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Atevi 3 - Erbe

Atevi 3 - Erbe

Titel: Atevi 3 - Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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und Jason kam zum Vorschein, mit nassem Gesicht und zerzaustem Haar.
    »Kann man es wagen, an Deck zu gehen?« fragte er. »Ich möchte aufs Wasser hinausschauen.«
    »Es ist dunkel da draußen und das Wasser sehr tief.«
    »Trotzdem.«
    Bren sah Banichi fragend an, der einen Blick auf eine nahe Tür warf, die nach draußen führte, sowohl auf das achtern gelegene Angeldeck als auch auf das Vordeck vor der Brücke.
    Sie befanden sich in der Mitte des Hafenbeckens. Es war, wie Bren erwartet hatte, kalt im Wind, der über sie hinwegfegte. Er nickte beiden zu und kehrte in den Salon zurück, um Jago Bescheid zu sagen.
    »Wir sind kurz draußen«, sagte er. »Jason braucht frische Luft.«
    »Verstehe«, antwortete Jago und ging mit ihm aufs Deck hinaus.
    Banichi und Jason hatten das Vordeck aufgesucht. Jason stand genau im Bugwinkel, in Wind und Gischt. Er wird durchnäßt sein, dachte Bren; daß Banichi nicht besser auf ihn achtgab…
    Er und Jago traten hinzu.
    »Wie tief ist es hier?« fragte Jason über das Wasserrauschen und den Lärm der Motoren hinweg.
    Bren hatte keine Ahnung, und weil die anderen keine Antwort gaben, schätzte er einfach: »Ungefähr dreißig Meter.«
    »Dann sind wir hier ziemlich hoch.«
    Eine seltsame Art der Betrachtung. »Kann man so sagen.«
    »Sinkt man, wenn man reinfällt, bis auf den Grund hinab?«
    Bren ahnte, worauf Jasons Gedanken gerichtet waren. Und das gefiel ihm nicht.
    »Die Wellen spülen einen an Land.« Bren wußte nicht, wie einem Weltraumfahrer die Vorgänge an der Oberfläche eines Meeres begreiflich zu machen waren. »Jasi-ji, Sie dürfen sie nicht aufgeben.«
    »Das tue ich auch nicht«, antwortete Jason. »Ich dachte, ich müßte mich übergeben. Aber dem war nicht so. Hier im Dunklen geht’s mir besser. Man kann die Sterne sehen.«
    Das Land zu beiden Seiten war schwarz; dazwischen schimmerte das Wasser. Am Ende der weit hinausreichenden Mole strahlte ein helles Licht, und eine Reihe von Lichtern leuchtete über die Wellen. Dort war der Wellenbrecher, der sich von den Klippen nach Süden hin erstreckte.
    Dank ihrer scharfen Augen entdeckte Jago Boote in der Ferne. Bren konnte sie nicht sehen.
    »Jenseits des Wellenbrechers«, sagte Banichi und deutete mit ausgestrecktem Arm die Richtung an. »Wir fahren hinaus und drehen dann bei, Paidhiin-ji. Wir folgen im Augenblick der Straße, die am Fuß der Klippen dort drüben entlangführt. Wenn wir’s wagen könnten, den Lords der Saduri oder Atigeini zu vertrauen, hätten wir Sie beide in der Stadt besser zurücklassen sollen.«
    »Nein«, entgegnete Bren. »Ich bin froh, daß wir mitgekommen sind. Aber wie kommen wir mit diesem großen Boot an den Strand. Wir können es nicht einfach auf Sand setzen.«
    »Gute Frage«, erwiderte Banichi, blieb aber eine Antwort schuldig. Bren versuchte es erneut.
    »Kommen wir an Land, Nadiin-ji?«
    »Wenn es sein muß, werden wir schon eine Möglichkeit finden, Bren-ji«, versicherte Jago.
    »Und wir sind dabei, oder?«
    »Es wäre gut, Sie hörten auf den Rat Ihrer Sicherheitskräfte, Bren-ji.«
    »Ich war mit Ihnen auf Malguri und in Taiben. Und beides habe ich überlebt.«
    »Meine Partnerin«, sagte Jason. »Nadiin, meine Partnerin und Hanks-Paidhi sind da draußen.«
    »Schlechte Zahlen«, bemerkte Banichi.
    »Aber Sie sind doch keiner dieser Zähler, Nadi«, entgegnete Bren. »Ich weiß, daß Sie nicht dazugehören. Und überhaupt, die Vier ist eine gute Zahl.«
    Banichi lachte und schaute aufs offene Meer hinaus.
    »Sie werden Menschen begegnen und uns darum als Übersetzer brauchen.« Bren ließ nicht locker.
    »Jago-ji«, sagte Banichi. »Sie bleiben mit den beiden zurück. In glücksbringender Dreisamkeit.«
    »Nein«, sagte Jago.
    »Es ist Ihre Pflicht, Jago-ji. Jemand muß sie an Bord zurückhalten.«
    »Ich gehe mit«, insistierte Bren.
    »Kommt nicht in Frage, nand’ Paidhi«, widersprach Banichi. »Sie können aber von Bord aus alles beobachten.«
    Bren gab sich geschlagen, doch es paßte ihm nicht, daß Banichi auf seine Partnerin verzichtete, nur weil sie auf die Paidhiin achtgeben sollte.
    »Keine Sorge, Jago-ji, mit der regulären Wache an Bord werden wir in Sicherheit sein. Ich will Sie nicht zurückhalten und dadurch Banichi womöglich in Gefahr bringen. Sie haben ihm bei Malguri das Leben gerettet, und dann auch in der Marid…«
    »Übertreiben Sie nicht«, fiel ihm Banichi ins Wort.
    »Ich will, daß Sie beide unversehrt zurückkommen«, sagte Bren. »Nadiin.«

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