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Atevi 2 - Eroberer

Atevi 2 - Eroberer

Titel: Atevi 2 - Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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von Sicherheitskräften, die Tatsache, daß sie unausweichlich aufeinander angewiesen wären – nein, einer solchen Belastungsprobe würde ihre gegenseitige Zuneigung nicht standhalten.
    »Nun?« fragte Tabini nach.
    »Über Barb bin ich mir nicht im klaren«, antwortete er. »Geben Sie mir bitte noch etwas Bedenkzeit, Aiji-ma.«
    »Daß Ihre Familie zu uns kommen könnte, schließen Sie aus?«
    »Meine Mutter…« Er hatte Tabini gegenüber immer nur in den höchsten Tönen von seiner Mutter gesprochen. Und von Toby. »Sie ist durch und durch Mensch, sehr eigen.«
    »Könnte doch sein, daß sie sich mit meiner Großmutter gut versteht.«
    Bren mußte lachen. »Ich fürchte, die beiden würden sich immerzu in die Haare geraten, Aiji-ma. Und was meinen Bruder betrifft: Wenn der auf sein wöchentliches Golfspielen verzichten müßte, würde er vor Gram vergehen.«
    »Das ist das Spiel mit dem kleinen Ball, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Ein beliebter Zeitvertreib?«
    »Es werden Wetten darauf abgeschlossen.«
    »Aha.« Dieser Hinweis erklärte einem Ateva alles und kam einer Ehrenrettung Tobys gleich.
    »Aiji-ma, im Augenblick beschäftigen mich ganz andere Dinge: die Landung, die Vorfälle von letzter Nacht, Hanks-Paidhi…«
    »Vergessen Sie Hanks-Paidhi.«
    Bren zuckte innerlich zusammen, zog es aber vor, den Mund zu halten. Seine Proteste hatten schon zwei Leben gekostet.
    »Ich glaube…«, hob Tabini an, wurde aber von Naidiri unterbrochen, der zur Tür hereinkam, sich tief verbeugte und dem Aiji eine Schriftrolle überreichte.
    »Der Brief kam im Versandzylinder«, sagte Naidiri. »Verzeihen Sie, daß wir ihn geöffnet haben, aber im Augenblick sollte die Sicherheit den Vorrang haben.«
    »Ganz Ihrer Meinung.« Tabini rollte das Schreiben auseinander und las. »Ah, nand’ Paidhi. Geigi bekundet seinen tiefempfundenen Respekt für Ihre Person und läßt wissen, daß seine Mathematiker die vorgeschlagene Lösung für das vermeintliche Paradoxon höchst aufschlußreich finden und der Meinung sind, daß sie von weitreichender Bedeutung sein wird. Daß seine Blumen am Flughafen zurückgewiesen wurden, betrübt ihn sehr, und er fürchtet, daß Sie an seinen geäußerten Zweifeln womöglich persönlich Anstoß genommen haben, was er Ihnen nicht verdenken könnte. Er will hierher nach Taiben kommen, um sich bei Ihnen zu entschuldigen. Der Mann ist entschlossen, Nadi.«
    »Ich bin überrascht«, sagte Bren. »Wie soll ich darauf reagieren, Aiji-ma?«
    »Teilen Sie ihm mit, daß aus Ihrer Sicht einer guten Zusammenarbeit nichts im Wege steht und daß Sie sich gleich nach Ihrer Rückkehr in die Hauptstadt bei ihm melden werden, um in freudiger Erwartung zu hören, was er zu den Formeln und Thesen zu sagen hat.« Und an Naidiri gewandt: »Bitte, setzen Sie ein entsprechendes Schreiben auf und antworten Sie im Namen des Paidhi, bevor dieser Mann die Bestände sämtlicher Floristen in Shejidan aufkauft.« Er richtete seinen Blick auf Bren zurück und sagte: »Mir scheint, Sie haben Geigi einen gehörigen Schrecken eingejagt, Bren-ji. Verwunderlich, denn er ist beileibe kein ängstlicher Mann. Wenn er mir widersprechen kann, tut er das mit Leidenschaft und ohne Scheu. Was haben Sie bloß mit ihm angestellt?«
    »Ich weiß nicht, Aiji-ma. Es war jedenfalls nicht meine Absicht, ihn in Verlegenheit zu bringen.«
    Tabini gab Naidiri das Schriftstück zurück und schickte ihn hinaus. »Ich vermute, Geigi kann nicht verstehen, warum Sie persönlich das Observatorium aufgesucht haben. Darüber zerbricht er sich den Kopf.«
    »Die Antwort liegt auf der Hand. Ich konnte mich in einer so schwer verständlichen Sache nicht auf Mitteilungen aus zweiter Hand verlassen. Außerdem wurde mir von Banichi nand’ Grigiji beschrieben als ein merkwürdiger Kauz, der sogar seine eigenen Studenten verblüfft.«
    »Merkwürdig, das ist er fürwahr«, sagte Tabini. »Ich habe ihn fragen lassen, womit wir ihn in seiner Arbeit unterstützen könnten. Er erklärte, daß er rundherum zufrieden sei, und zog sich zurück, um ein Nickerchen zu machen.«
    »Typisch.«
    »Allerdings haben seine Studenten den Paidhi gebeten, dafür zu sorgen, daß sie sich mit der Universität von Mospheira austauschen können.«
    Bren runzelte die Stirn. »Meine Universität wäre bestimmt interessiert. Aber ob es mir noch möglich sein wird, einen solchen Kontakt zu vermitteln, steht in den Sternen. Versuchen will ich’s.«
    Tabini schmunzelte. »Tja, es gibt einiges zu tun.

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