Atlan 021 - Attacke der Saurier
hast du mich nicht in deiner Gewalt—und ich glaube, du wirst mich auch nicht bekommen, Tecton!”
Daynamar hatte in einem ironischen Tonfall gesprochen, der seinen Gegner reizen sollte. Er hoffte, daß Tecton die Beherrschung verlieren und einen Fehler begehen würde.
“Du bist der hinterhältigste und schmierigste Rockando, der mir je begegnet ist!” höhnte Daynamar. “Du scheinst dich nur an Mädchen vergreifen zu können! Und so etwas will Herr über alle Rockandos werden! Du erscheinst mir eher als der Herr aller Kriechtiere und Schlangen. Kämpfe, wenn du den Mut dazu hast!”
Daynamar hatte sein Schwert gezogen und trat langsam näher.
Tecton wich zurück und hob den schwarzen Kasten.
“Bleib stehen, sonst bekommt es Daiira zu spüren! Bleib stehen, oder ...!” warnte der Verräter hysterisch.
Daynamar lächelte herablassend und ließ die blanke Klinge prüfend über seinen Daumen gleiten.
“Feigling!”
Daynamar wagte einen weiteren Schritt, ohne den Gegner aus den Augen zu lassen.
Dann verlor Tecton die Beherrschung. Hastig hantierte er an dem schwarzen Kasten, den er krampfhaft festhielt. Plötzlich veränderte sich die Farbe des kleinen Energieschirms, und das Mädchen begann sich zu winden. Ihr hübsches Gesicht verzog sich zu einer Grimasse. Sie mußte schreckliche Schmerzen ertragen.
Das Gespenstische an dieser Situation war die Tatsache, daß außer dem Keuchen der beiden Männer kein Laut zu hören war.
Jetzt schrie Daynamar: “Aufhören, Tecton! Aufhören!”
“Wenn du noch einen Schritt näher kommst, wird Daiira es büßen. Ich werde ihren Geist zerstören!” tobte Tecton.
“Hast du das bei den Priestern gelernt?” fragte Daynamar.
Er war verzweifelt. Wie sollte er an Tecton herankommen, ohne das Mädchen zu gefährden. Plötzlich fiel ihm auf, daß Tecton unruhig nach Osten blickte. Daynamar vermutete, daß der Verbrecher auf jemanden wartete.
Dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Er hatte sich schon gewundert,weshalb Tecton ihn nicht aus dem Hinterhalt getötet hatte. Das Überraschungsmoment war völlig auf seiner Seite gewesen. Er mußte neue Anweisungen der Priester bekommen haben, die ihn, Daynamar, lebend haben wollten. Anders konnte es nicht sein. Die Gelegenheit war günstig, denn wären die Priester in das Rockando-Dorf gekommen und hätten ihn dort festgenommen, so wäre vermutlich ein Aufstand ausgebrochen.
Nachdem alle Anschläge auf ihn fehlgeschlagen waren, wollten die Priester es auf diese Art versuchen.
Daynamar war zu früh auf dem Planeten erschienen. Jetzt würde es um Sekunden gehen, wenn er entkommen wollte. Er mußte die verbleibende Zeit gut nutzen. Waren die Priester erst einmal hier, so konnte er ihren unheimlichen Maschinen nicht mehr entkommen.
Er mußte es wagen!
“He, Tecton! Du feige Schlange! Deine Freunde kommen dort hinten!” bluffte Daynamar:
Tecton war durch das lange Warten zermürbt worden. Er besaß nicht mehr die Nerven, um die List zu durchschauen. Er hatte brennend auf die Abgesandten des Großen Pram gewartet. Also drehte er sich um.
Auf diese Reaktion hatte Daynamar nur gewartet. Er hechtete mit gewaltigen Sätzen vorwärts und hob sein Schwert zum Schlag.
“Da kommt doch ...”, setzte Tecton an und drehte sich schnell wieder herum.
Der Verräter schrie auf und entging nur durch Zufall einem mächtigen Schwertschlag.
Tecton versuchte, seinen Gegner mit der alten Methode abzuwehren. Er drehte erbarmungslos an dem Kästchen. Daiira bäumte sich unter der flackernden Energieblase auf.
In dieser Sekunde griff Wendric ein. Der Rockando hatte gesehen, daß sein Freund keine Gelegenheit mehr hatte, das Mädchen zu befreien. Er schleuderte sein Schwert mit einer solchen Treffsicherheit, daß die Hand Tectons, die den Kasten hielt, vom Gelenk getrennt wurde.
Mit einem tierischen Schrei taumelte der Mann zurück. Mit der gesunden Rechten umfaßte er den blutenden Stumpf.
Der schwarze Kasten lag auf dem Boden. Sofort hob Daynamar das Gerät auf. Wendric hielt den wimmernden Gegner in Schach.
“Sag uns sofort, wie der Kasten funktioniert!” forderte Daynamar und hob unmißverständlich sein Schwert. “Du kannst dein erbärmliches Leben retten, wenn du das Mädchen freiläßt!”
Tecton schien keiner Antwort mehr fähig zu sein. Er starrte mit blutunterlaufenen Augen auf den Armstumpf und lallte unverständliche Worte.
“Rede, Teeton!”
Die Schwerter der beiden Rockandos blitzten in der Sonne.
Als Teeton merkte; daß Daynamar zum
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