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Atlan 03 - Lepso 03 - Befreiung in Camouflage

Atlan 03 - Lepso 03 - Befreiung in Camouflage

Titel: Atlan 03 - Lepso 03 - Befreiung in Camouflage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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ausreichend auf den völlig erschöpften Körper weitergegeben werden konnten. Ezio traf mein Kinn; meine Zähne knirschten. Mit einem Tritt erwischte er mein Schienbein. Er hieb in meinen Magen, traf den gepolsterten Zellaktivator; wunderte sich, rieb seine schmerzende Hand.
    Ich vergaß mich. Besinnungslos vor Wut drosch ich auf ihn ein, schlug ihm ein paar Zähne aus, brach sein Nasenbein. In einem unaufmerksamen Moment trat er mir mit dem Knie in meine Weichteile. Ich war für wenige Sekunden außer Gefecht gesetzt. Ezio bekam einen Holzkeil in die Finger und hämmerte ihn hart an meine Schläfe, dass ich die Besinnung verlor.
    »Und jetzt weg von hier!«, sagte Ohms Stimme von unendlich weit entfernt. Ezios Körper wurde von meinem gewälzt. Ylve zog ihren metallenen Arm aus dem Rücken des Wärters. Sie hatte ihn mit einem ihrer Werkzeuge erstochen.
    Ich ließ mich stützen, geriet in das Feld einer Antigravtrage und wurde zum wartenden Gleiter transportiert.
    Flammen lodernten und flackerten hochzüngelnd. Das Camp der Pikast-Jäger wurde aufgelöst. Niemals mehr würde hier jemand leiden müssen.

 
Kapitel 25
     
    »Wer ist diese Aizela?«, fragte Ziabad da Tromin. Kleine Bohrer senkten sich von mehreren Seiten herab und stachen in die Narben des entblößten Leibs des Folteropfers.
    »Ich … weiß es nicht«, stöhnte Cymbal.
    »Natürlich weißt du es.« Ziabad lächelte kalt. »Du warst uns schon einmal dienlich, mein Bester. Hast du das etwa vergessen? Die Gegend, in der du dein jämmerliches Leben verbringst, war stets ein Hort der Revolution. Dort geschieht nichts, ohne dass du Wind davon bekommst.«
    »Ich weiß nichts …«
    Ziabad ließ ein Mittel in den Körper des Dicken leiten, das sein Schmerzempfinden verstärken würde.
    »Es ist mir rätselhaft, warum eine fette Qualle wie du mentalstabilisiert sein sollte. Aber um ehrlich zu sein, empfinde ich keinerlei Bedauern. Schmerz ist ein treuer Gefährte meines Lebens – wusstest du das? Manchmal gebe ich, manchmal nehme ich.«
    Gart da Tromin sah seinem »Sohn« für ein paar Minuten bei dessen Arbeit zu und wandte sich schließlich ab. Ziabad mochte sein genetischer Klon sein; schlussendlich war er aber ein schrecklicher Fehlversuch geblieben. Auch auf diese Art und Weise war es ihm nicht gelungen, Unsterblichkeit zu erlangen. Niemals, so wusste Gart heute, würde dieses Wesen sein Nachfolger als Patriarch des Khasurn werden.
    Gart trank eine Tasse dunklen und bitteren K'amanas. Dann analysierte er die beunruhigenden Berichte, die aus allen Ecken und Enden Sadiks bei ihm eintrudelten. Es stand schlecht um die Sache der da Tromin. Aizela eroberte den Planeten im Sturm. Einem Virus gleich breitete sich dieses Gift namens Hoffnung auf seinem Planeten aus. Truppen liefen scharenweise zum Feind über oder leisteten keinen Widerstand, wenn irgendwelche Bauerntölpel die Kasernen stürmten. Selbst hier, in seiner Heimatstadt, waren die Vorboten des Gegners bereits angelangt. Und sie trugen nicht nur den Namen Aizela auf den Lippen, sondern auch den des unsterblichen Atlan da Gonozal.
    Nach geraumer Zeit gesellte sich Ziabad zu ihm.
    »Hast du etwas herausgefunden?«, fragte Gart seinen Sohn.
    »Er wollte nicht reden.« Ziabad wischte sich Blut von den Ärmeln seines blütenweißen Anzugs. »Er ist mir entglitten. So wie alle anderen zuvor. Sie wollen einfach nichts sagen.«
    »Du hast nichts?« Gart schüttelte verwundert den Kopf. » Gar nichts?«
    »Nein.« Ziabads unsteter Blick glitt über ihn. »In den letzten Augenblicken seines Lebens sagte der Fette lediglich, dass er eine schwere Schuld abzutragen hätte. Er starb lächelnd, stell dir vor! Ich wollte, ich hätte ihn schon früher kennengelernt. Wir beide hätten sicherlich einen Haufen Freude aneinander gehabt …«
    »Du kannst gehen«, sagte Gart angewidert. »Und lass die Sauerei in deinem … Spielzimmer gefälligst wegräumen.«
    Ziabad verneigte sich, entblößte die Narben am Halsbereich, die ihm eine frühere Gespielin zugefügt hatte, und verließ schließlich sein Arbeitszimmer.
    Gart fühlte sich plötzlich alleine. So, wie er es zeitlebens gewesen war. Die Last einer ganzen Welt legte sich schwer auf seine Schultern.

 
Kapitel 26
     
    Umjubelt von Hunderttausenden, zogen wir in die Planetenhauptstadt Meotan ein. Die Maske des Eli Pattri musste ein letztes Mal herhalten. Auch wenn die Widerstandsbewegung Atlans Namen vor sich hertrug, wollte ich dennoch nicht, dass meine

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