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Atevi 2 - Eroberer

Atevi 2 - Eroberer

Titel: Atevi 2 - Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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daß es ihnen nicht zustünde, mit dem Aiji an einem Tisch zu sitzen. Doch Tabini duldete keinen Widerspruch.
    Banichi brachte Fruchtwein und schenkte allen ein, auch den beiden Frauen, die sichtlich befangen waren und ihre Nervosität nicht abzulegen vermochten, obwohl sie, im Team gegen die Männer spielend, eine Runde nach der anderen gewinnen konnten, zumal Tabini nicht recht bei der Sache zu sein schien und Bren sich ständig verrechnete.
    »Mit mir zu spielen ist ein Nachteil«, sagte er. »Vielleicht sollten wir mal die Partner wechseln.«
    »Niemals«, antwortete Tabini.
    Und so verloren sie weiter. Nach anderthalb Stunden war eine Menge Kleingeld verspielt und die Flasche geleert. Den Blicken, die Tabini und die beiden Mitspielerinnen tauschten, glaubte Bren entnehmen zu können, daß er, der Aiji, vor ihnen auf der Hut war. Ob er eine von ihnen oder gar beide mit den Verschwörern in Zusammenhang brachte? Hegte auch Tabini einen Verdacht gegen Saidin und deren Personalauswahl? Als Gentleman aber gab sich Tabini höflich und charmant und verzichtete auf Anspielungen, die Argwohn zum Ausdruck gebracht hätten. Vielleicht verbot ihm das sein Respekt vor Damiri. Vielleicht war es seine Absicht, den Paidhi und sich selbst als Köder darzubieten und Tatiseigi aus der Deckung zu locken. Der lebte nicht weit entfernt und würde, wie Bren von Banichi und Jago erfahren hatte, schnell zur Stelle sein können, entweder mit dem Zug oder einem der geländegängigen Fahrzeuge, wie sie von den Forstaufsehern benutzt wurden.
    Tabini lehnte sich lässig im Sessel zurück, warf einen Arm über die Lehne und winkte mit der Hand in Richtung Tisch. »Wir geben uns geschlagen, Dajiin. Ihnen gebührt der Gewinn und unsere Verehrung. Bitte empfehlen Sie uns Ihrem Haus.«
    »Aiji-ma.« Die beiden standen auf und verbeugten sich tief. Die eine blickte verlegen drein, die andere lächelte vielsagend. Bren wich ihrem Blick aus und starrte auf sein Glas.
    »Hübsch«, bemerkte Tabini, als sich die beiden verzogen hatten. »Und sehr gescheit. Die links von Ihnen gesessen hat, gehört der Gilde an. Wußten Sie das?«
    Bren blickte auf. Er hatte auf die andere getippt. »Nein«, antwortete er und runzelte die Stirn.
    »Über die andere bin ich mir selbst nicht im klaren«, sagte Tabini. »Es gibt Dinge, die mir nicht einmal Naidiri verraten würde. Damiri beteuert, nichts Genaueres zu wissen. Aber vermutlich sind die beiden Frauen Partnerinnen. Wie ich erfahren habe, Bren-ji, hatten Sie keine Ahnung, was Saidins Position betrifft.«
    Auch das war dem Aiji schon zugetragen worden. »Wirklich, Aiji-ma, davon wußte ich nichts.«
    »Sie ist zwar kein aktives Gildenmitglied mehr, aber das will nichts besagen«, fuhr Tabini fort. »Naidiri nimmt sie sehr ernst, und ich würde nicht mit meiner reizenden Gefährtin das Bett teilen, wenn ich nicht vorher von der Gilde gewisse Auskünfte eingeholt hätte. Saidin ist in erster Linie und einzig Damiri verpflichtet.«
    Bren mußte mit sich ringen und rückte schließlich mit der Frage heraus: »Und Damiri? Können Sie vor ihr sicher sein, Aiji-ma? Ich mache mir Sorgen.«
    »Ich nehme mich schon in acht.« Tabini rutschte im Sessel herum und schlug die Beine übereinander. »Worum machen Sie sich Sorgen, Bren-ji? Um den Bund oder um Ihren Auftrag von Mospheira?«
    »Ach, zur Hölle mit Mospheira«, murmelte er. »Aiji-ma, ich habe mich wohl endgültig ins Abseits manövriert.«
    »Das entnehmen Sie der heimlichen Mitteilung von Hanks, nicht wahr? Sie hat unschöne Dinge über Sie gesagt, und das nicht etwa unter Zwang.«
    »Sie erhebt schwere Vorwürfe gegen mich und auch gegen Sie, Aiji, indem sie behauptet, der Aiji versuche, seine Gegner zu entrechten…« Ihm war, als er das sagte, bewußt, daß er seine Kollegin damit in unmittelbare Lebensgefahr brachte, denn womöglich war Tabinis Geduld im Hinblick auf Hanks nun restlos verbraucht. »Verzeihen Sie, Aiji-ma; was geschehen ist, muß ich mir als Fehler ankreiden. Ich habe mich in Deana Hanks gründlich getäuscht. Eine übersetzte Abschrift ihrer Meldung werde ich Ihnen so schnell wie möglich nachliefern.«
    Tabini winkte mit der Hand ab. »Das hat Zeit. Wir wissen, mit wem sie unter einer Decke steckt, und das sagt uns schon einiges.«
    »Es scheint, daß Banichi und Jago eine ziemlich genaue Vorstellung vom Inhalt der Meldung haben.«
    »Hanks wirft Ihnen Landesverrat vor, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Glauben Sie, daß dieser Vorwurf ernst

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