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@ E.R.O.S.

@ E.R.O.S.

Titel: @ E.R.O.S. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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Berkmanns Worte aufgezeichnet werden, sondern ich alles hören kann, was er durch den Anrufbeantworter sagt.
    »Bist du da, Edward?« fragt Drewe.
    »Ja.«
    Obwohl es durch den blechernen Lautsprecher des Anrufbeantworters übertragen wird, vermittelt dieses eine Wort – das ohne den Umweg über Miles’ Spracherkennungsprogramm gesprochen wurde – mehr Gerissenheit und Gefahr als alle Worte, die Berkmann bislang von sich gegeben hat.
    »Das gefällt mir besser«, sagt Drewe. » Viel besser.«
    Der kleine Lautsprecher zischt und knistert auf ihrem Schoß.
    »Ich komme zum Fenster, Edward.« Sie erhebt sich vom Stuhl.
    »Nein. Komm zur Hintertür.«
    Drewe erstarrt, und ihre Augen fragen mich, was die meinen sie fragen. Ist Berkmann wirklich an der Hintertür? Wir wissen es einfach nicht.
    »Harper läßt mich nicht. Aber ich komme zum Fenster.«
    Trotz meiner durchgescheuerten Nerven zwinge ich mich, sie durch das Zimmer zum rechten vorderen Fenster gehen zu lassen. Sie legt die Handfläche über die Sprechmuschel des Telefons und flüstert: »Du drehst völlig durch. Du flippst aus. Du wirst mich eher umbringen, als mich hier herauszulassen.«
    »Was?«
    Sie sieht mich eindringlich an, als wolle sie sagen: Nun schalte endlich, du Dummkopf! »Wenn ich gegen die Fensterscheibe schlage, heißt das, er steht ohne Deckung da. Dann hast du freie Schußbahn. Aber erst dann, okay?«
    Bevor ich Einwände erheben kann, ergreift Drewe mit der rechten Hand die Schnur der Jalousie und tritt drei Schritte zurück. Damit zieht sie die Jalousie hoch und gibt so zwei Meter hohes Glas frei.
    »Siehst du mich, Edward?« sagt sie ins Telefon.
    Berkmann antwortet nicht. Er will seine Position nicht verraten, indem er eingesteht, daß er sie sehen kann. Was denkt er in diesem Augenblick? Das einzige Licht im Büro kommt von der Halogenlampe auf dem Schreibtisch, aber es fällt seitlich auf Drewe und bedeckt ihren weißen Bademantel und das noch feuchte Haar mit einem diffusen gelben Glanz. Berkmann würde wahrscheinlich am liebsten das Fenster einschlagen und sie hinauszerren, aber dafür liegt das Fenster viel zu hoch. Und er weiß, daß ich bewaffnet bin.
    »Edward?« sagt Drewe erneut mit flehender Stimme.
    Noch immer nichts.
    Der Geruch des Benzins ist an der Wand sehr stark, aber Berkmann hat es noch nicht entzündet. Am liebsten würde ich an das andere Fenster treten, drei Meter von Drewe entfernt. Dort hätte ich das beste Schußfeld. Aber falls Berkmann tatsächlich vor dem Haus ist, weiß er das auch.
    »Wo ist Harper?« fragt er plötzlich.
    Mit dem Finger am Abzug wirbele ich zum EROS-Computer herum. Ich hatte vergessen, daß ich seine Stimme nun nur noch durch den Anrufbeantworter auf der anderen Seite des Raums hören kann.
    Drewe hält sich mit einer Hand am Fensterrahmen fest. Sie hat so selbstsicher gehandelt, daß ich davon ausging, sie sei so zuversichtlich, wie sie sich gab. Aber dem ist ganz und gar nicht so. Berkmanns Antwort scheint sie sogar dermaßen aus der Fassung gebracht zu haben, daß sie nichts erwidern kann.
    Während ich beobachte, wie sie schwankend dasteht, kommt mir das Szenario wieder in den Sinn, das sie skizziert hat. Ich drücke die Brust fest gegen die Wand zwischen den Fenstern, strecke den rechten Arm aus, schiebe mich an der Wand entlang und drücke den Lauf meiner Waffe gegen ihre linke Schläfe.
    »Siehst du ihn jetzt?« fragt sie, und ihre Stimme verrät wirkliches Entsetzen.
    »Dafür wirst du sterben, Harper.«
    Berkmann befindet sich eindeutig vor dem Haus.
    »Das ist nicht gerade der beste Anfang für Verhandlungen, Edward«, sagt Drewe.
    »Ich verhandle nicht.«
    »Dann eben für dieses Gespräch. Diese synthetische Stimme war so steril. Gar nicht wie die hier. Deine richtige Stimme ist viel faszinierender.«
    »Verdammt, halt die Klappe!« rufe ich und werfe damit die meiner Meinung nach passende Zeile ein.
    »Ich werde dich lebendig verbrennen«, sagt Berkmann kalt.
    » LECK MICH AM ARSCH! « Ich schließe die Augen und versuche, mir die Szene draußen vorzustellen. Drewes Acura steht etwa sechs Meter von dem Fenster entfernt quer vor dem Haus. Der Explorer befindet sich nur drei Meter vom Haus entfernt, aber weiter links als der Acura.
    »Harper wird mir nichts tun, Edward«, sagt Drewe. »Dafür hat er nicht den Mumm. Genausowenig, wie er den Mut hatte, mir von Erin zu erzählen!«
    »Warum versuchst du dann nicht, das Haus zu verlassen?« schreie ich.
    »Das muß ich nicht«,

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