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Atemlose Begierde

Atemlose Begierde

Titel: Atemlose Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabelle Sander
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meine
Richtung.
    »Jo, zweifle nicht immer, probier’s einfach. Es wird dir nicht weh
tun.« Er zwinkerte, sein Blick streifte meinen Hals.
    Ich mochte Bargeld, weil man damit den Überblick besser verlor, vor
allem wenn es einem nicht gehörte, man zu viel davon in der Tasche hatte und am
Schluss nicht mit der Abrechnung, schwarz auf weiß, konfrontiert wurde.
    »Okay, Rick, lass dich überraschen.«
    Ich schmunzelte, steckte den Umschlag in meine Tasche und schwor mir,
richtig hemmungslos damit umzugehen.
    Der zweite Gang wurde serviert. Wir aßen und freuten uns unserer
Gegenwart, sein Telefon machte sich ständig bemerkbar, aber erst jetzt
kontrollierte er die Anrufe.
    »Es ist Freitagabend, und die Leute begreifen nicht, dass selbst ich
ein Privatleben habe. Das geht den ganzen Tag so.« Er schaltete das Handy
aus.
    »Hast du im Hotelzimmer vorhin telefoniert?«, fragte ich.
    »Ja, mit meiner Mutter, sie ist mir auf den Fersen, seit sie bemerkt
hat, wie unstet mein Leben wieder ist. Sie denkt, ich sei unzurechnungsfähig,
und macht sich ernsthaft Sorgen.«
    »Lebt sie wieder in London?«
    »Sie kommt jetzt oft, aber Dad und sie leben nach wie vor in
Kanada.«
    »Oh, und sie meint, dein Leben ist wieder unstet? Was heißt das?«
    »Seit du mir keine Hoffnungen mehr gibst«, er zog die Schultern
hoch.
    »Komm …«, ich grinste.
    »Weißt du«, er flüsterte jetzt ganz leise in mein Ohr, »dass die Frau
dort drüben ständig auf deinen Halsschmuck schaut?«
    Ich musste schallend lachen. Hob meine Haare mit einer Hand hoch,
packte den kleinen zylindrischen Teil an meinem Nacken und drehte ihn unter
Anstrengungen nach vorn. Er klebte auf meiner Haut, und das Metall rieb eng auf
meinem Hals. Rick schien fast die Luft wegzubleiben bei meinem Anblick. Zwischen
Zeigefinger und Daumen drehte ich den kleinen Ring, streckte meinen Hals weit
nach vorn und sagte jetzt sehr laut: »Weißt du, Rick, dass mich dein Sklavenring
schon den ganzen Abend beim Essen knechtet? Ich hoffe, du enthältst mir nicht
seinen wirklichen Zweck vor, wenn wir zu Hause sind.«
    Dann drehte ich mich zu der Frau und sah ihr in die Augen. Ihr Mund
stand offen. Ich war mittlerweile schon schrecklich bürgerlich, aber in diesem
Restaurant neben dieser Dame waren Rick und ich richtige Underdogs.
    »Ist das dein erstes Zugeständnis?« Erheitert griff er nach dem Ring
und zog mich liebevoll, aber bestimmt zu sich und küsste mich hauchzart auf die
Lippen. Er ließ nicht los, sondern riss noch fester daran und flüsterte mir ins
Ohr: »Ich will dich heute noch haben, Jo. Und seinen Zweck werde ich dir
garantiert nicht vorenthalten.« Der Anflug eines lüsternen Zuges spielte um
seine verführerische Mundpartie.
    »Dann lass uns einfach spielen gehen«, sagte ich.
    Er prüfte mich mit seinem Blick, dann fragte er: »Jo, bist du
wirklich bereit für ein neues Spiel?«
    »Vielleicht sollten wir uns vorher über die Dimensionen des Spiels
einigen, die Regeln, die Grenzen.«
    »Gut, du hast recht, aber ein wenig überraschen muss ich dich, das
ist Teil des Ganzen.«
    »Okay, aber tu mir nicht weh.«
    »Hab ich dir schon mal weh getan?«
    Ich schüttelte den Kopf: »Nein, aber die Überraschungen waren nicht
immer gut.«
    »Ich werde nur so weit gehen, wie du es willst, okay?«
    »Okay.«
    Mein Schicksal war wieder mal besiegelt.
    Wir zahlten und verließen die Wärme des gediegenen Orts. Rick hatte
bereits ein Taxi bestellt. Er gab dem Fahrer Instruktionen, die eindeutig nicht
nach dem Hotel Regina klangen, aber ich wollte nicht nachbohren. Wir fuhren
rasant durch die beleuchtete Stadt. Während ich das Schattenspiel der
vorbeiziehenden Straßenlampen auf seinem Gesicht beobachtete, fiel mir auf, wie
häufig seine Augen blinzelten. Er hatte sich während des Essens fast unmerklich
eine kleine türkise Kapsel in den Mund geschoben und mit Wein hinuntergespült.
Seine hervorstehenden Backenknochen waren hoch und die Wangen so hohl trotz des
Barts, dass ich zum ersten Mal seine Schädelform ausmachen konnte. Es jagte mir
Angst ein, wie sterblich wir waren, vor allem bei der Geschwindigkeit dieses
Taxis.
    Vor einer Villa blieben wir stehen und stiegen aus. Es war bereits
halb zwölf. Ein reich verziertes Jugendstilhaus mit blätterlosem Magnolienbaum
im Garten und geschlossenen Fensterläden schien vor uns zu schlafen.
    »Was erwartet uns hier?«, ich zögerte.
    Er nahm mich an der Hand und sagte: »Eine kleine Party …«
    »Es ist doch aber komplett

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