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Atevi 3 - Erbe

Atevi 3 - Erbe

Titel: Atevi 3 - Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Je näher sie dem Rand des Hafens kamen, desto eisiger wehte der Wind. Die vorausfahrenden Boote waren kaum mehr zu erkennen. Es brannte nur noch das eine Licht am Ende der Mole, das ganz dicht herangerückt war.
    »Wir gehen jetzt besser nach drinnen«, meinte Banichi. »Dort könnten Scharfschützen lauern.«
    Banichi trieb sie zurück und durch die Tür. Vor der heller schimmernden Stadtkulisse konnten sogar Menschenaugen die sechs oder sieben Fischerboote ausmachen, die im Kielwasser folgten.
    Im Salon war das Licht ausgemacht worden, und es war dunkel wie auf allen anderen Booten auch. Bren ertastete sich den Weg zurück auf seinen Platz.
    »Wir sollten jetzt alle Deckung suchen«, sagte Banichi. »Gleich passieren wir den Wellenbrecher.«
    Cenedi wollte nach draußen. Doch Ilisidi hielt ihn auf: »Hiergeblieben! Und runter mit Ihnen, ‘Nedi-ji.«
    Die Aiji-Mutter nahm auf dem Boden Platz. Die anderen taten es ihr gleich. Sie setzten sich mit dem Rücken zur holzverkleideten Wand. Die Maschinen stampften im ruhigen Gleichmaß weiter fort.
    Und plötzlich – sie hatten die Mole passiert und offenes Wasser erreicht – ging ein Ruck durch die Jacht und die Motoren drehten voll auf.
    Bren hielt den Atem an, als er spürte, wie sich das Deck nach Backbord neigte. Dann wurde der Rumpf von einem gewaltigen Schlag getroffen, der das Boot erzittern und zur anderen Seite hin schwanken ließ.
    »Verdammt!« brüllte Geigi, als die Motoren aufheulten, die Jacht hart steuerbords krängte und in einen engen Kreisbogen einschwenkte. »Wir haben doch wohl keine Schraube abgerissen«, sagte Geigi. Das war bei dem Kurs, den das Boot eingeschlagen hatte, die naheliegendste Erklärung. Oder der Steuermann hatte das Ruder ganz herumgerissen, was, wenn sie gerade das offene Wasser hinter der Mole erreicht hatten, bedeuten würde, daß sie zurück…
    Der Kiel setzte auf, und eine Schraube drehte in der Luft, als der Rumpf steuerbords über Fels schrammte. Kissen und Körper und Gläser und Splitter vom geborstenen Heckfenster flogen durch den Salon und prallten vors Schott. Jason und Bren rutschten auf die Tür zu, die in den Angeln wild hin- und herflappte.
    »Alles sofort raus hier!« brüllte Banichi. »Der Treibstoff läuft aus.«
    Bren stieß Jason voran und durch die Tür. Von den Wellen und der noch intakt gebliebenen Schraube getrieben, kratzte die Jacht in Schräglage über felsigen Grund. »Schnell, schnell!«
    Gemeinsam stürzten sie an Deck und sprangen, ohne lange zu fackeln, über die Reling ins hüfttiefe Wasser, als eine Salve von Geschossen auf den Rumpf einhämmerte.
    Klatschend landeten andere hinter ihnen im Wasser. »Runter mit den Köpfen!« Es war Banichi, der da rief. »Und im Wasser bleiben, es sei denn die Tanks explodieren.«
    Bren folgte dem Rat und schob Jason zur Seite, um denen Platz zu machen, die noch das Boot zu verlassen hatten, das, obwohl nun auch der zweite Motor ausgefallen war, weiter über Fels kratzte. Sie befanden sich unmittelbar vor dem Wellenbrecher.
    »Wo ist Lasari?« rief Geigi. »Lasari! Casurni, er antwortet nicht.«
    »Ich hole ihn raus«, antwortete jemand. »In Deckung, Nandi«
    Es wurde wieder geschossen, und plötzlich krachte aus der Dunkelheit ein schweres Geschütz.
    Es traf die Klippen.
    »Ich habe ihn«, sagte jemand. »Geigi-ji, ich habe ihn und komme jetzt runter.«
    Eine Hand fand Brens Arm. »Weg hier, Nadiin. Dort hinüber, zu dem Felsen.«
    Er gehorchte und eilte mit Jason und Jago auf die besagte Stelle zu. Zwei, drei Gestalten platschten im Wasser an ihnen vorbei, legten sich flach auf den Felsen, standen aber sogleich wieder auf und rannten weiter, als die Jacht erneut unter Beschuß genommen wurde.
    »Sie versuchen, das Boot zu sprengen«, sagte Jago.
    »Wo ist die Aiji-Mutter?« fragte Bren. »Wo ist Banichi?«
    »Kümmern Sie sich nicht drum, Paidhi-ji. Machen Sie voran, Beeilung!«
    Sie fanden Deckung hinter einem hohen Felsklotz, der aus dem Sand ragte. Jago hatte ihre Pistole in der Hand und spähte zu den Klippen hin, woher die Schüsse kamen. Bren erinnerte sich, daß auch er bewaffnet war. Er zog die Pistole aus der Tasche und entsicherte sie.
    »Können Sie was sehen?« fragte er.
    »Wir sind…«
    Jago stieß Bren in den Sand, als rechterhand ein Schuß losging, den sie sofort beantwortete, und so dicht neben ihm krachte es aus ihrer Pistole, daß er die heiße Druckwelle im Gesicht spürte.
    Er sah nichts. »Runter!« sagte Jago und ließ über ihr

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