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@ E.R.O.S.

@ E.R.O.S.

Titel: @ E.R.O.S. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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naß!«
    »Du hast gesagt, er würde es nicht tun!« jammert Drewe.
    »Hol die Handtücher!«
    Ich schiebe zwei Zapfen ein, um den Deckel zu befestigen, wobei ich mich anstelle wie ein Teenager mit einem Kondom, laufe dann zum geöffneten Drucker und lege die Kassette ein.
    In dem Augenblick, in dem ich den Druckerdeckel zuklappe, habe ich eine tödliche Bombe. Aber Edward Berkmann ist der Zünder, und wenn er richtig funktionieren soll, muß ich jede nicht tödliche Alternative ausschließen. Meine Hände fliegen über die Tastatur, schließen jede Möglichkeit eines Scheiterns aus ...
    »Harper, hör auf damit!« bittet Drewe. Sie steht mit zwei triefnassen Handtüchern neben mir.
    »Geh in den Schrank!«
    »Kommt nicht in Frage!«
    »Willst du sterben?«
    »Wenn wir das tun, werden wir sterben!«
    Berkmanns digitale Stimme lähmt uns beide. »Fünf Minuten sind in die Ewigkeit eingegangen. Wo bist du, Drewe?«
    Sie beobachtet mich wie ein Kind, das einen Finger in einLoch in einem Deich gesteckt hat. »Laß mich mit ihm sprechen!« bittet sie.
    »Er will nicht mehr sprechen! Geh in den Schrank!«
    Ihre Arme hängen schlaff am Körper runter, und die nassen Handtücher klatschen auf den Boden. »Das kann ich nicht«, sagt sie mit gebrochener Stimme. »Es tut mir leid.«
    Wenn es sein muß, werde ich sie in den Schrank tragen, aber zuerst muß ich die Bombe schärfen. Ich starre den Drucker an, und mein Magen zieht sich zusammen.
    »Tritt zurück, Drewe.«
    »Riechen Sie das Benzin, Harper?« fragt Berkmann. »Wollen Sie verbrennen?«
    »Du Arschloch!« rufe ich. In dem Bewußtsein, daß es mein letzter sein könnte, tue ich einen tiefen Atemzug. Dann beuge ich mich für den Fall, daß er zu früh explodiert, über den Drucker und schalte ihn ein.
    Nichts passiert. Die gelben und grünen Statuslämpchen auf der Oberseite des Druckers leuchten auf, verschwinden blinkend und kommen dann zurück. Sie zeigen an, daß das Gerät angelaufen, online und betriebsbereit ist. Und ich lebe noch.
    »Hörst du mich, Edward?«
    Mit pochendem Herzen wirbele ich herum. Drewe sitzt mit aufgesetztem Kopfhörer am EROS-Computer.
    »Ja. Komm heraus, Drewe.«
    »Harper läßt mich nicht. Er glaubt, wenn ich hinausgehe, wirst du das Haus mit ihm darin anzünden. Oder ihn erschießen, wenn er ebenfalls herauskommt.«
    »Wir alle müssen im Leben Risiken auf uns nehmen. Komm jetzt heraus.«
    »Ich will ja. Ich werde etwas versuchen, okay? Du benutzt ein Handy, nicht wahr?«
    »Hör mit den Spielchen auf, Drewe. Meine Geduld ist erschöpft.«
    »Ich werde ein Telefon an dieses Modem anschließen. Dann kann ich zum Fenster gehen. Du kannst mich dann sehen. Wir werden die Sache klären.«
    Berkmann antwortet nicht.
    »Verdammt noch mal, was hast du vor?« zische ich.
    Drewe bedeutet mir hektisch, daß ich ihr ein Telefon bringen soll. Ich weiß nicht, was sie beabsichtigt, aber jede verstreichende Minute sind zwei Kilometer, die Wes Killen und Sheriff Buckner dem Haus näher kommen. Ich werfe ihr das schnurlose zu und laufe zu dem Anrufbeantworter, mit dem es verbunden ist.
    »Welche Nummer hat die Datenleitung?« fragt Drewe, den Finger auf der Leertaste.
    »Sechs-null-eins, vier-zwo-sieben, drei-eins-eins-vier.«
    Sie spricht die Nummer in den Kopfhörer. »Hast du das auf deinem Bildschirm, Edward?« fragt sie dann.
    Berkmann sagt nichts.
    »Ruf mich in dreißig Sekunden an. Ich schließe jetzt das Telefon an.«
    Ich greife mit der linken Hand hinter ein Bücherregal, versuche, den Stecker des Anrufbeantworters aus der Buchse zu ziehen, während ich den Revolver für den Fall, daß Berkmann die Tür aufbricht, in der rechten Hand halte.
    »Beeil dich!« sagt Drewe.
    Ich habe ihn. Ich werfe die Basisstation auf Drewes Schoß und schließe den Stecker an das Netzteil an, das den EROS-Computer mit Strom versorgt. »Verdammt noch mal, was hast du vor?« frage ich erneut.
    »Ich werde ihn dir ans Messer liefern.«
    »Was? Wie?« frage ich und stecke die RJ-11-Anschlußbuchse in die Rückseite des Modems.
    »Halte dich einfach bereit.«
    »Ich bezweifle, daß er dir noch zuhört.«
    Das Klingeln des Telefons straft mich Lügen.
    Drewe greift danach, doch ich halte ihr Handgelenk fest. »Laß erst den Anrufbeantworter anspringen, dann gehst du ran.«
    Nachdem das Gerät sich eingeschaltet hat, hebt Drewe ab und überspricht meine Bandansage: »Eine Sekunde noch!«Als die Ansage abgelaufen ist, drücke ich auf MEMO, was bewirkt, daß nicht nur

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