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Atlan 006 - Endstation Wüstenplanet

Titel: Atlan 006 - Endstation Wüstenplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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betrat.
Der dürre, kleingebaute Springer trug noch die gleiche Kleidung wie an dem Tag, an dem Tekener und Kennon ihm zum erstenmal begegnet waren. Doch im Unterschied zu damals war sie sauber, wenn auch von der Reinigung etwas fadenscheinig und ausgeblichen. Der Schädel war kahlrasiert und duftete immer noch nach Lysol. Die Mannschaft hatte sich des Springers gleich nach seinem Eintreffen an Bord der MARSQUEEN angenommen.
“Nun ...”, fragte der Spezialist lauernd, “welche Anweisungen hat der Rafferspruch denn enthalten, Kreilo ...?”
Hos Kreilo verzog das Gesicht. Offenbar ärgerte es ihn, daß Tekener bereits von dem Funkspruch wußte.
Da er nicht sofort antwortete, wandte Ronald Tekener sich an die Zentralebesatzung und sagte gedehnt:
“Jungs, ich glaube, ihr habt vergessen, ihm die Ohren zu waschen. Wer möchte es nachholen?”
Kreilo kreischte wild und verdeckte seine abstehenden Ohren mit den Händen.
“Nein, Sir! Ich kann gut hören.”
Tekener winkte die beiden bärenstarken Männer zurück, die sich dem Springer grinsend genähert hatten.
“Okay, Kreilo. Sprechen Sie.”
“Sir, ich soll Ihnen die Anweisung übermitteln, Lepso nicht anzufliegen, sondern den fünften Planeten. Dort erhalten Sie weitere Instruktionen.”
Oberstleutnant Tekener nickte. Obwohl ihm eine Menge Fragen auf der Zunge lagen, schwieg er. Hos Kreilo hätte ja doch nicht geantwortet.
“Grato!” befahl er dem Kommandanten. “Ändern Sie den Kurs, wie unser Gast es gesagt hat.”
Hyk Grato hüstelte anzüglich und warf dem Springer einen Blick zu, der diesen um einige Zentimeter schrumpfen ließ.
“Aye, Sir!” bestätigte er mit voller Lautstärke. Einige Schaugläser klirrten vernehmlich.
In diesem Augenblick betrat Sinclair Marout Kennon alias Polos Tradino die Zentrale. Er strafte den Springer mit Nichtbeachtung und stellte sich hinter den Sessel des Navigators. Nach wenigen Sekunden hatte er aus den Anzeigen ersehen, wohin der neue Kurs führte.
Er kommentierte die Kursänderung ebensowenig wie sein Freund Tekener, sondern setzte sich schweigend in den Sessel neben ihm.
Ronald Tekener rauchte eine seiner langen Zigaretten und versuchte, seine wachsende Unruhe zu verbergen.
Lordadmiral Atlan wußte bisher nur, daß die MARSQUEEN nach Lepso beordert worden war. Seine Verfolgungsschiffe würden sich stets in gebührender Entfernung halten, um nicht entdeckt zu werden. Folglich waren sie kaum in der Lage, die Kursänderung zu erkennen:
Leider durfte man auch keinen entsprechenden Funkspruch abschicken. Im Firing-System wimmelte es von Raumschiffen aller möglichen Rassen und galaktischen Verbrechersyndikate. Die Gefahr, daß eine Mitteilung aufgefangen und richtig gedeutet würde, war zu groß.
Also hieß es wieder einmal abwarten.
Dennoch blieb Tekener nicht ganz untätig. Er wollte der Condos Vasac zeigen, daß sie es mit einem Mann zu tun hatte, der sich nicht gern überraschen ließ.
“Alarmstufe eins, Grato”, sagte er in gelangweiltem Tonfall. “Schutzschirme klar zum Aufbauen.”
“Es besteht keine Gefahr für Sie!” kreischte Hos Kreilo aus seiner Ecke.
Hyk Grato hörte nicht hin, und Tekener reagierte ebenfalls nicht darauf.
Gratos Faust sauste auf den Alarmschalter. Im Schiff heulten die Sirenen.
“Alle Mann auf Gefechtsstationen!” dröhnte Gratos Baß. “An Feuerleitzentrale: Vernichtungsfeuer bei feindseligem Verhalten eventueller fremder Einheiten. An Schirmstation NE und HÜ: Schirme aufbauen bei Fremdortung. Ende.”
Kreilo protestierte immer noch—bis ein Offizier ihn am Genick packte, ihn in die Bereitschaftskammer eines Kampfroboters stieß und hinter ihm absperrte.
Sinclair M. Kennon lachte lautlos.
Othello ließ sich nicht stören. Der Geparillo lag auf seiner weichen Matte und döste vor sich hin. Nur manchmal hob er den Kopf und blinzelte zu seinem Herrn hinüber.
Zehn Minuten später bremsten die Bugtriebwerke der MARSQUEEN mit Vollschub ab. Die kalt schimmernde Sichel des fünften Firing-Planeten stand unbeweglich im Frontschirm.
Als sie den Schirm fast ganz ausfüllte, blinkte die Warnplatte für Fremdkörperortung auf. Gleichzeitig meldete sich der Chef der Ortungszentrale über Interkom.
“Unbekanntes Raumschiff, etwa zweihundert Meter Durchmesser, in Rot leicht überhöht über fünftem Planeten. Keine Triebwerksemissionen, Sir.”
Kennon und Tekener sahen sich an.
Beide. ahnten, daß die Condos Vasac einen Trick vorbereitet hatte. Umsonst schickte man nicht ausgerechnet ein Raumschiff

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