Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Atlan 03 - Lepso 03 - Befreiung in Camouflage

Atlan 03 - Lepso 03 - Befreiung in Camouflage

Titel: Atlan 03 - Lepso 03 - Befreiung in Camouflage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
Vom Netzwerk:
Auseinandersetzung, die ein knappes Drittel der sadikschen Bevölkerung in den Bürgerkrieg gezerrt und gleichzeitig seinen persönlichen Werdegang nachhaltig beeinflusst hatte, zu ziehen. Der Tod des Vaters gehörte genauso dazu wie der Verrat Cymbals, ihre überstürzte Geschlechtsumwandlung und ihr von den da Tromin protegierter Aufstieg in eine leitende Position der Lipa-Minen.
    »Die Gegend ist sicher«, sagte Aizela. »Wir können fliegen.«
    Sie verließen ihr Versteck. Mithilfe der Flugaggregate schwebten sie in die Ebene hinab.
    »Wird aber auch Zeit!«, rief Cymbal, scheinbar quietschvergnügt, als er sie kommen sah. »Ist eine unwirtliche Gegend, in die du uns gebeten hast.«
    Ohm landete. »Dieser Ort besaß für uns einmal eine besondere Bedeutung«, sagte er. »Oder habt ihr das schon vergessen?«
    Cymbal lächelte, bewegte sich schließlich schwerfällig und setzte sich in den Schatten eines überhängenden Felsens, mehr als fünfzig Meter entfernt. Er wusste wohl, dass er am kommenden Gespräch keinen Anteil nehmen sollte.
    Erikon nickte Aizela höflich zu und stellte sich dann Ohm gegenüber. »In einer anderen Zeit, in einem anderen Leben und nur von kurzer Dauer hatten wir hier unsere Heimat«, sagte er und öffnete den Helm ein Stückchen. »Aber es war nicht der einzige Ort, an dem ich mich während der letzten Jahre verstecken musste.« Er kniff die Augen gegen die schmerzhaft blendende Sonne zusammen. Augenblicklich begann die Klimaanlage seines Anzugs schwerfällig zu brummen.
    Der ehemalige Revolutionär hatte sich äußerlich kaum verändert. Er trug die blutrot leuchtende Narbe quer über sein Gesicht wie eine Auszeichnung. In der leeren rechten Augenhöhle sirrte eine fehlerhaft fokussierende Pupille wie ehedem hin und her.
    »Warum hast du die Mikropositronik niemals austauschen lassen?«, fragte Ohm statt eines Grußes.
    »Dieser … Makel erinnert mich jeden Tag meines Lebens an die Schulden, die die da Tromin bei mir abzuleisten haben«, antwortete Erikon düster, um gleich darauf das Thema zu wechseln: »Bist du nur deshalb nach Sadik zurückgekehrt, um dich nach meinem persönlichen Befinden zu erkunden? Ich dachte, du hättest uns vergessen und dir stattdessen auf Lepso ein schönes Leben gemacht? Mir wurde zugetragen, dass du dich mit billigen arkonidischen Püppchen abgäbest und das Leben in vollen Zügen genössest? Dass du vergessen hättest, was wir uns schworen?«
    Aizela, die sich – nicht zu Unrecht – persönlich angesprochen fühlte, trat vor, wollte dem Hageren ihre Meinung ins Gesicht sagen.
    Ohm hielt sie zurück. »Überlassen Sie das bitte mir!«, sagte er mit Nachdruck. Aizela gehorchte, wenn auch nur mühsam beherrscht.
    »Manches stimmt«, sagte er schließlich mit allem Nachdruck zu Erikon. »Ich bin davongelaufen. Ich habe mir eine neue Existenz aufgebaut und es mir gut gehen lassen. Ich wollte vergessen, was auf Sadik geschehen war. Ist es denn ein Wunder?« Er blickte bedeutungsvoll hinüber zu Cymbal. »Ich hatte es satt. Diesen Kampf gegen Windmühlen. All die Gewalt. Die Repressionen. Die Gedanken an die vielen Unschuldigen …«
    »Ein Bürgerkrieg erfordert Opfer.« Erikon verschränkte die Arme vor der Brust. »Das wussten wir, bevor wir den offenen Kampf suchten.«
    »Und wohin haben sie uns gebracht, diese Opfer?«, fragte Ohm heftiger, als er es beabsichtigte. »Die da Tromin haben die Kinder der Revolution hinweggefegt, haben es die Überlebenden und deren Anverwandten spüren lassen, was es hieß, sich mit den Herren von Sadik einzulassen. Gantador und die anderen Minenstädte leiden heute mehr denn je unter Repressionen; auf den Erzschiffen herrschen Arbeitsbedingungen, die schlimmer als damals sind. Die da Tromin sitzen fest im Sattel …«
    »Das alles sind Momentaufnahmen«, unterbrach ihn Erikon. »Wir, die Unterdrückten, werden siegen.«
    Unheiliges Feuer brannte in dem einen Auge des alten Revolutionärs. Er war schon immer ein Dogmatiker gewesen. Dazu noch ein begnadeter Redner, ein Aufhetzer, der die Menschenmassen in seinen Bann zwingen und ihren Zorn ventilieren konnte. Aber den Kopf hatten andere für ihn hinhalten müssen.
    »Ich hätte niemals geglaubt, dass du noch mit Cymbal in Kontakt stehst«, sagte Ohm schließlich. »Er war es doch, der uns verraten hat.«
    »Warum hast du ihn denn aufgesucht?«, stellte Erikon die Gegenfrage. »Jedermann weiß, dass er ein Wendehals ist und Kontakte nach allen Seiten hält.«
    »Traust du

Weitere Kostenlose Bücher