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Atemlose Begierde

Atemlose Begierde

Titel: Atemlose Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabelle Sander
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einer verschlossenen Tür. Ich zückte
meine coole Silberkarte, schob sie in den Scanner, und der Tresor ging auf. Ich
stieg auf das Bett und konnte einen stecknadelkopfgroßen, leicht glänzenden
Punkt in der Tapezierung ausmachen.
    Von der Terrasse holte ich mir einen Gartenstuhl und sah mir die
Stelle aus der Nähe an. Das musste die Kamera sein. Sie war nicht mal aus dieser
Entfernung eindeutig als solche zu identifizieren. Ich war sprachlos. Irgendwo musste die Zentrale sein, dachte ich. Dort ist dann
auch das gespeicherte Material. Nur wo? Ich ging runter, zappte alle
Räume durch und fand jeden, abgesehen von den Toiletten. Ich überlegte genau.
Ein Raum fehlte, und zwar der, den Rick das Spielzimmer nannte. Noch hatte ich
es nicht von innen gesehen. Es befand sich gleich neben der schwarzen Suite.
Wieder rannte ich hoch und suchte den Scanner für meine Karte. Es gab keinen.
Hektisch fuchtelte ich jetzt mit der Karte vor dem Glas herum. Eine Schiebetür
ging auf. Bevor ich hineinging, schaute ich noch, wo der Öffner zum Rausgehen
war, falls die Tür hinter mir automatisch zuging und ich für ewig in diesem
Verlies gefangen war. Ich sah nichts. Ich holte den Liegestuhl und stellte ihn
zwischen die geöffneten Scheiben, dann ging ich rein. Die Tür ging zu, und der
Stuhl wurde dadurch eingeklemmt. Der Spalt war groß genug, damit ich wieder
rauskam. Ich hoffte nur, dass Rick nicht auftauchte, solange ich in diesem
Zimmer war. Warum wollte er eigentlich, dass ich im
Apartment auf ihn wartete? War das der Grund dafür? Wollte er, dass ich
diese Dinge fand? Es war mir egal. Meine Neugierde übermannte mich.
Rick hatte mir nie richtig Angst eingejagt, aber jetzt vibrierten meine Nerven
bei der Vorstellung, dass er mich hier ertappen könnte.
    Der Raum war karg und funktional eingerichtet. Er hatte nichts von
einer Videoüberwachungszentrale. Keine Wände mit Überwachungsmonitoren. Nur ein
Notebook stand auf einem Tisch, und davor war ein minimalistisch designter
Bürosessel. Auf dem Tisch standen ein Kästchen mit DVDs sowie ein externes
DVD-Lesegerät. So einfach war das. Ich klappte das Notebook auf, es erwachte
sofort aus dem Schlafmodus. Ich stellte mir vor, dass gleich jeder Raum in
Miniaturscreens auf dem Schirm erscheinen würde. Dem war aber nicht so.
Stattdessen öffnete sich eine blanke graue Seite mit einem Ordner. Ich war
erstaunt. Da war jemand aber nicht sehr vorsichtig mit dem Zugang zu diesen
Daten. Entweder war gerade vor mir jemand hier am Rechner gewesen, oder es war
Usus in diesem Haus, dass der Zugriff zum Computer nicht wenigstens durch ein
Passwort geschützt wurde.
    Ich klickte auf »Zuletzt verwendete Dokumente«. Vielleicht verriet
mir das ja, was als Letztes gesehen wurde. Ich klickte einfach auf das letzte
Dokument. Ein Fenster öffnete sich als kleiner Screen. Darauf war ich selbst zu
sehen, im Whirlpool treibend – wie schön – hatte er mir etwa dabei
zugesehen? Ich dachte, er hätte währenddessen gekocht? Wie abgefuckt war der Typ
eigentlich?, fragte ich mich. Ich klickte auf die nächste Datei: Wir beim
Essen … Ich klickte alle Dokumente durch, um unsere Spiele in der schwarzen
Suite oder im Gästezimmer zu finden. Sie waren aber nicht dabei. Ich klickte
jetzt andere Dateien an. Zu sehen waren kleine Filmchen, für die ich gerne mehr
Zeit gehabt hätte. Unter anderem Spencer und Rory gemeinsam beim Wein, in der
Küche, Rick und Spencer im Whirlpool und vorm Fernsehen. Es war nicht unbedingt
verfänglich, was ich sah, aber es stieg mir zu Kopf. Ich schloss alle Ordner,
versuchte davor noch »Jo im Whirlpool« zu löschen und klappte das Gerät zu. Es
war schon sieben Uhr, Rick würde in wenigen Minuten auftauchen. Ich sprang über
den Liegestuhl und versuchte ihn hinter mir aus dem Türrahmen zu ziehen. Ein
unmögliches Unterfangen. Mein Telefon piepte in meiner Hosentasche. Ich zog am
Stuhl und nahm den Anruf entgegen.
    »Rick?«
    »Hi, wie geht’s?«
    »Gut.«
    »Bist du im Apartment?«
    »Ja. Wo bist du?«
    »Ich bin auf dem Weg, im Taxi, brauch ungefähr noch 10 Minuten. Möchtest du gleich runterkommen,
dann können wir gemeinsam zum Restaurant fahren.«
    »Ja, okay«, keuchte ich.
    »Wirklich alles okay bei dir?«
    »Ja.«
    Ich zerrte schweißgebadet einhändig am Liegestuhl.
    »Kannst du mir ein paar Schuhe aus dem Ankleidezimmer
mitbringen?«
    »Ja, welche?«
    »Etwas Komfortables, such du sie aus.«
    »Okay, ich bin in 10 Minuten
unten.«
    Jetzt fiel mir ein, dass

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