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Atlan 06 - Rudyn 03 - Acht Tage Ewigkeit

Atlan 06 - Rudyn 03 - Acht Tage Ewigkeit

Titel: Atlan 06 - Rudyn 03 - Acht Tage Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael H. Buchholz
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Schlüssel, mit dem die Fjodir Ganow belastenden Dateien im internen Netzwerk des Kalfaktats eingesehen werden konnten.
    Während Derius Manitzke erschöpft nach Hause ging, begann für den Obhuts-Offizier eine lange Nacht.
    Experten bestätigten alle Verdachtsmomente.
    Vier Stunden später wurde Fjodir Ganow in seiner Wohnung verhaftet.
     
     
    Nach drei öffentlichen Belobigungen innerhalb nur eines Tages erhielt Derius Manitzke bereits am nächsten Morgen seine Beförderung zum Fraktaldirektor.
    Eine Woche später, am 20. August, erfolgte seine Versetzung ins Ambar Temnyj. Jemand im Umfeld des Kalfaktors war auf ihn aufmerksam geworden.
    Nach weiteren elf Tagen, am 01. September 3102, ernannte ihn Marco Fau zu einem seiner nunmehr vier persönlichen Referenten. Er bekam den Status eines geheimen Sonderermittlers. Ab sofort war er in allen Angelegenheiten allein dem Kalfaktor verantwortlich.
     
     
    Derius war dank des Extrasinns nach nur drei Wochen längst dabei, die ausgetretenen Pfade zu verlassen.
    Er bewegte sich inzwischen in der Gesellschaft Bedeutsamer.
    Er befand sich auf dem besten Weg, selbst Bedeutung zu erlangen.
    Im Kalfaktat jedenfalls warf man sich bedeutsame Blicke zu, wenn er vorüberging.
    »Da ist der Mann«, hieß es, »der häufig Selbstgespräche führt. Der Sonderling, der verschroben ist und gern alleine arbeitet – und in Ruhe gelassen werden will.«
    Nach zehn Ermittlungserfolgen galt er als kriminalistisches Naturtalent. Nach einem weiteren Dutzend als Phänomen. Allein in den letzten vierzehn Tagen hatte er über vierzig in kriminelle Machenschaften verwickelte Personen inhaftieren lassen.
    Selbst in Plechtang kannten sie inzwischen seinen Namen.
     
     
    Dr. Vitali Vagansk zeigte sich bei allen Zwischenprüfungen hochzufrieden. Der künstliche Extrasinn arbeitete weiterhin einwandfrei.
    Am Abend des 15. September erhielt Derius Manitzke einen Anruf von Marco Fau. Er versprach, sich um den Fall Varidis zu kümmern.

 
Immer voran, Ihr Narren
Altan; Gegenwart
     
    Ein würziger, mir unbekannter Duft weckte mich. Als ich die Augen öffnete, sah ich Licht durch den Rauchabzug und das Steigloch heraufdringen. Ich schlug die Felldecke zurück und streckte mich. Einige Dagor-Lockerungsübungen vertrieben die restliche Müdigkeit.
    Mir wurde dabei bewusst, dass ich die ganze Nacht durchgeschlafen hatte. Trilith hatte mich nicht wie vereinbart zum Wachwechsel geweckt. Wo war sie überhaupt? Ich schaute mich im Raum um und sah, dass außer meinem Bett keines benutzt worden war. Trilith hatte definitiv nicht hier genächtigt.
    Ich kletterte in das mittlere Stockwerk hinunter. Tageslicht fiel durch mehrere Fenster herein, die bisher abgehängt gewesen waren. Dennoch waren es keine einfach in die Außenwand geschnittenen Löcher; eine hauchdünne, milchige Membran verschloss die Öffnungen winddicht. Schlierenhaft konnte ich durch die Membran die Umrisse der nahe liegenden Felsen erkennen.
    Ti Sun war bereits auf den Beinen. Sie rührte an der Feuerstelle in einem Kessel, aus dem der köstliche Duft hervorquoll.
    Oderich schnarchte leise. Neife war wach; ihr Kopf fuhr herum, als sie meine Schritte vernahm. Ihre Augen hatte man in der Nacht neu verbunden; ihr Oberkörper steckte in einem der weichen Hemden, wie sie auch die Santuasi trugen. Am Hals lugten Bandagen hervor. Auch das Verbandsmaterial der Santuasi bestand aus jenem hellbraunen Stoff, den ich für dünnes Leder hielt.
    »Guten Morgen, Koramal.« Ti Sun zeigte ihr unnachahmliches Lächeln und reinigte sich die Hände an einem Tuch.
    »Neife geht es den Umständen entsprechend gut. Ich habe frische Kleidungsstücke für Sie bereitgelegt. Dort drüben finden Sie Wasser zum Waschen.«
    Mittels eines Vorhangs war eine private Nische geschaffen worden, in der ich das Besagte nebst einer Schüssel mit Seifenlauge vorfand. Ich freute mich über den unerwarteten Komfort und ging dankbar hinter das Abteil, um mir den Ruß, den Schweiß und den Schmutz des Müllcontainers aus den Poren zu reiben. Wieder fand ich ein Handtuch vor, diesmal aus feinstem Leder. Wann hatte ich das letzte Mal Wasser, Seife und Handtücher anstelle von Ultraschall- und Wärmeduschen benutzt? Die Hose und das Hemd bestanden aus dünneren, eine dazugehörige Jacke aus dickeren Häuten. Wobei ich erstaunt bemerkte, dass keines der Kleidungsstücke Nähte aufwies; alle Säume waren sauber aneinandergefügt, doch ich erblickte nicht einen Faden oder Stich. Die Santuasi

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