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Atevi 2 - Eroberer

Atevi 2 - Eroberer

Titel: Atevi 2 - Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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gerufen hat. Sie war entsetzt und in Todesangst.«
    »Das wollen Sie einer Stimme anmerken?« Banichi nahm immer alles sehr genau.
    »Nun, ich kenne Hanks sehr gut und kann nicht glauben, daß ich mich getäuscht haben sollte.«
    »Mag durchaus sein, daß sie erschrocken war. Vielleicht hat sie sich sogar gewehrt, dann aber eingesehen, daß es besser für sie ist, klein beizugeben, zumal sie vermutlich die Entführer als Verbündete wiedererkannt hat. Ich glaube, daß sie zu den Hotels hinunter geflohen, dann mit der öffentlichen Bahn weitergefahren sind und sich jetzt irgendwo in Shejidan versteckt halten, wo sie eine günstige Gelegenheit abwarten, um die Stadt unbemerkt verlassen zu können. Ihrer Statur nach könnte sie als Tochter der Entführer durchgehen. Sie zu tragen fiele auf, weil sie für ein schlafendes Kind dann doch zu groß ist. Darum meine ich, daß sie freiwillig mitgegangen sein könnte.«
    »Das Bu-javid hat viele Schlupfwinkel. Vielleicht steckt sie hier irgendwo, in der Wohnung eines Lord, der…«
    »Kann sein, ist aber unwahrscheinlich. Die Lords der Opposition würden es nicht wagen, sich auf eine so krasse Weise dem Aiji zu widersetzen, es sei denn, wir stehen kurz vor einer offenen Revolte. Als entfernte Möglichkeit käme allenfalls noch in Betracht, daß einer der Lords irrigerweise glaubt, dem Aiji einen Gefallen zu tun, indem er ihm diese lästige Frau vom Hals schafft.«
    Erschöpft ließ sich Bren aufs Bett fallen und zog die Schuhe aus. Plötzlich wurde ihm mit Schrecken bewußt, woran er bislang noch gar nicht gedacht hatte.
    »Der Computer von Hanks! Wo ist er? Wissen Sie etwas darüber?«
    »Der ist wohl mit ihr verschwunden. In der Wohnung war er jedenfalls nicht mehr zu finden.«
    »Verdammt! Das macht alles noch viel schlimmer, Banichi.«
    »Verstehe.«
    Hoffentlich hatten nicht die Fahnder, Banichi oder Jago den Computer heimlich mitgehen lassen, dachte Bren im stillen, als er sich das Hemd aufknöpfte und abstreifte. Banichi nahm es ihm aus der Hand und hängte es sorgfältig über die Stuhllehne.
    »Sie werden mich doch nach Taiben begleiten, oder? Auch Jago?«
    »So ist es geplant«, antwortete Banichi.
    Immerhin eine beruhigende Auskunft. Doch sie konnte den Schrecken über das Verschwinden des Computers nicht aufwiegen. An Schlaf war nicht zu denken.
    »Kommen auch Tano und Algini mit?«
    »Anzunehmen.«
    Herrje, wie sollte er seinen Vorgesetzten auf Mospheira beibringen, was heute geschehen war? Die glaubten ihm doch ohnehin kein Wort mehr.
    Bitte glauben Sie mir, Herr Minister, hinter Hanks’ Entführung steckt nicht etwa Tabini; dafür sind dessen Feinde verantwortlich… Verzeiht, daß ich euch, was die Landung angeht, einen Strich durch die Rechnung gemacht habe… Tut mir leid wegen Hanks; ich wünschte, ich könnte ihr helfen und wüßte, wo man sie versteckt hält…
    Er zog die Hose aus, die Socken, ließ Banichi, der sich nicht vom Fleck rührte, ganz außer acht und quälte sich mit Problemen herum, zu deren Lösung er nichts beitragen konnte.
    Er konnte sich nicht für den Schutz von Barb und seiner Familie einsetzen und nur noch hoffen, daß auf seine Freunde im Ministerium und im Auswärtigen Amt Verlaß war, daß sie ihre guten Kontakte nutzten und von sich aus alles unternehmen würden, was notwendig war, um die Familie vor drohenden Übergriffen zu bewahren, und sei es nur, um ihm, dem Paidhi, den Rücken freizuhalten, zu verhindern, daß er durch eine Schreckensnachricht aus dem Gleis geworfen wurde.
    Aber was wäre denen zu tun möglich? Hatten sie überhaupt eine Vorstellung von der Gefahr? Konnte er sie überhaupt noch seine Freunde nennen? Vielleicht hatten sie sich in dem Gefühl, von ihm betrogen worden zu sein, schon längst von ihm abgewandt.
    Den Brief seiner Mutter hatte die Zensur zerpflückt. Seine Anrufe bei ihr blieben ohne Erwiderung. Immerhin wußte er von Barb, daß es ihr gutging. Barb würde ihn in dieser Frage nicht belügen. Und außerdem kannte er seine Mutter als eine Person, die es – wie Barb – sehr wohl verstand, auf sich aufzupassen. Darauf war Verlaß.
    Er kroch unter die Decke und schloß die Augen, tat so, als versuche er einzuschlafen.
    Merkwürdig: Anstatt sich zurückzuziehen, legte ihm Banichi eine Hand auf die zugedeckte Schulter und sagte: »Sie haben sich tapfer geschlagen. Wirklich beachtlich. Trotzdem wäre es besser, Sie überließen den Sicherheitskräften die Arbeit, zu der sie angestellt sind.«
    »Gern,

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