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@ E.R.O.S.

@ E.R.O.S.

Titel: @ E.R.O.S. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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zusammen und fahren wieder.«
     
    Ich packe in meinem Büro, als ich bemerke, daß das E-mail-Icon unter Nofretetes sich langsam drehendem Kopf auf demEROS-Center blinkt. Während ich eine Tube Rasiergel in meine Tasche fallen lasse, starre ich das Icon an. Die Geräusche der im Schlafzimmer packenden Drewe hallen den Korridor entlang. Ich zwinge mich, ruhig zu bleiben, gehe zum Computer und klicke mit der Maus auf das Icon. Über der Nachricht steht:
     
    Absender
: SYSOP/Dr. Edward Berkmann

43
    W
ährend ich darauf warte, daß Miles endlich sein Handy einschaltet, versuche ich mich verzweifelt daran zu erinnern, ob das E-mail-Icon schon gestern abend geblinkt hat und ich es vielleicht in dem ganzen Irrsinn übersehen habe, als man mir Erins Leiche zeigte und ich das Blut aufwischte. Aber ich glaube es nicht. Und es hat auch heute nachmittag noch nicht geblinkt. Die Nachricht ist in der vergangenen Stunde eingetroffen, wie der Zeitmarker es anzeigt. Noch immer ganz flach atmend, bete ich, daß Berkmann die Nachricht irgendwie eingegeben und auf spätere Zustellung programmiert hat, als er gestern hier im Haus war.
    »Hier Turner.«
    Eine Kakophonie von Straßenlärm droht, Miles’ Stimme zu übertönen. Er geht oder fährt offensichtlich irgendwo eine Straße entlang.
    »Ich bin’s, Harper. Berkmann lebt vielleicht noch.«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Ich habe gerade eine E mail von ihm bekommen, über EROS.«
    »Mit einer Zeitmarkierung?«
    »Vor einer halben Stunde.«
    »Wie lautet sie?«
    »Wie hat Ihnen mein kleiner Dokumentarfilm gefallen? Ichwürde gern Ihre Meinung dazu hören. Ich warte im Blauen Raum auf Sie.«
    Eine Pause. Dann: »Die könnte er aus dem Flugzeug geschickt haben. Bevor es abstürzte. Welches Pseudonym benutzt er?«
    »Keins. Sie kam von SYSOP 1.«
    »Das ist unmöglich!«
    »Mann, hast du Bohnen in den Ohren, oder was?«
    »Hör mal, Berkmann hat die letzte E-mail über einen alten gebührenpflichtigen Anschluß zu einem Backup-Server ins System geschleust. Ich habe sie gefunden und geschlossen. Vielleicht war das einer meiner Assistenten, der uns mit einem blöden Witz reinlegen will.«
    »Wo ist Baxter, Miles? Kannst du ihn erreichen?«
    »Er ist noch immer in Connecticut. Die Staatspolizei klappert in der Nähe des Flughafens, den Berkmann benutzt hat, Häuser ab. Sie sucht noch immer nach seinem Versteck. Bist du zu Hause?«
    »Ja.«
    »Ich rufe Baxter an und melde mich dann sofort wieder.«
    Ich gehe keinen Zentimeter vom Telefon weg, während ich warte. Dem Lärm nach zu urteilen, der den Korridor entlangschallt, durchstöbert Drewe noch immer ihre Schubläden und Schränke. Nach knapp zwei Minuten ruft Miles zurück.
    »Du hast recht«, sagt er mit seltsam gedämpfter Stimme. »Berkmann ist in diesem Augenblick im System. Das Arschloch lebt noch.«
    »Mein Gott. Ich habe es gewußt.«
    »In der Nacht, in der er die Kundenhauptliste gestohlen hat, muß er eine Hintertür ins System eingebaut haben. Aber er hat sie nie benutzt. Er weiß, daß das Logbuch ihn entlarvt hätte.«
    »Nie benutzt bis jetzt, meinst du.«
    »Genau.«
    »Kannst du ihn aufspüren, Miles?«
    »Nein. Das FBI hat seine Leute von unserem Wechselsystemabgezogen, als wir für die Kunden dichtmachten, und die Telefongesellschaft wird mir ohne das FBI nicht helfen.«
    »Was soll ich also tun?«
    »Geh in den Blauen Raum und finde heraus, was er will.«
    »Nein, verdammt noch mal!«
    »Baxter ist meiner Meinung, Harper. Halte ihn lange genug online, daß du auf Tippfehler achten kannst. Wenn keine auftreten, wissen wir wenigstens, daß er wieder mit seinem Spracherkennungssystem arbeitet. Zu Hause in New York.«
    »Wie kann er nach New York zurückgekehrt sein?«
    »Genauso, wie ich von Manhattan nach Mississippi gekommen bin. Er hat die Tickets bar bezahlt. Verdammt, er könnte sogar schon hier sein, wenn er einen Zug genommen hätte. Er könnte da unten ein Flugzeug gestohlen haben. Ich lasse Baxter diese Möglichkeiten überprüfen.«
    »Ich glaube, er ist noch hier unten, Miles.«
    »Wieso?«
    Ich erzähle die Geschichte von der Sonnenbrille in Erins Grab, aber Miles schenkt ihr in etwa so viel Glauben wie Sheriff Buckner.
    »Rede einfach lange genug mit ihm, daß du auf Tippfehler achten kannst«, sagt er. »Wenn er wieder in New York ist, kriegen wir ihn.« Seine Stimme wird leiser. »Baxter verschwendet in Connecticut nur seine Zeit. Das Versteck, in dem er die Morde begangen hat, ist hier, Harper. Irgendwo

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