Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Atlan 03 - Lepso 03 - Befreiung in Camouflage

Atlan 03 - Lepso 03 - Befreiung in Camouflage

Titel: Atlan 03 - Lepso 03 - Befreiung in Camouflage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
Vom Netzwerk:
beunruhigt. »Will Decaree nicht länger warten und angreifen?«
    »Mehr oder weniger«, sagte Aizela. Sie wirkte wie ein kleines Mädchen. Ratlos und verletzlich, aber auch unendlich erleichtert.
    »Der Satellit hat eine Nachricht aufgefangen, die von Atlan stammt. Der Lordadmiral lebt! Er befahl das Eingreifen der USO-Truppen während der nächsten Stunde. Der Krieg beginnt.«
     
     
    Ohm Santarin stürmte ins Quartier und riss der Arkonidin das ausgedruckte Gesprächsprotokoll aus der Hand. Hastig las er es durch, schüttelte ungläubig den Kopf »Ich brauche sofort eine Standleitung zu Tipa und Decaree«, forderte er von der Lagerpositronik.
    »Das ist doch Wahnsinn!«, sagte Aizela. »Damit gefährden wir unsere Deckung. Die Truppen der da Tromin kreisen unseren Standort ohnehin bereits ein.«
    »Wir benötigen augenblicklich dieses Gespräch!«, fuhr Ohm sie wütend an. »Ein offenes Eingreifen der USO würde den üblichen Reflex aller arkonfreundlichen Regierungen mit sich bringen. Terra würde sich aufseiten der USO wiederfinden, und wir hätten jenen politischen Flächenbrand, den wir unbedingt vermeiden wollten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dies im Sinne Atlans ist. Wir müssen mit diesem Problem fertig werden.«
    »Lies, was Atlan über seine Situation erzählt!«, forderte Aizela. »Er erwähnt seine eigene, sicherlich verzweifelte Situation nur ganz am Rande. Es geht ihm lediglich um seine Mitgefangenen. Ohne rasches Eingreifen der USO, so fürchtet er, wird das Blutvergießen in diesem Lager zum Tod aller Gefangenen führen.«
    »Atlan hat nichts von den Entwicklungen der letzten Tage mitbekommen, Aizela! Er weiß nichts vom Stimmungsumschwung, den du bewirkt hast. Er hat keine Ahnung, dass es eine Alternative zu seinem Befehl gibt.«
    »Du willst also den Befehl deines Vorgesetzten infrage stellen?«
    »Um des Friedens in der Milchstraße willen – ja!« Ohm fühlte sich in eine Rolle gedrängt, der er sich kaum mehr gewachsen fühlte. Warum fällte er eine Entscheidung, die ihm nicht zustand? Warum wagte er es, die Erfahrungen und Befehle eines Zehntausendjährigen infrage zu stellen?
    Weil ich weiß, dass ich Recht habe! , beantwortete er sich selbst die Frage. Entschlossen aktivierte er die Verbindung zum USO-Satelliten und ging auf Standleitung.
    Aizela atmete tief durch, wandte sich ab, starrte die nackte Wand an.
    »Vertrau mir«, bat Ohm sie inständig. »Ich werde dafür sorgen, dass du diesen Thron zurückerhältst, nach dem sich deine Familie so sehr sehnt.«
    Sie schwiegen, während die Verbindung über mehrere Umleitungsroutinen aufgebaut wurde.
    »Sag einmal – hast du eine Ahnung, wie Atlan es geschafft hat, die USO zu kontaktieren?«, fragte Ohm schließlich, um das unangenehme Schweigen zu brechen.
    »Auf den Bildern dieser Aufnahmepositronik ist nicht allzu viel zu erkennen«, sagte Aizela ohne besonderes Interesse. »Wenn es nicht zu abstrus wäre, würde ich behaupten, dass er während des Gesprächs einen ausgebrannten Robotarm an sein Gesicht hält.«

 
Kapitel 23
     
    Gart da Tromin wütete durch die Privaträumlichkeiten des Familien-Khasurn. Die Schiffe einer beunruhigend großen Flotte, so war ihm zugetragen worden, tauchten wie Phantome im Sadik-System auf und verbreiteten Unruhe. Sie schienen den Einheiten der Wachflotte zumindest ebenbürtig zu sein, ließen sich aber niemals auf ein Feuergefecht ein. Sie wollten lediglich Aufmerksamkeit erregen und von anderen Dingen ablenken.
    Andere Dinge …
    Auf Sadik selbst lief alles aus dem Ruder. Militärkommandanten, Stadtoberhäupter und regionale Verwaltungsleiter leisteten versteckten Widerstand. Sie wurden von jenem Phänomen in den Bann gezogen, dessen Bezeichnung »Aizela« alles oder nichts bedeuten konnte.
    »Ihr treibt mir stichprobenartig weitere hundert Frauen und Männer zusammen!«, befahl Gart. »Alt oder jung, Arbeiter oder Adligenspross – ihr quetscht sie aus; zieht ihnen die Wahrheit aus der Nase.«
    Mehrere Generäle und Admiräle nickten ihm hoffärtig von mehreren Bildschirmen zu. Lakaien waren sie, wusste Gart. Nachplapperer und Mitläufer, deren Existenzen von seinem guten Willen abhingen. Um die Loyalität dieser Arkoniden brauchte er sich keine Sorgen zu machen. Wenn die da Tromin fielen, war auch ihr Schicksal besiegelt.
    »Wer oder was ist diese Aizela?«, fuhr er schließlich fort. »Ist sie bloß ein Symbol, ein hübsches Püppchen, das man an die Spitze dieser lächerlichen

Weitere Kostenlose Bücher