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Atlan 03 - Lepso 03 - Befreiung in Camouflage

Atlan 03 - Lepso 03 - Befreiung in Camouflage

Titel: Atlan 03 - Lepso 03 - Befreiung in Camouflage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Revolutionsbewegung gesetzt hat? Dann will ich wissen, warum all unsere Präventionsmaßnahmen, die sonst immer so wundervoll gegriffen haben, diesmal fehlschlagen. Sucht und findet jene Überlebenden, die am letzten geplanten Putsch beteiligt gewesen waren. Vielleicht wissen sie etwas. Und holt mir diesen fetten Umoperierten herbei – wie hieß er noch mal? Cymbal? –, der uns schon einmal so gute Dienste geleistet hat.«
    Stakkatoartig gab Gart seine Befehle, ging in all seinen Anweisungen weit ins Detail. Es war nicht die erste Regierungskrise, die er durchzumachen hatte. Er würde auch diese überleben.
    Sein Khasurn besaß ausreichend Erfahrung im Umgang mit Revoluzzern – und vor allem die notwendige Ellbogentechnik.
    »Du siehst erschöpft aus«, sagte Anelle. Sie griff ihm an den Kopf, rieb ihre wunderbar geformten Brüste an seinem Rücken und massierte seine Schläfen …
    »Lass das!«, herrschte er sie an. »Spar dir die Lüsternheiten gefälligst für einen deiner Liebhaber auf. Ich bin gerade damit beschäftigt, den Khasurn und damit auch deinen Hals zu retten.«
    Anelle wich langsam vor Gart zurück und schenkte ihm ein zuckersüßes Lächeln. »Du wirst die Krise meistern; so wie alle zuvor.«
    »Und wenn nicht, wirst du dein Geschick und deine Verführungskünste zweifellos am Sieger ausprobieren.«
    »Ich bin eine schwache Frau, die nehmen muss, was sich anbietet«, sagte sie lächelnd. »Es ist schwer, sich ganz alleine durch diese düstere Welt zu bewegen.« Anelle zog ein Glimmholz aus einem platinveredelten Etui, zündete die Endstücke an, zerbrach das Holz in der Mitte und schob sie sich vorsichtig in die Nase.
    Der aufsteigende Rauch, so wusste Gart, würde sie in Ekstase versetzen. Irgendwo in den weiten Hallen des Khasurn würde sie sich ein Opfer für ihre Gelüste suchen und den Bemitleidenswerten während der nächsten Stunden missbrauchen.
    »Du tötest dich allmählich mit diesem Zeug«, sagte Gart. »Irgendwann wird dein Herz nicht mehr mitmachen.«
    »Kannst du dir ein schöneres Ende vorstellen?« Anelle reckte ihr Becken obszön vor und ließ es langsam kreisen.
    »Es gibt noch andere Dinge, die mich interessieren«, entgegnete Gart.
    »Die Erweiterung deiner Macht, noch mehr Reichtum und die Unsterblichkeit.« Sie blickte ihn verächtlich an. »Willst du nicht einmal einen Moment innehalten und das Leben genießen, wie es ist?« Neuerlich warf sie ihm einen feurigen Blick zu.
    »Ich frage mich, warum ich dich bis jetzt am Leben ließ.« Nachdenklich ließ Gart die Finger über jene Berührungstasten kreisen, die die Sicherheitswachen herbeirufen würden.
    »Weil du mich brauchst«, antwortete Anelle. »Du hast mich um dich, um wenigstens einen Hauch jenes Lebens zu spüren, das dir für immer verweigert bleiben wird. Sex ist und bleibt für dich eine mechanische Triebabfuhr, die ich dir wie auf Knopfdruck erfülle. Aber wenn du wissen willst, was es bedeutet, dabei zu empfinden, dann beobachtest du mich bei meinen nächtlichen Umtrieben.« Sie zog die nahezu abgebrannten Stäbchenhälften aus der Nase, atmete tief durch, drehte sich um und marschierte davon. »Wenn du mich verhaften lassen willst, dann tu es jetzt , mein teurer Gemahl.«
    Gart ließ sie gehen. Irgendwann würde er ihrer überdrüssig werden. Jetzt aber hatte er Aufgaben im Kopf, die seiner vollen Konzentration bedurften.
    Ein Bericht, der soeben auf seinem Schreibtisch landete, informierte ihn über den Fluchtversuch mehrerer hundert Sklaven aus einer der Barackensiedlungen der Pikast-Fabriken. So, wie es aussah, näherte sich die Revolution auf Sadik einem ersten Höhepunkt.

 
Kapitel 24
     
    Verbeulte Gleiter schossen kreuz und quer über den Barackenhof. Sie feuerten lange Energiegarben ab, töteten ein gutes Dutzend unserer Wächter, bevor diese ihre Überraschung überwanden und sich zurückzogen.
    »Das sind nie und nimmer USO-Truppen!«, sagte Ylve an meiner Seite.
    Sie hatte Recht. Ich hatte keine Ahnung, was hier vor sich ging. Die kurz geraffte Antwort, die ich während der frühen Morgenstunden vom USO-Satelliten übermittelt bekommen hatte, bestand gerade mal aus sechs Wörtern: »Befehl den Umständen entsprechend abgeändert. Ohm.«
    Wie hatte es der junge Narr bloß wagen können, sich gegen meine Order zu stellen? Um auf Sadik aufzuräumen, benötigten wir mehr als ein paar lumpige Privatgleiter, die ein kleines Feuerwerk veranstalteten. Hier mussten andere Kaliber her, um ein Reinemachen im

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