erfolg. Sonst brechen schwere Zeiten an. – Besonders dann, wenn einer von den beiden doch noch stirbt. Um den Mann scheint es

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