Aszendent Liebe: Roman (German Edition)

ihn mitnehmen lassen. Ich hatte mir eingeredet, ich würde mit dem Tee und den alten Crackern im Laden schon klarkommen. Aber um elf Uhr wusste ich, dass das nicht klappen würde, und rief Jane als Notfallplan B an.
    »Ich habe Nick nach der Radioshow angerufen, aber irgendwie wirkte er sonderbar. Ich habe ihm erzählt, dass Doug und ich wieder zusammen sind und dass ich die Radioshow nicht mehr mache. Ich hätte gedacht, das würde ihn freuen, aber er wirkte immer noch sauer. Auf diese unausgesprochene, leise ›Ist schon alles in Ordnung‹-Art, weißt du.« Ich beiße kräftig in das Wurstsandwich, das Jane mir gemacht hat. Sie hat mir das perfekte Schulpausenbrot gepackt: ein Wurst-und-Senf-Sandwich, Maischips und einen Apfel. Es schmeckte toll.
    »Vielleicht will er immer noch, dass du zugibst, dass alles nur gespielt war. Er ist schließlich Skeptiker. Es ist doch so gelaufen, dass jetzt jeder, der die Radiosendung gehört hat, dich nicht nur für die weltbeste Hellseherin hält, sondern auch noch für eine romantische Heldin.«
    »Ich nehme an, daran könnte es liegen. Ich habe ihm erzählt, dass ich geplant hatte, allen zu sagen, dass sie nicht an Hellseher glauben sollen, aber ich bin mir nicht sicher, ob er mir das abgenommen hat.«
    »Du hast dich bei ihm entschuldigt. Du hast mit der Radiosendung aufgehört. Wenn er immer noch sauer ist, dann ist das sein Problem. Vielleicht ist ihm bloß nichts mehr eingefallen. Schließlich seid ihr zwei wegen des esoterischen Projekts zu Freunden geworden.« Sie zuckte mit den Schultern. »Es ist ja nicht so, dass ihr beide viel gemeinsam habt.«
    »Das stimmt nicht. Wir hatten eigentlich unheimlich viel Spaß zusammen. Er hat einen tollen Sinn für Humor, und durch ihn interessiere ich mich für Hitchcock-Filme.« Ich wedele mit der Hand, um all die Dinge, die wir gemeinsam haben, zu verdeutlichen. »Da ist alles Mögliche.«
    »In Ordnung, ihr habt euch also nahegestanden. Er hat dein Leben stark beeinflusst oder zumindest deine Filminteressen. Ich korrigiere mich.« Jane legt ihren Kopf schief und betrachtet mich, wie ich mir Maischips in den Mund schiebe. »Magst du ihn?«
    »Nick? Natürlich nicht. Ich meine, natürlich mag ich ihn, aber ich mag ihn nicht so .« Jane nickt langsam. Sie ist wie eine gegnerische Spionin, die mit den tödlichen Röntgenblicken weitermachen wird, bis sie die Wahrheit hört. »Er ist nicht mein Typ. Es kann sein, dass Nick mir zugehört hat und nett war, als Doug und ich Probleme hatten. Ich war einsam. Es kann sein, und ich bin davon nicht überzeugt, aber es ist möglich, dass ich dann die Gefühle von Freundschaft mit etwas anderem verwechselt habe.«
    »Ach ja.« Jane scheint sehr langsam näherzukommen. Bald wird sie auf meinem Schoß sitzen, während wir hier diskutieren. Ich bin mir sicher, dass ich deswegen den Eindruck habe, dass die Temperatur steigt.
    »Der springende Punkt ist, dass ich ihn sehr mag und dass ich mir wünsche, wir könnten diese ganze Radiosache vergessen.« Ich wische die Krümel meines Pausenbrots von der Theke.
    »Ich finde, du solltest ihm sagen, dass du ihn magst.«
    »Warum denn? Hast du aufgepasst? Doug ist wieder zu Hause, wir sind wieder zusammen. Wir fangen von vorn an. Nach allem, was ich durchgemacht habe, um ihn zurückzubekommen, warum sollte ich jetzt irgendein Risiko eingehen?« Jane lehnt sich zurück und beugt sich nach unten, um Ethan seinen Schuh aus dem Mund zu nehmen. »Außerdem klingt es bei dir so, als wäre ich besser mit Nick als mit Doug zusammen, und das ist absurd.«
    »Du hast recht. Vergiss, dass ich etwas gesagt habe«, sagt sie. »Ich muss los, ich muss noch einkaufen. Wir sprechen uns später.« Die Türklingel ertönt, als sie den Laden verlässt, und aus irgendeinem Grund bin ich enttäuscht, weil sie nicht versucht hat, mich dazu zu überreden, Nick etwas zu sagen, was vollkommen lächerlich ist. Ich vermute, dass meine Gefühle sich noch an all die Veränderungen der letzten Woche gewöhnen müssen. Es war eine emotionale Achterbahn.

Vierunddreißig
     
    WASSERMANN
     
    Die Sterne stehen genau richtig für Sie. Etwas, auf
das Sie gewartet haben, wird bald geschehen.
Denken Sie zurück, die Erinnerung wird Ihnen hel
fen, sich bewusst zu werden, wie weit Sie gekommen
sind. Genießen Sie diese besondere Zeit.
    Doug hat mit seinen Eltern ein Abendessen verabredet. Er fand es immer komisch, dass ich Zeit mit seiner Familie verbringen wollte. Ich habe ihm gesagt, da meine