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Atlan 03 - Lepso 03 - Befreiung in Camouflage

Atlan 03 - Lepso 03 - Befreiung in Camouflage

Titel: Atlan 03 - Lepso 03 - Befreiung in Camouflage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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großen Stil in Gang zu setzen.
    Immerhin wissen wir nun, dass Ohm und damit wohl auch die Besatzung der REVENGE nach deiner geplanten Gefangennahme entnommen sind.
    Was änderte das daran, dass er meine Befehle missachtete?
    Vielleicht hat er Dinge in Erfahrung gebracht, die wir aufgrund unserer tagelangen Isolation nicht wissen könnten? Vielleicht kennt er einen besseren Ausweg? Einen, der nicht gleich die ganze Galaxis in Aufruhr versetzt?
    Dann musste er schon sehr, sehr gut sein, dieser junge, etwas verweichlicht wirkende Arkonide.
    Denkst du ab und zu an jenen ebenso jungen Terraner, der das gesamte arkonidische Reich auf den Kopf gestellt und sein eigenes Volk hochgebracht hat?
    Wie konnte ich das jemals vergessen? Auch wenn Perry Rhodan längst zum Freund geworden war, saß der Stachel tief. Dieser »junge Terraner« hatte mithilfe eines winzigen arkonidischen Beiboots und einer gehörigen Portion Frechheit die politischen Gegebenheiten in der Milchstraße auf den Kopf gestellt.
    Ich duckte mich an die Wand der Baracke und ignorierte tunlichst den Sand, der gegen meinen Körper prasselte.
    »Was machen wir jetzt?« Ylve presste sich eng an mich. Ihr Körper fühlte sich glühend warm an, ihr Kunstarm kalt wie Eis. Hinter ihr kauerten wie an einer Perlenschnur aufgereiht die weiteren Mitgefangenen unserer Baracke. Sie alle blickten verwirrt und wussten nicht, wie ihnen geschah.
    »Einer der Gleiter wird uns abholen; davon bin ich überzeugt!«, rief ich ihnen mit einer Sicherheit zu, die ich keinesfalls verspürte.
    Weitere Schüsse fielen. Das Hauptgebäude unserer Wächter ging in Flammen auf. Ein Schutzschirm, der sich eben erst aufbauen wollte, sank augenblicklich in sich zusammen.
    In mehreren Ecken des Lagers wurde noch Widerstand gegen die kleine Gleiterflotte geleistet. Ich hatte kein Auge für diese Teilaspekte der Schlacht. Viel bedeutsamer erschien mir, dass die Lagertruppen in den nächsten Minuten Unterstützung von außen erhalten würden. Der Überfall konnte nicht unbeobachtet geblieben sein.
    Eines der Schiffe landete. Ein Mann und eine Frau ließen sich in der Schleuse blicken, vom Glimmen ihrer Schutzschirme eingehüllt. Ohm Santarin und Aizela da Onur. Sie wurden von mehreren Kameradrohnen umlagert, die nicht nur die Umgebung des Gleiters ablichteten. Warum, bei Tran-Atlan, ließen sie sich während des Befreiungskampfs filmen?
    Propaganda ist stets ein Teil der Schlacht , meinte der Extrasinn. Du solltest das selbst am besten wissen.
    »Dorthin!«, befahl ich Ylve und den vor Angst schlotternden Mitgefangenen hinter ihr. »Lauft, so rasch ihr könnt – dann seid ihr in Sicherheit.«
    Ich trat aus dem zweifelhaften Schutz der Barackenwand, blickte mich um, stieß die Schwangere schließlich vorwärts, auf den Gleiter zu. Zögernd folgten ihr die anderen. Sie schienen kaum begreifen zu können, was rings um sie geschah.
    Ein Wutschrei erklang.
    Ezio hatte sich uns von hinten genähert. Er schwang seine auf Höchstleistung glühende Neuropeitsche.
    Der Wächter lachte. In seinen Augen waren Irrsinn und Angst zu sehen. Eine Mischung, wie ich sie gefährlicher kaum kannte.
    Ich lief auf ihn zu, ignorierte die warnenden Rufe Ohms und Aizelas. Die beiden konnten nicht auf den wahnsinnigen Wächter feuern, ohne mich oder das Leben meiner Kameraden zu gefährden.
    Die Neuropeitsche zuckte herab. Ich warf mich zu Boden, rollte mich zur Seite, kam wieder hoch, stürmte weiter. Das Ding konnte eine tödliche Waffe sein. Ezio war nicht gerade der geschickteste Peitschenschwinger – da hatte ich früher während meiner Zeit unter den Barbaren auf Larsaf III andere Talente erlebt. Er holte zu weit aus, ließ sich zwischen den Hieben zu viel Zeit, darin lag meine Chance. Ich musste ihn erreichen, bevor er wiederholt zuschlagen konnte. Zischend fuhren die Metallbänder über mich hinweg. Dann war ich an Ezio heran und rammte ihm den Kopf in den Bauch.
    Er ächzte und stolperte nach hinten weg. Vom Schwung mitgerissen landete ich auf ihm.
    Dagor! , drängte mein Extrasinn.
    Ich war zu wütend, um auf ihn zu hören. Alles in mir drängte danach, ihm eine Lektion zu erteilen. Die Peitsche war seiner Hand entglitten. Wir wälzten uns auf dem Boden. Im Vollbesitz meiner Kräfte hätte ich unseren Foltermeister mit ein, zwei Dagor-Griffen schnell besiegt. Aufgrund seiner Massigkeit wirkte er plump und steif, doch war er zäh und sehr stark.
    Ich aber war ein Wrack. Ein Geist, dessen Reaktionen nicht mehr

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