Atlan 016 - Siganesen sieht man nicht
aber die Befehle der Lenkzentrale ließen ihm keine Gelegenheit dazu.
Nur, wenn er mit Tekener eine Abmachung treffen konnte, würde er Stützpunktleiter auf Kukuyla bleiben. Er, Celebrin, mußte also dafür sorgen,daß Tekener den HalbraumspürerAbsorber beschaffte und an die Condos Vasac auslieferte.
Noch einmal begab sich Celebrin ans Fenster, um nachzusehen, ob sein Privatfahrzeug unten stand. Es war durchaus möglich, daß alles schiefging. Dann mußte er fliehen, bevor ein Killer der Lenkzentrale hier auftauchte.
Celebrin sah einen Mann zwischen den dichten Büschen auftauchen.
Der Mann war Tekeners Partner!
Celebrin starrte ungläubig auf den freien Platz hinab. Der Terraner kam offenbar freiwillig zurück. Länger als eine Nacht hatte er die Suchmannschaften zum Narren gehalten.
Celebrin fuhr herum und schaltete den Hausfunk ein.
“Der Flüchtling hält sich unten im Hof auf!” rief er ins Mikrophon. “Nehmen Sie ihn fest.”
Auf dem Bildschirm des Funkgeräts sah er das erstaunte Gesicht seines Stellvertreters.
“Ich träume nicht!” schrie Celebrin. “Gehen Sie mit ein paar Männern hinaus und halten Sie den Mann auf.”
“Natürlich ... wir gehen sofort!” stotterte der verwirrte Anti.
Celebrin unterbrach die Verbindung. Als er wieder aus dem Fenster blickte, sah er ein paar bewaffnete Männer auf den Hof stürmen. Sie umringten den Terraner; der sich widerstandslos gefangennehmen ließ.
Celebrin verließ sein Zimmer.
Jetzt mußte er mit Tekener verhandeln. Der Spieler war gerissen. Er würde schnell merken, daß Celebrins Position geschwächt war, und die Forderungen entsprechend hochschrauben.
Celebrin verwünschte den Tag, an dem er nach Kukuyla gekommen war. Die Welt, auf der er bisher so gern gelebt hatte, erschien ihm jetzt wie eine Falle.
Auf dem Weg zum Lift traf Celebrin zwei Ara-Mediziner. Sie blieben stehen und erwarteten offenbar, daß er eine Erklärung abgeben würde. Er mißachtete ihre fragenden Gesichter und ging weiter.
Er fuhr mit dem Lift nach unten. Als er in die Vorhalle trat, führten die Männer gerade den Gefangenen herein.
“Guten Morgen!” rief Tekeners Partner Celebrin zu. “Ich hoffe, daß Sie sich keine unnötigen Gedanken um mich gemacht haben.”
Celebrin zwang sich, den Spott zu überhören. Er durfte sich zu keiner unüberlegten Handlung hinreißen lassen.
“Bringt ihn zu Tekener und Stuep hinauf!” befahl er. “Ich werde bald nachkommen und mit den Gefangenen sprechen.”
Er verließ die Vorhalle und ging auf den Hof hinaus. Obwohl er sicher war, daß ihn mindestens einer seiner Stellvertreter im Auftrag der Lenkzentrale beobachtete, näherte er sich seinem Privatfahrzeug. Er stieg ein und untersuchte es. Sein Verdacht, daß es jemand im Verlauf der Nacht beschädigt haben könnte, bestätigte sich nicht. Er schaltete den Schutzschirm des Wagens ein und kehrte in das Gebäude zurück.
Zusammen mit drei Vertrauten begab er sich in die Etage, wo sich Tekener und seine beiden Freunde aufhielten.
Der Anti gab seinen Begleitern den Befehl, nicht in das Gespräch einzugreifen. Er wollte nur drei Zeugen haben, die nötigenfalls gegenüber der Lenkzentrale bestätigen konnten, daß er sich korrekt verhalten hatte.
Tekener erhob sich, als Celebrin eintrat. Um die Lippen des Spielers lag ein belustigtes Lächeln. Es schien andeuten zu wollen, daß Tekener diese Entwicklung vorhergesehen hatte.
Celebrin unterdrückte seinen Zorn.
“Ich habe neue Befehle erhalten”, sagte er zu Tekener. “Wir sind sicher, daß es eine andere Methode gibt, Sie zur Auslieferung des HalbraumspürerAbsorbers zu bewegen.”
*
Ronald Tekener, der nach außen hin Selbstsicherheit zeigte, sah in Wirklichkeit dem Gespräch mit Celebrin voller Unbehagen entgegen. Celebrin war ein angeschlagener Gegner und als solcher äußerst gefährlich.
“Sie können den HalbraumspürerAbsorber nur zu unseren Bedingungen bekommen”, sagte Tekener. “Das bedeutet, daß Sie uns freilassen und uns die Unterlagen über die Transmit-Weiche übergeben müssen.”
Es entstand eine Pause, in der Celebrin quer durch den Raum ging und sich in einem Sessel niederließ. Der Anti ließ seine Blicke von Tekener zu Kennon wandern.
“Mehrere Zufälle haben Sie in eine günstigere Lage gebracht als zu Beginn Ihres Besuches auf Kukuyla”, sagte Celebrin. “Sie überschätzen jedoch offensichtlich Ihre Möglichkeit. Natürlich bekommen Sie die Unterlagen über die Transmit-Weiche nicht.”
“Dann”, meinte Tekener
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