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Atevi 2 - Eroberer

Atevi 2 - Eroberer

Titel: Atevi 2 - Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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sich.«
    »Aber im Man’chigemäßen Auftrag.«
    »Gewiß.«
    »Haben Sie einen Verdacht?«
    »Nicht nur einen.«
    »Können Sie Namen nennen?«
    »Ja.«
    »Rücken Sie raus damit, Banichi!«
    Banichi zögerte. »Da käme zum Beispiel Cenedi in Betracht. Zugegeben, eine sehr vage Möglichkeit.«
    »Nein. Das kann ich nicht glauben. Cenedi würde viel mehr Finesse aufbringen.«
    »Wir vermuten, daß das Frühstückszimmer mit Absicht verwüstet wurde.«
    »Dann galten die Schüsse gar nicht mir?« Bren wußte nicht, ob er erleichtert oder beleidigt reagieren sollte.
    »Wahrscheinlich. Als mögliche Anstifter kommen außerdem Lord Geigi in Frage oder die Atigeini, vertreten durch Tatiseigi. Ein starker Verdacht fällt auch auf Direisi, die im Namen der Kadigidi der Gilde den Mordantrag gegen Sie zur Abstimmung vorgelegt hat. Daß ich Ihnen soviel verrate, ist nur als dringende Warnung zu rechtfertigen. Und wie gesagt, die Abstimmung in der Gilde ist zu Ihren Gunsten ausgefallen. Wer ihr zuwiderhandelt, verläßt den Schutzbereich der Gilde. Wenn Direisi tatsächlich den Anschlag verübt hat, ist nicht auszuschließen, daß auch Ilisidi Mitverantwortung trägt, denn sie unterhält Verbindungen zu den Kadigidi. Ein weiterer Bündnispartner ist Saigimi von Marid Tasigin, einer Assoziation von zweifelhaftem Ruf. Sie alle eint das Verwertungsinteresse an den Ölfeldern in der Provinz Talidi.«
    Bren kannte die Kadigidi. Ihre Tashrid-Vertreter waren ein permanentes Ärgernis für Tabini, das er aber tolerierte, weil sie die Spitze einer bislang stets friedlichen und auch durchaus konstruktiven Opposition bildeten. Von Saigimi, der keinen Sitz im Tashrid hatte, wußte Bren nur das, was Banichi soeben erwähnt hatte.
    »Talidi ist Ihre Heimatprovinz«, sagte er.
    »Bren-ji, Sie zweifeln doch wohl nicht an mir?«
    »Nein, Banichi«, antwortete Bren und verspürte einen Kloß im Hals, eingedenk der Szene im dunklen Frühstückszimmer. »Wären Sie gegen mich, hätten Sie leichtes Spiel mit mir. Außer dem Aiji bin ich hier nur Ihnen und Jago verbunden.«
    Banichi war sichtlich verunsichert. »Nicht mit uns, Paidhi-ji.«
    »O doch«, platzte aus ihm heraus. »Ich halte an Ihnen fest. Um mich loszuwerden, müßten Sie mich schon umbringen. Menschen können sehr anhänglich sein.«
    »Seien Sie versichert, nand’ Paidhi, von uns will Sie niemand umbringen. Aber Sie stehen weder in meinem noch in Jagos Man’chi. Ich bezweifle auch, daß Sie wissen, was das hieße.«
    »Woher wollen Sie wissen, was ich empfinde? Was glauben Sie, wie mir zumute ist bei dem Gedanken, daß ich beinahe auf Sie geschossen hätte?«
    »Gut, daß Sie das nicht getan haben. Ich wäre bis auf die Knochen blamiert. Sie haben mir ohnehin schreckliche Angst eingejagt.« Diese Worte – aus dem Munde eines Gildenmitglieds – kamen einer Beichte gleich. »Aber noch einmal: Sie stehen nicht in meinem Man’chi. Und ich fände es auch sehr bedenklich, wenn Sie mir aus anderen Gründen zugeneigt wären. Was Sie in dieser Hinsicht möglicherweise für Jago empfinden, steht auf einem anderen Blatt; wie auch immer, Sie brauchen nicht zu denken, daß sie mir verpflichtet wäre. Oder wie halten es die Menschen in dieser Beziehung?«
    Bren spürte, wie ihm die Ohren heiß wurden. Nein, zu diesem Thema wollte er sich nicht weiter auslassen; dazu war er viel zu müde und nervlich aufgerieben. Und nicht zuletzt beschlich ihn der Verdacht, daß Banichi, dem kaum etwas verborgen blieb, auf den Busch zu klopfen versuchte.
    Ausweichend fragte er: »Wo ist sie im Augenblick?«
    Eigentlich durfte er keine klare Auskunft erwarten. Banichi und auch Jago ließen normalerweise nie wissen, wo und in welchem Auftrag der oder die andere dienstlich eingesetzt war. Doch Banichi antwortete diesmal frei heraus: »Am Flughafen, um sicherzustellen, daß keine Maschinen starten. Vorläufig verläßt auch keine U-Bahn die Station im Bu-javid.«
    »Dann können die Entführer von Hanks noch nicht weit sein.«
    »Das ist zu hoffen. Aber bei allen Kontrollen, die wir eingerichtet haben, bleiben noch genügend Fluchtwege offen. Auch die Hotels rund um den Hügel bieten etliche Versteckmöglichkeiten.« »Doch wohl kaum für einen Menschen.« »Und wenn er mit den Entführern kooperiert?« »Halten Sie das für möglich? Glauben Sie, daß Hanks freiwillig mitgegangen ist und die Täter kennt?«
    »Das ist nicht auszuschließen.«
    »Banichi, ich habe doch gehört, wie Hanks nach ihrem Leibwächter

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