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Atemlose Begierde

Atemlose Begierde

Titel: Atemlose Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabelle Sander
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ungezogenen Schuljungen und schüttelte den Kopf,
kicherte. Er war riesig, dicknasig und in roten Satinshorts. Spencer war
Amerikaner. Machte das die Situation besser?
    »Liebe Johanna, schuldest du mir nicht was?«
    Er hatte mich mit seinem halbpsychopathischen Gehabe zwar nicht
eingeschüchtert, aber mein Herz pochte. Ich wusste nicht, wozu er fähig war und
worauf er hinauswollte. Ich schuldete ihm gar nichts, aber er
hatte da sicher eine andere Vorstellung.
    »Ich war nicht an deinen Sachen interessiert«, sagte ich.
    Rick schüttelte fast unmerklich seinen Kopf. Hieß das, dass ich nicht
mit Spencer reden sollte? Es war schon zu spät.
    »Woran warst du interessiert?«
    Ich sah ihn nur an, sagte jetzt nichts.
    »Du warst gestern hier, du bist heute hier. Ich kenne dich nicht. Wer
bist du? Rick erzählt mir auch nichts von dir.«
    Er blickte provokant zu Rick.
    »Spencer, wir möchten gehen. Ich bringe Jo nach Hause. Ihr Flug geht
morgen sehr früh.«
    »Wie schön, meiner auch. Wo fliegst du denn hin, Johanna?«
    Niemand außer meinem Großvater nannte mich je so. Er sprach meinen
Namen mit besonders bemühter deutscher Intonation aus. Es war mir egal. Rick
schien gerade ebenfalls keine Idee zu haben, wie wir Spencer dazu bewegen
konnten, die Fernbedienung für den Lift rauszurücken. Jetzt begriff ich, dass
Spencer auch die zweite Fernbedienung aus Ricks Sakkotasche genommen haben
musste. Ich hatte noch die silberne Karte in meiner Hosentasche, aber mit der
konnte man nicht den Lift rufen. Vielleicht sollten wir mit ihm ein Bierchen
trinken, und er rückte bei einem entspannten Gespräch den Schlüssel raus.
    »Hast du noch ein Bier?«, fragte ich ihn.
    »Jo, wir sollten jetzt gehen, komm«, sagte Rick zu mir. »Spencer,
noch mal: Bitte, öffne die Türe und hol den Lift.«
    »Bin ich dein Laufbursche, Rick, verdrehst du hier nicht was?«
    »Ich bitte dich um etwas, das ist normal unter Freunden.«
    »Deine Johanna«, wieder diese Betonung, »will noch ein Bier mit mir
trinken.« In meine Richtung: »Das willst du doch, oder? Kommandiert er dich auch
so rum wie mich? Er ist oft gar nicht nett.«
    Rick schien cool, war aber innerlich sicher entnervt von dem
pubertären Spielchen. Spencer holte zwei Biere aus dem Kühlfach, öffnete sie und
stellte mir eines hin.
    »Johanna, was – wolltest – du – hier?«
    Ich prostete ihm zu und sagte: »Rick.«
    »Rick, was Rick?«
    »Ich wollte zu ihm.«
    »Du warst an meinem Notebook, das heißt nicht Rick.« Er grinste
böse.
    »Ja, aber ich war interessiert an Rick.«
    »Dann interessierst du dich also doch für Dinge, die mir
gehören.«
    Er lachte jetzt breit in Ricks Richtung.
    »Du gehörst doch mir! Weiß sie das nicht?«
    Dann ging er in seine Richtung. Rick war sehr ernst. Ich fürchtete,
dass er Spencer gleich packen würde, aber Spencer stellte sich hinter ihn.
    »Mein Rick fickt gut, nicht? Wie lange läuft er dir schon hinterher?
Er ist ein richtiger Hengst. Er hat den schönsten Schwanz, den ich je gelutscht
habe.«
    Spencer war einen Kopf größer, wesentlich breiter als Rick und fuhr
ihm zärtlich von hinten durchs Haar. Ich schluckte. Sie waren wohl in einem
ähnlichen Alter, aber Rick sah so viel reifer aus. Spencer war wie ein
Riesenbaby, das sich an Rick vergriff.
    »Spencer, nicht jetzt«, sagte Rick trocken.
    Er drehte sich zu ihm und packte ihn an beiden Handgelenken.
    »Autsch, Rick«, näselte er in gekünstelt femininem Ton. »Wirst du mir
heute weh tun? Wenn deine Freundin dabei ist, darfst du nicht so grob zu mir
sein.«
    Spencer schlug seine Augen gespielt demütig in meine Richtung
auf.
    »Oder magst du das, Johanna? Er ist doch sicher auch manchmal grausam
zu dir, hm?«
    Ich wollte einfach nur gehen.
    »Warum lässt Rick mich nicht sehen, wie er dich vögelt? Ich durfte
bei, wie hieß sie noch mal, die schöne Langbeinige, bei ihr zusehen, bei Drew
und wie sie alle heißen, aber nicht bei dir. Fickt ihr nicht? Oder was ist da
los?«
    »Spencer, danke fürs Bier. Ich möchte gehen«, sagte ich ernst.
    Ich hatte keine Lust, an einer von Spencer initiierten Aktion
teilzuhaben. Rick und Spencers Spiele interessierten mich nicht. Ich hatte
genug. Er wusste das. Aber ich wusste nicht, was er wollte.
    »Johanna, du kannst nicht gehen. Die Türen sind zu. Ich will, dass du
mit Rick hier vor meinen Augen vögelst, okay?«
    Rick schüttelte nur den Kopf und ging von ihm weg. Spencer ging ihm
hinterher und riss von hinten seinen rechten Arm nach

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