Atlan 016 - Siganesen sieht man nicht
es ausprobieren”, schlug Kennon vor.
“Wissen Sie, wie ein Gleyssink-Doppler funktioniert?”
“Nicht exakt. Aber ich weiß, daß er ein scheinbares Ineinanderfließen verschiedener Energien bewirken kann.”
“Wie oft haben Sie die Zuverlässigkeit des Halbraumspürer-Absorbers schon erprobt?” fragte ein anderer Akone.
“Siebenmal!” gab Kennon zurück.
“Stimmt das, Ronald Tekener?” fragte Celebrin.
Der Spieler antwortete: “Wenn er es sagt, stimmt es!”
Einer der Akonen schwang sich über das Geländer und kletterte in die Mulde hinab. Er blieb vor Monty Stuep stehen.
“Warum setzen Sie sich nicht?”
Stuep blickte hinter sich.
“Der Sessel ist klein. Ich könnte etwas beschädigen.”
“Setzen Sie sich!” Der Akone machte einen Schritt auf Stuep zu. “Ich verlange, daß Sie sich setzen.”
Tekener blickte zu Celebrin hinauf, denn er erwartete, daß der Stützpunktleiter eingreifen würde. Celebrin lächelte dünn und wartete. Er schien interessiert zu sein, was nun geschehen würde.
“Sie müssen sich setzen, damit ich Ihnen die Maske anlegen kann”, verlangte der Akone von Stuep.
Der große Ertruser blieb stehen.
Der Akone holte aus, um Stuep in den Sessel zu stoßen. Der Ertruser lachte.
“Monty!” rief Tekener leise.
Doch Stuep reagierte nicht auf Tekeners Warnung. Er packte den Wissenschaftler an den Schultern, hob ihn hoch und schleuderte ihn gegen das Geländer. Es gab ein knirschendes Geräusch, als der Akone Geländerstücke unter sich begrub. Vor Schmerz stöhnend, richtete der Wissenschaftler sich wieder auf.
“Sagen Sie den Burschen, daß sie mich nicht anrühren sollen!” rief Stuep Celebrin zu.
Der Anti hatte sich bisher nicht gerührt.
Über Stuep entstand ein Flimmern, das sich schnell auf ihn herabsenkte. Als er einen Schritt nach vorn machte, verstärkte sich das geisterhafte Leuchten. Die Wissenschaftler hatten Energiefesseln um Stuep gelegt, so daß er sich kaum noch bewegen konnte.
“Ich hätte Sie für klüger gehalten”, sagte Celebrin. Er richtete sich auf. “Der Ertruser bleibt hier, die beiden anderen können in ihre Räume zurückkehren.”
“Machen Sie sich keine Sorgen, Tekener!” rief Stuep.
Tekener antwortete nicht. Er ahnte, daß Stuep die Gegner bewußt herausgefordert hatte, um sie zu schnellen Entscheidungen zu zwingen. Das gefiel Tekener nicht, aber er konnte jetzt nichts dagegen unternehmen.
Die bewaffneten Wächter führten Tekener und Kennon hinaus. Sie wurden mit dem Lift nach oben gebracht.
“Was jetzt?” erkundigte sich Tekener, als sie allein waren.
Kennon legte einen Finger auf die Lippen. Er ging quer durch den Raum, hob die Tischplatte an und deutete auf eine bestimmte Stelle.
Tekener begriff sofort. Während ihrer Abwesenheit hatte man eine Abhöranlage eingebaut.
“Ich weiß nicht, was wir tun sollen”, erwiderte Kennon. “Sie können Monty zwingen, das Geheimnis des Halbraumspürer-Absorbers zu verraten. Aber er kann dabei sterben oder verrückt werden. Dann wird er nicht mehr in der Lage sein, uns bei der Herstellung dieser Geräte zu unterstützen.”
“Das würde das Ende guter Geschäfte bedeuten”, seufzte Tekener.
Hoffentlich kommt Romo bald zurück, schrieb Kennon hastig auf einen Zettel. Wir müssen ihn ins Labor schikken, damit er Stuep helfen kann.
Laut sagte er: “Ich befürchte, daß mit diesem Celebrin kein Geschäft zu machen ist.”
“Warten wir ab!” meinte Tekener.
Er ging in die Küche hinüber und holte sich etwas zu trinken. Durch ein Zeichen gab er Kennon zu verstehen, daß sie bis zur Rückkehr Romos nichts tun würden.
Kennon war einverstanden.
Tekeners Gedanken waren bei Stuep. Vielleicht begann in diesem Augenblick bereits das gnadenlose Verhör. Wenn die Antis und Akonen erfuhren, welche Pläne Tekener und Kennon in Wirklichkeit hatten, würde keiner der vier USO-Spezialisten diese Welt lebend verlassen.
2.
Für einen Siganesen war es nicht einfach, sich in einem Gebäude zu orientieren, das für normalgewachsene Menschen gebaut war. Durchschnittlich große Räume erschienen Kamla Romo wie riesige Hallen, und die Korridore wie unendlich lange Tunnel.
Der winzige USO-Spezialist hätte sich ohne seine Ausrüstung nicht zurechtgefunden. Sein Flugaggregat ermöglichte ihm jedoch eine schnelle Orientierung auch in großen Räumen. Außerdem hatte Romo in zahlreichen Einsätzen Erfahrungen gesammelt. Er ließ sich durch die Verschiebung von Größenordnungen und Perspektiven nicht täuschen.
Romo hatte
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