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Atevi 3 - Erbe

Atevi 3 - Erbe

Titel: Atevi 3 - Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Armbruchs.
    »Ich will diese Frau«, sagte Ilisidi. »Verdammt, verdammt! Kann jemand diesen Mann ins Krankenhaus bringen?«
    »Gleich kommt Hilfe«, antwortete Jago. Sie hatte es riskiert, ihren Taschen-Kom zu benützen.
    Und tatsächlich, da traten aus der Straße dunkle Gestalten, die lautstark ihre Unterstützung anboten. Es kamen auch etliche Anwohner aus ihren Häusern und schlossen sich an. Der Verwundete glaubte, das Krankenhaus auf eigenen Beinen erreichen zu können; es lag ganz in der Nähe, man konnte seine Lichter sehen. Leute, die sich als Bürger der Stadt vorstellten, zollten der Aiji-Mutter Respekt, versprachen Beistand und boten sich an, den verletzten Mann ins Krankenhaus zu tragen.
    Haduni gab ihnen Antwort und versuchte, ihre Hilfe zu koordinieren. Cenedi und Banichi kümmerten sich um das Fähren-Personal, das ebenfalls der Aiji-Mutter helfen wollte, die hier gewagterweise einfach ‘Sidi-ji genannt wurde.
    Auch Jason war mittlerweile abgestiegen. Ilisidi murmelte Abfälliges über moderne Zeiten und moderne Führungskräfte, die es sich in ihren Anwesen gemütlich machten und Computerausdrucke studierten. In diesem Moment erreichte Geigis Boot auf aufgewühltem Wasser und mit stampfenden Motoren die Anlegestelle.
    »Zu spät!« rief Ilisidi.
    »Der Wind hat aufgefrischt, Nandi-ji! Draußen auf dem freien Wasser bläst ein kräftiger Westwind. Der macht einiges aus. Und nicht nur ich bin spät dran, sondern sogar der Aiji, ja, das ganze Hinterland, weswegen sich auch die Kadigidi verspäten werden.«
    »Sie wollten doch den Zug nehmen.«
    »Tja, aber in Kinsara ist ein mit Gemüse beladener Waggon von den Gleisen gesprungen. Der Schienenweg ist versperrt, darum mußte ich das Boot nehmen. -Ah, guten Abend, Paidhi-ji. Einen guten Abend auch Ihrem Kollegen. Kommen Sie doch an Bord. Und stärken Sie sich. Das Essen ist leider kalt geworden.«
    Unter denen, die mit Geigi an Land gekommen waren, erkannte Bren Gesirimu.
    »Wir sind insgesamt mit vier Booten gekommen«, fuhr Geigi fort. »Drei liegen weiter draußen vor Anker und passen auf. Möglich, daß die Kadigidi trotzdem unbemerkt an uns vorbeikommen. Besser wär’s allerdings, wir fangen diese Schufte auf dem Wasser ab. Darum brauchen wir mehr Boote.«
    »Von den Kadigidi sind schon einige hier«, sagte Banichi. »In der Stadt. Es könnte sein, daß wir sie an Orte weiter oben an der Küste verjagt haben, wo sie ihre Verbündeten warnen können.«
    »Sei’s drum«, sagte Cenedi. »Hier zu bleiben bringt uns nichts. Lord Geigi, wo wird ein von Mospheira abgelegtes Boot bei Westwind auskommen?«
    »Ist es bloß wegen Hanks-Paidhi, daß so viele mysteriöse Dinge passieren?«
    »Ja, nur wegen ihr«, antwortete Ilisidi mit Abscheu und trat, gefolgt von Geigi, auf die Planke. Es wehte ein kalter Wind durch den Hafen, und die Fender ächzten unter den wuchtigen Stößen des Bootes.
    »Wir werden Hanks suchen«, flüsterte Jason, an Bren gewandt. Es war eine ängstliche Frage. »Wie wär’s mit einem anderen Boot? Können Sie ihn fragen…«
    »Nehmen Sie Ihre Pillen«, riet Bren. »Am besten gleich eine doppelte Dosis.«
    »Wird Sie den Sturm überleben«, fragte Jason. »Was meinen Sie?«
    »Ich weiß nicht.« Er wollte Jason nicht mehr belügen, aber Jasons Fragen verlangten häufig nach unschönen Antworten. »Bei dem Wetter ist sie vielleicht gar nicht erst losgefahren. Wenn doch, ist sie womöglich unterwegs aufgegriffen worden, von einem der vielen Schiffe, die den Kanal überqueren. Geben Sie die Hoffnung nicht auf.«
    »Niemals«, antwortete Jason entschieden. Und dann kleinlaut: »Meine Pillen sind weg.«
    »Die können Sie doch nicht alle schon geschluckt haben.«
    »Habe ich auch nicht. Aber die Flasche ist mir aus der Tasche gefallen.«

26
     
     
    Als der mit einer Gemüsefracht beladene Waggon entgleist war, hatte Geigi, so berichtete dieser, im Bahnhof am Fährhafen von Elijiri auf den Zug gewartet, um mit ihm über die Berge nach Saduri-Stadt weiterzufahren. Als er erfuhr, daß der Betrieb vorläufig eingestellt war, hatte er über Funk seine Privat-Jacht zurückgerufen, die schon wieder in Richtung Dalaigi unterwegs war. Die drei Nachbarn, die ihn begleiteten, ließen ihrerseits eigene Boote kommen, und nachdem die Bai durchquert war, hatte die kleine Flotte (dazu zählten zwei pensionierte Gentlemen, der Lord von Dalaigi und eine Dame mittleren Alters, die als Juwelier ein Vermögen gemacht hatte) bei einem Jachthafen bei

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