Atlan 021 - Attacke der Saurier
Leib der Schlange beiseite und rief mit lauter Stimme:
“Bringt Wein, Männer! Wir halten Kriegsrat. Ich habe euch Dinge zu berichten, die jeden ehrlichen Rockando mit Zorn erfüllen werden!”
In geschäftiger Eile brachten die Männer kleine Fässer und hornartig geschwungene Trinkbecher herbei. Als jedermann versorgt war, begann Daynamar, seine Leute auf den Kampf gegen die Priester vorzubereiten. Er begleitete seine Worte mit wilden Gebarden und funkelte die sitzenden Männer aus seinen hellblauen Augen an.
Ein zustimmendes Raunen ging durch die Reihen, als Daynamar Vergeltung für den Anschlag auf Daiira forderte. Wütende Zwischenrufe wurden laut, als er von den “verhexten” Cordos berichtete.
“... auch dieses Mädchen”, fuhr Daynamar fort, “ist ein Opfer der Prampriester und ihres Helfershelfers geworden. Der Verräter Tecton hat seine gerechte Strafe bekommen. Ich werde jeden bestrafen, der mit den Priestern paktiert. Wollt ihr, daß immer wieder Feuerdämonen in unsere Wälder einbrechen und alles zerstören? Nein, Männer! Hier hilft nur eins: Wir müssen Schluß mit dem Höllenspuk des Großen Pram machen!’’
Die Rockandos begleiteten die Worte ihres Anführers mit einem rhythmischen Stampfen auf den Lehmboden. Heiserer Gesang wurde laut.
Es war soweit!
“Männer!” rief Daynamar, “geht in die anderen Dörfer auf unserer Insel und verkündet meine Botschaft. Treibt alle Cordos zusammen und schärft eure Waffen. Bei Sonnenuntergang wollen wir vor der Tempelstadt stehen!”
Mit glänzenden Augen zerstreuten sich die Männer. Ihr lautes Singen übertönte die Arbeitsgeräusche aus der Waffenschmiede. Pfeilspitzen wurden geschliffen, und das dunkle Holz der Bögen mit Öl geschmeidig gemacht. In den Gattern wurden die Cordos gefüttert. Einige der Krieger bemalten die haushohen Saurier mit den Farben des Krieges. Überall rüsteten sich die Rockandos für den Kampf.
Daynamar war zu Daiira gegangen. Er wußte, daß jetzt alles auf dem Spiel stand. Mißlang der Angriff und ging der Überraschungseffekt verloren, so konnten die Priester sein ganzes Volk ausrotten. Doch Daynamar war zuversichtlich. Er würde den “Götterhauch” überlisten.
Zärtlich strich der rauhe Kämpfer eine Haarsträhne aus dem Gesicht des schlafenden Mädchens.
“Wenn ich zurückkehre, wirst du meine Frau, Daiira!”
Sanft bettete Daynamar die Schlafende auf das Fellager. In fünf Stunden würde seine Streitmacht auf dem Weg sein. Zuvor mußte er noch den wichtigsten Teil seine Planes verwirklichen. Er mußte sich vergewissern, ob die Sumpfgebleichten den geheimen Tunnel hergestellt hatten. Sein ganzer Plan hing von diesem Tunnel ab!
4.
“Wir haben es geschafft, meine Herren!” kündigte Bront von Okaylis an. Schnell nahm er einige Schaltungen vor.
Das kleine Raumschiff war nach der dritten Linearetappe in das Einsteinuniversum zurückgefallen. Die Fahrtgeschwindigkeit betrug jetzt knapp zwanzig Prozent Unterlicht, als sie in das Planetensystem der Sonne Heith einflogen.
Heith war 48 283 Lichtjahre von Sol entfernt.
Als Kennon seine Berechnungen überprüfte, die er während des Fluges vorgenommen hatte, kam er zu dem Ergebnis, daß sie nicht mehr als viereinhalbtausend Lichtjahre zurückgelegt haben konnten. Die Auswertungen der USO-Kreuzer, die sich an die Spur des flüchtenden Diskus geheftet hatten, bestätigten später Kennons Überschlagsrechnung. Die Sonne Heith war viertausenddreihundertundsechzehn Lichtjahre von Phynokh und seiner roten Riesensonne entfernt.
Die beiden Spezialisten fieberten der Landung entgegen.
“Hoffentlich haben Sie keinen Methanriesen als Zielplanet ausgesucht!” meinte Tekener spöttisch.
Das Verhältnis zwischen den Männern hatte sich seit ihrer Flucht von dem Höllenplaneten spürbar gebessert.
“Sie werden überrascht sein, Tekener”, erwiderte der Akone. “Der Planet, den ich ansteuere, ist das reinste Paradies ...” Er machte eine bedeutungsvolle Pause und fuhr fort: “Hoffentlich ist er das noch!”
Tekener ahnte, daß auf dem erwähnten Planeten schwerwiegende Dinge geschahen. Trotzdem zügelte er seine Neugier. Es war beruhigend, zu wissen, daß mehrere USO-Kreuzer im Sicherheitsabstand folgten.
“Ich stelle den Funkkontakt her!”
Okaylis aktivierte den Hyperkom. Zuerst kamen nur Störgeräusche durch, doch dann erschien ein Freizeichen auf dem Bildschirm.
“Ich rufe POLA-1 C!” sagte der Akone, “bitte melden Sie sich. Hier spricht Bront von Okaylis, Chef der
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