Atlan 016 - Siganesen sieht man nicht
war es bereits an Bord gegangen.
Der Siganese wartete geduldig. Kennon war irgendwo in der Nähe. Diese Tatsache verlieh dem Siganesen ein Gefühl zusätzlicher Sicherheit.
Plötzlich erschien der Fremde. Er hatte sich die ganze Zeit über im benachbarten Gebäude aufgehalten und schwebte jetzt auf das Landefeld hinaus. Noch immer hielt er sich innerhalb der Energieblase auf. Daran, daß das gesamte Gebilde heftig schwankte, erkannte Romo, daß der Unbekannte erhebliche Schwierigkeiten hatte.
Die Energieblase glitt dicht über den . Boden dahin. Ab und zu sank sie tiefer und berührte die glatte Oberfläche des Landefeldes.
Romo kniff die Augen zusammen, aber er konnte auch diesmal nicht feststellen, wer oder was sich im Innern der Blase befand. Die Konturen wechselten ständig. Wenn man die Energieblase als Maßstab nahm, mußte das Wesen darin relativ groß sein.
Das Ding bewegte sich auf den Diskusraumer zu.
“Ich muß näher heran”, sagte Romo zu sich selbst.
Er merkte, daß er vor Erregung zitterte. Das Geheimnisvolle war ihm aus vielen Begegnungen mit Angehörigen fremder Völker bekannt, aber diesmal war die Situation eine andere. Romo hatte ein sicheres Gespür für tödliche Gefahren.
Ohne zu sehen, was sich innerhalb der Energieblase befand, ahnte Romo, daß er einen Feind vor sich hatte, einen unerbittlichen, grausamen Feind. Es war, als entständen zwischen ihm und dem Fremden unsichtbare Verbindungslinien, die ihm die Mentalität des Wesens ergründen halfen.
Der leuchtende Energieschirm übte eine fast hypnotische Wirkung auf Romo aus. Der winzige USO-Spezialist schaltete sein Flugaggregat ein und ließ sich vom Dach auf das Landefeld herabschweben. Die Energieblase war jetzt nur noch dreißig Meter von ihm entfernt.
Das Ding schien Schwierigkeiten bei der Fortbewegung zu haben.
Offenbar war es am Ende seiner Kräfte. Trotzdem besaß es noch immer diese bösartige Ausstrahlung.
Das ist kein Mensch! dachte Romo.
Aber was war es dann?
Spürten die Verantwortlichen der Condos Vasac, die mit diesem Ding offenbar gemeinsame Sache machten, dessen Gefährlichkeit nicht?
Romo rannte auf das Raumschiff zu. Er war wie besessen von der Idee, das Wesen zu identifizieren.
Der Energieschirm um den Diskusraumer brach zusammen. Das.war der sichere Beweis, daß der Unbekannte an Bord gehen würde. Romo richtete seine Aufmerksamkeit auf das Raumschiff. Es konnte vielleicht mehr über Art und Herkunft des Unbekannten aussagen als das Ding in der Energieblase selbst. Die Größe des Schiffes ließ jedoch keine Rückschlüsse auf das Aussehen des Fremden zu. Der Diskus konnte ein Beiboot sein, gerade groß genug, um einen Passagier aufzunehmen. Die Bauweise des Schiffes weckte in Romo Erinnerungen an frühere Einsätze, ohne daß er einen Zusammenhang zwischen diesem und früheren Ereignissen herausfinden konnte.
Alles war äußerst rätselhaft.
Das Ding schien sich mit letzter Kraft auf das Schiff zuzuschleppen. Romo war sicher, daß es immer noch auf fünfdimensionaler Ebene schrie. Kennon würde diese Impulse empfangen.
Jetzt, da der Schutzschirm ausgeschaltet war, konnte Romo sich näher an das Schiff heranwagen. Er war nur noch ein paar Schritte von dem Fremden entfernt. Die Energieblase, so erkannte er jetzt, bestand aus einer doppelten Schicht mit einem von seltsamen Gebilden ausgefüllten Zwischenraum. Kugelförmige Schwebekörper wirbelten zwischen dem inneren und dem äußeren Energiemantel hin und her. Sie waren es auch, die den Blick auf das Wesen im Innern der Blase verhinderten.
Romo sah, daß sich im Diskusraumer eine Schleuse öffnete. Sie befand sich in der unteren Hälfte des Schiffskörpers. Eine stufenlose Gangway glitt heraus.
Im Innern des Schiffes war es dunkel, so daß Romo nur einen Teil der Schleusenkammer sehen konnte. An einer Schiffswand waren verschiedene Mechanismen angebracht. Sie lieferten Romo jedoch keine Hinweise auf das Aussehen des Fremden.
Romo bewegte sich parallel mit der Energieblase auf die Gangway zu. Seine Hoffnung, doch noch etwas von dem Unbekannten sehen zu können, erfüllte sich nicht. Die Hülle der Energieblase befand sich zwar in ständiger Bewegung, aber es entstanden nie Lücken, die groß genug waren, um mehr als einen winzigen Körperausschnitt des Fremden sichtbar werden zu lassen. Romo gelang es auch nicht, die Körperfarbe der Kreatur zu ermitteln.
Das Gebilde bewegte sich immer schwerfälliger. Ein paar Schritte von der Gangway entfernt, machte es halt. Ein
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