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Atlan 06 - Rudyn 03 - Acht Tage Ewigkeit

Atlan 06 - Rudyn 03 - Acht Tage Ewigkeit

Titel: Atlan 06 - Rudyn 03 - Acht Tage Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael H. Buchholz
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was uns anderen verborgen blieb. Ein unangenehmes Prickeln breitete sich in meinen Rücken aus.
    Die Psi-Kämpferin wirbelte herum und schickte eine blendende Garbe an Impulsstrahlen in den Himmel über unseren Köpfen. Ein ohrenbetäubender Knall donnerte über das Landefeld hinweg.
    Ein Strahlenbündel schoss von oben herab und verfehlte Trilith um Haaresbreite. Ein zweites zuckte auf Neife hernieder, deren automatisch hochfahrender IV-Schirm die Hauptlast des Energiestoßes bereits abfing; dennoch wurde Neife allein durch die kinetische Wucht mehrere Meter davongeschleudert. Auch meine Anzugpositronik reagierte zeitgleich. Das schützende Schirmfeld hüllte mich ein.
    Ich handelte rein aus dem Instinkt heraus. Für Überlegungen oder gar einen Dialog mit dem Extrasinn blieb keine Zeit. Ich ließ mich nach hinten fallen, aktivierte das Gravopak und beschleunigte. Auf dem Rücken liegend feuerte ich senkrecht nach oben. Mein IV-Schirm summte getroffen auf.
    Vier mehrarmige Kampfroboter schwebten herab. Sie bildeten eine halbkreisförmige Bogenlinie, die uns von unserem Gleiter trennen würde, sobald sie den Boden erreicht hatten.
    Wahrscheinlich hatte Nastase sie herbeigerufen. Oder sie waren ständig in der Nähe des Fluchttunnels stationiert, um jederzeit für einen eventuellen Rückzug bereit zu stehen. Es war einerlei.
    Die vier Maschinen vom Typ COMBAT-III schwebten im Schleichmodus herab, um uns zu überraschen. Keine Schutzschirme, deren ionisierendes Knistern wir hätten hören können. Kein Waffeneinsatz bis zu ihrer Entdeckung. Keine schnellen Flugbewegungen, deren Luftrauschen uns hätte warnen können. Keine Deflektorschirme, die sie unsichtbar gemacht hätten. Sie begingen damit den Kardinalfehler aller Roboteinheiten: Sie folgten stur ihren Programmen. Menschen hatten am Hinterkopf keine Augen.
    Jedenfalls normalerweise nicht.
    Die erste Maschine zerplatzte unter Triliths Feuerstößen in einer Glutwolke. Glimmende Metallbrocken schwirrten durch die Luft und prasselten auf den Plastbeton. Der zweite Robot wurde durch die Explosion des ersten in Mitleidenschaft gezogen und fuhr seine Defensiveinrichtungen nicht mehr schnell genug hoch. Auch er verging in einer blendenden Detonation.
    Als ich zu feuern begann, stabilisierten sich die Schutzschirme der beiden übrig gebliebenen Kampfrobots. Ich erhielt sofort massives Gegenfeuer. Mehr Treffer hagelten in Sekundenschnelle in meinen IV-Schirm. Ich wurde auf den Bodenbelag geschleudert und prallte davon ab wie ein Stein, den jemand flach in einen See warf. Für einen Moment verlor ich die Kontrolle über meinen Flug; dann zog ich steil nach oben.
    Aus den Augenwinkeln sah ich Lokwenadse und ben Rudir nahe beim Gleiter knien. Sie schafften es, einen der Schutzschirme mit mehreren glücklichen Punktbeschüssen zu durchdringen. Der Robot kreiselte davon und explodierte an den Aufbauten des Cargoschleppers.
    Der letzte COMBAT-III beschoss aus mehreren Waffenöffnungen den ungeschützten Gleiter. Die Luft beulte sich förmlich aus, als es das Gefährt zerriss. Eine mächtige Druckwelle schleuderte ben Rudir und Lokwenadse davon. Dichter, grauer Qualm breitete sich nach allen Seiten aus.
    »Ti Sun!« schrie ich.
    Zu spät! , tobte der Extrasinn über mein Entsetzen hinweg. Der verbliebene Robot stieg unter mir auf und ahmte mein früheres Manöver nach. Ich floh senkrecht an einem Wall aus Raumfrachtcontainern hoch. Ein Stakkato an Strahlenblitzen schoss mir von unten entgegen. Der IV-Schirm wurde weiß wie schäumende Gischt. Ich verlor allen Sichtkontakt mit der Welt außerhalb der Schirmblase. Die Anzugpositronik meldete quäkend eine irreparable Grenzüberlastung. Das Gravopak begann zu stottern. Ich sackte mehrere Meter tief durch und entging nur damit einer weiteren Salve.
    Der Schirm oder das Flugaggregat! Entscheide dich!
    Das Schutzfeld wurde wieder transparent. Der COMBAT nahm die Verfolgung auf. Seine Waffenarme ruckten hin und her, um sich meinem Flug anzupassen. In meinem Anzug stank es beißend nach Ozon.
    Ich legte die Hand an die Gürtelkontrollen und traf die Entscheidung.
     
     
     
    Trilith Okt; Gegenwart
     
    Während Trilith herumfuhr und den ersten Robot unter Feuer nahm, ließ sie Nastase nicht aus den Augen. Fast gemächlich zog er seinen Strahler und legte ihn auf sie an.
    Als der zweite Robot explodierte, schlug sie nach hinten aus. Ihr linker Fuß traf die Hand, und die Waffe polterte zu Boden. Sie drehte sich, den eigenen Kombistrahler

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