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Atevi 2 - Eroberer

Atevi 2 - Eroberer

Titel: Atevi 2 - Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Kommunikationssysteme wie Mospheira.« Jawohl, Herr Kapitän, wir können mithören, was Sie den Insulanern zu erzählen haben. Sehen Sie sich also vor. »Es wird Sie vielleicht überraschen, wie knapp und bündig der Vertragstext verfaßt ist, wie übrigens alle atevischen Rechtsdokumente. Umfassender sind die als Nebengesetze ausgegrenzten Sonderregelungen. Für Rückfragen stehe ich Tag und Nacht zur Verfügung. Sie brauchen sich nur bei der Bodenstation zu melden. Man legt mir dann einen Anschluß aufs Telefonnetz, so daß ich überall für Sie erreichbar bin.«
    »Mr. Cameron, eine Frage noch, die ich schon zu Beginn unseres Gesprächs hätte stellen sollen: Welche Gewähr haben wir, daß Sie tatsächlich bevollmächtigt sind, mit uns zu verhandeln?«
    Auf diese Frage war Bren vorbereitet. »Sir, es gibt insgesamt nur drei Menschen, die die atevische Sprache fließend beherrschen. Unter den Atevi ist niemand in der Lage, Mosphei’ zu sprechen. Die Verständigung untereinander ist offiziell nur über meine Vermittlung möglich; so will es der Vertrag. Unser Gespräch geht über den Sender Mogari-nai. Ich vermute, daß Sie diese Anlage schon gesichtet und festgestellt haben, daß mit ihr unter anderem die telemetrischen Bewegungen der Raumstation überwacht werden. Auf Mospheira steht eine ähnliche Anlage. Es gibt nur diese beiden, über die Sie sich in Ihrer Sprache an die Bewohner dieses Planeten wenden können, also entweder an Mospheira oder aber an mich.« Bren warf einen Blick auf Tabini, der nach wie vor einen gelassenen Eindruck machte. »Aiji-ma, jis asdi parei’manima pag’ nand’ Stani-Captain?«
    »Masji sig’ triti didamei’shi.«
    »Das erste atevische Wort, das Sie lernen sollten, Sir, ist Aiji. So lautet der Titel des atevischen Oberhauptes. Sein Name ist Tabini. Die korrekte Anrede wäre, falls Sie mit ihm sprechen sollten: Tabini-Aiji. Er erwartet, daß Sie den Vertrag als Rechtsgrundlage der Beziehungen zwischen Atevi und Menschen anerkennen. Daß die darin festgeschriebenen Normen erfüllt werden, ist Voraussetzung für alle weiteren Verhandlungen. Möchten Sie, Sir, ein persönliches Wort an den Aiji des Westbundes richten?«
    »Sagen Sie ihm, daß uns an freundschaftlichen Beziehungen gelegen ist. Wir bleiben auf Empfang für die Übermittlung des Vertrags.«
    »Danke, Sir. Ich verabschiede mich für heute… Daiti, nadiin tekikin, madighi tritin distitas pas ajiimai-sit, das, das, das, magji das.«
    »Pai sat, Paidhi-ma.«
    Bren stellte den Computer vor sich hin, klappte den Bildschirm auf und steckte die Modemverbindung in die Telefonbuchse, die auf dem Tisch bereit lag. Dann rief er die Vertragsdatei auf und schickte sie per Knopfdruck über Mogari-nai zum Schiff hinauf. So einfach funktionierte das. Mittels eines Telefonanschlusses auf einem Tisch im Bu-javid.
    Erstaunlich, selbst für einen Unterhändler in Sachen Technologie.
    Geradezu verblüfft zeigten sich die Ausschußvorsitzenden am Tisch. Auf gewöhnlichen Konferenzen schienen sie häufig gegen den Schlaf ankämpfen zu müssen, oder sie raschelten mit Papier, tuschelten mit dem Nebenmann. Nicht so jetzt. Es herrschte gespannte Aufmerksamkeit, absolute Stille. Anscheinend hatten sie noch nicht realisiert, was hier geschehen war.
    »Nun, was hat er gesagt?« fragte der Aiji.
    »Auf meine letzte Frage hin, ob er ein Wort an den Aiji zu richten wünsche, bat er mich mitzuteilen, daß ihm an friedlichen Beziehungen gelegen sei. Ich verwende in der Übersetzung das Wort ›friedlich‹, obwohl er ein anderes Attribut benutzt hat, für das es aber keine atevische Entsprechung gibt.«
    »Also nicht ›friedlich‹?« fragte der Vorsitzende des Rechtsausschusses nach.
    »Er wählte ein weniger spezifisches, aber höflich gemeintes Wort, das Hoffnung ausdrückt auf persönliche Nähe und Gemeinschaft. Mit dem mosphei’schen Wort Freundschaft in all seinen Ableitungen habe ich als Übersetzer schon immer meine Probleme gehabt.«
    »Ein verfängliches Wort«, bemerkte Tabini.
    »Sie haben recht, Aiji-ma. Es stiftet auch unter Menschen häufig Verwirrung.«
    »Beabsichtigtermaßen?«
    »Wenn man es denn mißbräuchlich verwendet.« Atevi schöpften schnell Verdacht; das lag wohl in ihrer Natur. »Vielleicht war sein Wunsch nur eine höfliche Floskel, aber wir sollten seine Formulierung nicht allzu streng bewerten. Auf dem Schiff wird vermutlich niemand sein, der je mit einer Fremdsprache zu tun hatte und darum solche Nuancen, über die

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