Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Atemlose Begierde

Atemlose Begierde

Titel: Atemlose Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabelle Sander
Vom Netzwerk:
Geschäftsreise mit meinem Vater gewohnt. Ich konnte es nicht fassen, dass er
sich genau dafür entschieden hatte, wo es in Paris mindestens 900 Hotels gab.
    »Reitest du jetzt immer noch auf diesen Begriffen herum? Ich weiß,
dass du viele Frauen einfach so haben kannst.« Ich schnippte mit den Fingern.
»Um mir das beweisen zu lassen, bin ich aber nicht hergekommen.«
    Wir checkten ein und gingen hoch in eine feudale Suite. Auf dem roten
Teppichboden im Vorraum stellte ich meinen Rollkoffer ab. Durch einen
weitgeöffneten Vorhang sah ich auf ein großes, zweigeteiltes Doppelbett mit
kaminrotgold gemustertem Damastüberwurf und Nackenrollen. Durch die
geschlossenen Fenster sah ich auf die abendlichen Tuilerien. Eigentlich konnte
ich mir das nicht als unsere Spielwiese für die nächsten zwei Tage vorstellen.
Lieber wäre ich sofort nach Hause geflogen. Dieses Wechselbad der Gefühle war
für mich schwer zu verkraften.
    »Möchtest du dich frisch machen?«, fragte er.
    »Haben wir’s nicht eilig?«
    »Nicht wirklich, ich wollte nur mit dir aus dieser Bar weg.« Er
lachte mich jetzt an, nahm sich eine Banane aus der Obstschüssel und machte sie
auf. »Möchtest du was?« Er deutete auf die Auswahl von Früchten. Ich schüttelte
den Kopf.
    »Es ist sieben, wir haben noch eine volle Stunde Zeit. Möchtest du,
dass ich dir ein heißes Bad einlasse?«
    Ohne auf Antwort zu warten, ging er. Während ich auf die aufwendigen
Stuckarbeiten und die reichverzierten weißen Holzvertäfelungen starrte, hörte
ich es plätschern. Erschöpfung machte sich in mir breit. Völlig bekleidet, mit
Mantel, Mütze, Schal und Stiefeln, legte ich mich aufs hart gefederte Bett.
    »Das warme Wasser wartet auf dich!«, hörte ich Rick aus dem Bad
rufen.
    Ich fuhr vom Bett hoch. Er kam ins Zimmer und staunte.
    »Hey, du bist noch im Mantel?«, lächelte er, kniete sich vors Bett
und zog mir die Stiefel aus. Er massierte meine kalten Zehen und fuhr dann
weiter an meinen Beinen entlang nach oben. Bevor er mir die Strumpfhose
runterzog, packte ich seine Hände und schüttelte den Kopf.
    »Mädchen, habe ich dich so verärgert?«, er schien verunsichert.
    »Nein, aber ich zieh mich selbst aus, okay?«
    »Ja, natürlich.« Er wich zurück, und ich ging in voller Montur an ihm
vorbei in Richtung Badezimmer.
    Das war der einzige Raum, der ein wenig Charme bewies. Er war
geräumig, aber nicht überdimensioniert und wohl in den 1970 er Jahren renoviert worden. Er hatte zwei
in himbeerfarbenen Marmor eingefasste Waschtische und eine normal große weiße
Wanne, in die ich, nachdem ich alle meine Kleider hatte zu Boden fallen lassen,
im Eiltempo glitt. Die Wärme hüllte mich ein, das Wasser war klar und die Luft
feucht. Ich schloss meine Augen. Langsam verloren meine Glieder ihre Spannung,
und meine Gedanken drifteten ab. Beinah wäre ich weggedämmert, da hörte ich, wie
Rick im Nebenraum mit jemandem sprach, wohl telefonierte. Es war Französisch,
und er schien ziemlich heftig im Ausdruck. Was er genau sagte, konnte ich nicht
ausmachen, die Tür war zu und mein Französisch nicht gut genug. Es sollte mir
egal sein. Dann kam er rein, ohne anzuklopfen. Ich öffnete die Augen. Er hatte
einen Teller mit aufgeschnittenen Wassermelonenstücken bei sich und schmunzelte
über den Kleiderberg am Boden. Er trug nur ein weißes Hemd und graue, schmal
geschnittene Hosen, durch die seine strammen Schenkel zur Geltung kamen. Dann
stellte er den Teller an das Fußende der Wanne, hob meine Kleider Stück für
Stück auf, legte sie fein säuberlich zusammen und trug sie hinaus. Als er
wiederkam, krempelte er sich die Ärmel hoch und setzte sich neben mich auf den
Wannenrand. Er führte ein Stück Melone an meinen Mund und ließ es außen über
meine Lippen gleiten. Als ich zubeißen wollte, fuhr er damit rasch an meinem
Kinn entlang bis zu meiner Halsgrube, weiter über meinen Nacken bis hinters Ohr.
Dann kam er mit seinem Kopf näher und leckte die Spuren des süßen Saftes
geräuschvoll ab. Zog die Melone weg und aß sie selbst. Ich roch sein frisch
gewaschenes Haar.
    »Hey, du kommst nicht, um mich zu füttern, das ist gar nicht nett von
dir«, sagte ich. »Geh wieder, ich hatte es gerade so angenehm.«
    »Aber du bist sehr hungrig, stimmt’s?«, fragte er mit gespielter
Besorgnis.
    »Ja, sehr!«
    »Heute musst du dir dein Essen verdienen, Jo.«
    »Was?«, fuhr ich ihn an, unterzuckert und außer mir.
    »Ja, für jeden Bissen Melone möchte ich was von dir.« Ein

Weitere Kostenlose Bücher