Atlan 021 - Attacke der Saurier
waren etwa acht Stunden unterwegs, als sie das Ende der Sumpflandschaft erreichten. Sie hatten gehofft, einen Sumpfgebleichten zu treffen, die ihre Tunnelausgänge meistens auf den kleinen Buschinseln hatten. Sie trafen jedoch kein lebendes Wesen. Am meisten vermißte Daynamar den Kiliman, der ihn bereits vor dem Dolman gewarnt hatte.
Es war totenstill.
In der Ferne erhoben sich schroffe Bergkegel, deren Spitzen in der Nachmittagssonne gelblich schimmerten. Zwischen dem Höhenzug und den beiden Männern erstreckte sich ein dünner Dschungelstreifen.
Daynamar sog die feuchtheiße Luft tief ein, die von den Bäumen herübergetragen wurde.
“Hinter den Bergen ist das Meer, Wendric!”
Daynamar deutete nach Osten.
“Wir haben immer noch keine Spur von den Mädchen finden können, Wendric! Was meinst du dazu?”
Wendric hob die Schultern und schüttelte den Kopf.
“Ich weiß auch nicht!” antwortete er. “Glaubst du, daß Teeton in der Tempelstadt verschwunden ist?”
“Nein!” sagte Daynamar schroff. Sein Gesicht wirkte wie gemeißelt und glich einer steinernen Maske. Lediglich seine wasserblauen Augen, die einen seltsamen Kontrast zu seiner dunklen Hautfarbe bildeten, verrieten Leben und ungebrochenen Widerstandswillen.
“Ich weiß, daß er hier irgendwo auf mich lauert, Wendric! Ich brenne darauf, diesen Halunken mit der Klinge zum Kampf zu fordern!” stieß Daynamar hervor und packte seinen Freund am Arm. “Komm! Gehen wir weiter. Wir müssen vor Anbruch der Dunkelheit die Berge erreichen!”
Die beiden Männer zogen weiter und kamen bald in den Dschungel, wo sie sich mit ihren Schwertern einen Pfad schlugen. Es dauerte nicht lange, und sie hatten die Ausläufer des Gebirges erreicht. An einer Felsenquelle erfrischten sie sich und begannen den Aufstieg.
Die Steine hatten die Sonnenhitze gespeichert und gaben noch immer ihre Wärme ab. Die muskulösen Körper der Rockandos glänzten wie geschmolzenes Erz. Ihr Atem ging keuchend, als sie sich auf allen vieren einen steilen Abhang hinaufarbeiteten. Über ihnen befand sich ein breites Plateau, von dem der Wind Steinehen und Sand herabwehte.
So beschwerlich dieser Weg auch war, es war der einzige, der über die Berge führte. An den anderen Stellen waren die Abhänge zu steil.
Die letzten zehn Meter wurden sehr beschwerlich. Daynamar schob sich zentimeterweise höher. Wendric folgte ihm seitlich.
Als Daynamar seine aufgesprungenen Hände über den Plateaurand legte und sich hochziehen wollte, ertönte hämisches Gelächter.
Die beiden Rockandos erstarrten.
Dort oben mußte Teeton sein.
In einer Panikreaktion wollte Daynamar mit gezogenem Schwert über die Plateaukante springen. Doch hielt er sich instinktiv zurück. Er wußte nicht, was der Entführer im Schilde führte.
Wieder ertönte das schadenfrohe Lachen.
“Du versuchst, das Plateau von der anderen Seite aus zu erreichen, Wendric!” flüsterte Daynamar seinem Freund zu, der unter ihm war. “Mach schnell und sei leise, ich klettere hier über die Wand!’
Daynamar wartete, bis Wendric seitlich am Abhang verschwunden war. Dann stieg er höher, bis er die flache, halbkreisförmige Hochebene überblicken konnte.
Was er dort sah, ließ ihm den Atem stocken. Er hatte alles Mögliche erwartet, nur das nicht. Daynamar wußte nicht, wie er sich verhalten sollte. Damit hatte er nicht gerechnet.
Wieder lachte der Schurke!
3.
Die Kontrollanzeigen des kleinen Raumschiffes verrieten nichts von den USOEinheiten, die mit dem Halbraumspürer die Verfolgung aufgenommen hatten. Dank dieser genialen Konstruktion hatten sie auch nach dreitausend Lichtjahren die Spur nicht verloren. Der Diskusraumer zeichnete sich nach wie vor auf den Echotastern der USOSchiffe ab.
Der schmale Akone im Kommandosessel des flüchtenden Kleinraumschiffes ahnte nichts von den Häschern im Linearraum. Er konzentrierte sich völlig auf den Anflug. In wenigen Minuten mußte er die dritte Linearetappe einleiten.
“Wo wollen Sie eigentlich hin, Okaylis?” fragte Kennon.
Der akonische Wissenschaftler schüttelte den Kopf und spielte nervös mit den farbigen Schaltelementen des Kommandopultes.
“Es handelt sich um einen geheimen Stützpunkt der Condos Vasac. Sie wissen selbst, daß unsere Organisation nach dem Zellenprinzip aufgebaut ist. Aus diesem Grund ist die CV so organisiert, daß nur bestimmte Personen eines Stützpunktbereiches über Dinge informiert sind, die über diesen Bereich hinausgehen”, erklärte der Akone. “Und dieser
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