Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Atevi 2 - Eroberer

Atevi 2 - Eroberer

Titel: Atevi 2 - Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
Vom Netzwerk:
bitten, mir einige Ihrer Bediensteten mitzugeben?«
    »Saidi-ji«, sagte Damiri, »treffen Sie eine Auswahl.«
    »Daja-ma«, antwortete Saidin. »Wenn ich mich recht erinnere, reichen sechzehn Personen zur Haushaltsführung auf Taiben aus. Hinzuzurechnen sind die vier persönlichen Bediensteten des Paidhi, und zusammen mit dem erwarteten Gast kämen wir auf eine durchaus harmonische Summe. Für den Fall aber, daß auch die zweite Vertreterin des Schiffes noch bleiben sollte, schicke ich drei weitere Frauen mit.«
    Was unter nicht informierten Mospheiranern ungläubiges Kopfschütteln ausgelöst hätte, war für Atevi eine selbstverständliche Rechnung: Sechzehn plus fünf ergibt einundzwanzig, teilbar durch die Glückzahl Sieben auf die Quote drei, verstanden als Einheit aus Aiji, Paidhi und Schiff. Yolandas Aufenthalt würde dieses ausgewogene Verhältnis durcheinanderbringen. Also stellte Saidin drei weitere Dienerinnen für sie ab, denn damit ergäbe sich eine Gesamtzahl aus der gleichermaßen glücksverbürgenden Fünferreihe.
    »Sehr vernünftig«, meinte Bren.
    »Was soll’s«, entgegnete Tabini. »Viel wichtiger ist doch, daß wir unseren Gegnern an Kraft und Zahl überlegen sind.«
    Tabini glaubte nicht an Zahlenmagie.
    Wohl auch Saidin nicht, jedenfalls nahm sie keinen Anstoß an Tabinis spottender Bemerkung. Ihr ging es nur ums Dekorum, um Angemessenheit und Stil, doch in diesem Punkt war sie nicht weniger orthodox als verbohrte Numerologen.
    Die Gruppe kehrte nun zurück ins Foyer, und zu Brens Erleichterung machte sich Tabini, von seinen Leibwächtern und Damiri gefolgt, auf den Weg in seine Residenz nach nebenan. Die Polizei zog ab und nahm das Tonband als Beweismittel mit. Allmählich wurde es wieder ruhig.
    »Nand’ Paidhi?« fragte Saidin, als sie nach etlichen Verbeugungen die Eingangstür geschlossen hatte. »Möchten Sie, daß ich Ihnen eine Liste der mitreisenden Dienerinnen vorlege?«
    Die Aufregungen hatten Bren so sehr mitgenommen, daß er nicht wußte, wo ihm der Kopf stand. »Nein, nicht nötig. Ich verlasse mich ganz auf Sie. Sie werden schon die richtigen auswählen. Am liebsten wär’s mir, Sie kämen mit, aber das ist ja leider nicht möglich.«
    »Nadi«, sagte Saidin, »kommen Sie gesund zurück.«
    »Ihr Wunsch ist mir Befehl.«
    »Sie schmeicheln, nand’ Paidhi.«
    »Nie, Nadi-ji. Sie sind ein echter Schatz. So, und nun gehe ich zu Bett. Das sollten Sie auch tun. Ich komme jedenfalls ohne Hilfe zurecht, habe ja wieder beide Hände frei.«
    »Nadi.« Saidin verbeugte sich und ging. Bren sah Banichi und Algini in der Wachstube miteinander reden und lauschte. Er wollte wissen, ob mit Jago und Tano alles in Ordnung war. »Gibt’s was Neues?« fragte er. »Wo sind Jago und Tano? Wissen Sie Bescheid, Banichi?«
    »Wir halten Kontakt«, antwortete Banichi.
    »Sie sind also in Sicherheit.«
    »Ja, jeder für sich. Sie sind nicht zusammen. Und wie geht es Ihnen, Bren-ji?«
    »Ich bin müde, sehr müde.«
    Banichi kam aus der Wachstube heraus und nahm ihn beim Arm. Dankenswerterweise, denn Bren konnte sich kaum mehr auf den Beinen halten.
    Er zog die Jacke aus und reichte Banichi die Pistole. Der steckte sie ein, versprach, daß er darauf aufpassen wolle, und sagte: »Es war nicht klug, daß sie sich ins Frühstückzimmer vorgewagt haben.«
    »Ich wußte nicht, daß Sie dort sind. Algini war an der Eingangstür. Ich hatte die Waffe und konnte mich nicht darauf verlassen, daß alle Türen und Fenster verschlossen waren. Also habe ich mich selbst davon überzeugen wollen.«
    »Nun, das ist etwas anderes. Trotzdem, Sie machen’s uns, Ihrer Sicherheit, nicht leicht. Ich hatte schon mit dem Schlimmsten gerechnet, als Sie mit der Waffe auf mich zielten.«
    »Verzeihen Sie, Banichi.«
    »Immerhin waren Sie besonnen genug, ihr Ziel klar auszumachen und nicht gleich drauflos zu schießen. Sie haben mich dann ja zum Glück erkannt. Oder? Waren Sie womöglich einfach nur zögerlich?«
    »Ich habe Sie, offen gestanden, nicht erkannt, aber jemanden in der Nähe gespürt und gehofft, daß Sie es sind.«
    »Falls Sie noch einmal in eine solche Lage geraten, denken Sie daran: nicht bewegen und die Nerven behalten. Gehen Sie davon aus, daß der andere Sie ebenfalls noch nicht entdeckt hat.«
    »Ich werde mich danach richten.«
    »Von Tano war zu erfahren, daß es nach den ersten Ermittlungen unten im Hof so aussieht, als hätten Mitglieder der Gilde den Anschlag verübt, ohne Billigung der Gilde, versteht

Weitere Kostenlose Bücher