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Atemlose Begierde

Atemlose Begierde

Titel: Atemlose Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabelle Sander
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war zärtlich zu ihr, es erinnerte mich an mein Treffen
mit ihm. Ich war in Rage. Das war nun definitiv nicht für mich bestimmt, und es
schmerzte bereits. Sie trug ein schwarzes Korsett, und ihre bestürzend dünnen
Beine waren in schwarze Strümpfe gehüllt. Ihre Hüften waren knabenhaft. Rick
presste sie mit seinem Körper von hinten an die Glasscheibe der großen
Fensterwand. Sie liebten sich auf dem Eisbärenfell, am Küchenblock, es blieb
kein Möbel unbenutzt. Die beiden legten eine sportliche Meisterleistung aufs
Parkett. Das Mädchen verbog und wand sich in alle Richtungen. Rick besorgte es
ihr heftig. Er machte einen fontänenartigen Abgang. Es war ein formvollendetes
Meisterstück.
    »Hi!«
    Als ich vom Schirm aufblickte, stand Rick in der Tür, direkt hinter
dem Liegestuhl. Mit beiden Armen drückte er die Schiebetür auf und schob den
Sessel zur Seite. Ich war wie gelähmt.
    »Siehst du etwas, das dir gefällt?«
    »Ja … ich meine, nein.«
    »Was schaust du dir an?«
    »Ein schönes Mädchen und dich.«
    »Rosie.«
    »Mag sie das, wenn andere ihr bei diesen Dingen zugucken?«
    »Wir haben es uns gemeinsam angesehen, es stört sie gar nicht, wenn
Leute sie dabei sehen.«
    »Wenn sie so vorgeführt wird?«
    »Sie stammt aus einer anderen Generation. Sie würde alles tun, was
ihre Popularität steigert.«
    Er schien selbst etwas aufgebracht.
    »Du bist schon zurück?«
    »Ja, ich hab mich ins Auto gesetzt, als Beth mich angerufen hat und
du wissen wolltest, wo ich bin. Ich bin aus den Midlands hergerast, weil ich
befürchtet hatte, dass du hierherkommst.«
    Er war nicht besonders freundlich.
    »Rick, du sagst mir einfach nicht die Wahrheit, ich wollte nur sehen,
was du wirklich tust.«
    »Ich sag dir doch die Wahrheit, aber du schnüffelst hier rum, und das
finde ich, gelinde gesagt, ein wenig unangebracht. Außerdem sitzt Spencer unten.
Ich weiß ja nicht, was du ihm erzählen willst, aber er ist stinksauer, dass du
vor seinem Computer sitzt und dich an seinem Spielzeug bedienst.«
    »Spencer?«
    »Ja, er hat seinen Flug heute Morgen verpasst.«
    Jetzt hatte ich Angst, zum ersten Mal auch ein wenig vor Rick. Er war
sehr distanziert und fast feindselig.
    »War er die ganze Zeit hier?«
    »Er ist den ganzen Tag zu Hause, er ist high, er ist geladen und
unausstehlich.«
    »Ja, dann geh ich jetzt besser einfach«, sagte ich und stand auf.
    »Moment, ich will jetzt genau wissen, warum du hier bist.«
    »Wie?«
    »Denkst du, dass Spencer dich einfach abziehen lässt mit allem, was
du hier gesehen hast?«
    »Was sollte er sonst tun?« Ich schluckte.
    »Hör zu, Jo, du scheinst nicht zu begreifen. Das hier ist Spencers
Apartment, Spencers Computer, und du stöberst gerade in seinen Eingeweiden rum.
Er ist böse und schnaubt unten wie ein Stier. Er ist seit Tagen auch auf mich
nicht gut zu sprechen.«
    »Aber du hast mir doch selbst den Schlüssel gegeben.«
    »Ja, aber nicht dafür, dass du, nachdem wir uns verabschiedet hatten,
heimlich hierherschleichst und seine Filme anschaust.«
    »Wofür hast du ihn mir dann gegeben?«
    »Das weißt du genau.«
    »Okay, und was machen wir jetzt?« Ich räusperte mich.
    »Wir gehen gemeinsam runter und verlassen das Apartment.«
    Ich sah sorgenvolle Augen und ein wenig Angst darin. Wir gingen
hinunter. Spencer stand am Küchenblock und öffnete eine Dose Bier. Eines seiner
Augen sah mich an, das andere sah durch mich hindurch. Seine Pupillen waren
riesig. Ich ging an ihm vorbei und sagte nur: »Hi.«
    Ich wollte sehr schnell raus hier.
    »Na, ihr zwei Turteltauben, habt ihr oben was Schönes gesehen?«,
fragte er. »Du weißt vielleicht, Johanna, dass ich für diesen Service Geld
verlange – viel Geld – nicht, Rick?«
    Er blickte mit einer hochgezogenen Augenbraue zu ihm.
    »Dein Mädchen ist hübsch, Rick, fast so hübsch wie, wie heißt sie
noch … die Langbeinige?«
    Rick reagierte nicht.
    »Spencer, hab einen guten Abend«, sagte Rick und ging mit mir an der
Hand zur Milchglastür, die geschlossen war.
    »Nein, nein, wartet, nicht so schnell. Leistet mir Gesellschaft heute
Abend. Ich hab noch gar – nichts – vor«, er dehnte die letzten Worte
wie ein Gummiband und trank dabei seine Dose in einem Rutsch leer. Rick war
damit beschäftigt, seine Sakkotasche nach dem Autoschlüssel zu durchstöbern. Er
ging zum Küchenblock und wollte dort an die Fernbedienung für den Lift.
    »Spencer, machst du bitte auf!«, sagte Rick sehr bestimmt.
    Spencer mimte einen

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