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Atlan 06 - Rudyn 03 - Acht Tage Ewigkeit

Atlan 06 - Rudyn 03 - Acht Tage Ewigkeit

Titel: Atlan 06 - Rudyn 03 - Acht Tage Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael H. Buchholz
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schon wieder fertiggestellten Gangabschnitten die unverkennbare Ausdünstung, zu der sich Klebstoffe, Farbe, Schmierfette und Plastmaterialien verbanden.
    Der Asiat hob resignierend die Hände.
    »Wir haben buchstäblich in den noch rauchenden Trümmern gesucht. Wir haben keine Leiche gefunden. Ich habe mich vom Zustand der Kampfzonen persönlich überzeugt. Da war kein Entkommen. Nur glühendes Metall.«
    »Ich suche keine Leiche«, antwortete Derius abwesend. »Wo befinden sich die Vitalscanner?«
    Akubari zeigte ihm die Stellen in den Dockingbuchten.
    Derius zückte ein Messinstrument und hielt es nacheinander an die jeweiligen Wandverkleidungen. »Da sind schon die korrekt kalibrierten SubController eingebaut«, murmelte er. »Wurde dieser Abschnitt während der Kämpfe beschädigt?«
    »Nein«, antwortete Akubari. »Nur weiter vorn.«
    »Wer wartet die Scanner?«
    »Das zu veranlassen ist Sache des Lademeisters.« Er konsultierte sein Multiarmband. »Ein gewisser Fresko Balibari.«
    »Dann her mit dem Mann.«
    Der Asiat sprach in sein Funkgerät, dann nickte er. »Ist auf dem Weg.«
    Derius sah zu der großen Beschriftung an der Wand. Sie befanden sich in Schubsektor 3-A.
    Nur aus dieser Dockingbucht hatte am 15. September ein Müllfrachter zur fraglichen Zeit abgelegt. Wenn Neife Viridis den Thermobeschuss überlebt und aus dem Sphärenrad entkommen war, dann konnte sie nur diesen Weg genommen haben. Dem allerdings stand das fehlende Alarmsignal des Vitalscanners gegenüber.
    Wäre Varidis durch den schmalen Gang zur Dockingbucht gekommen und hätte sie die Ladeluke passiert, dann hätte ein Alarm ertönen und eine sofortige Sperrung des Containers erfolgen müssen.
    Beides war unterblieben.
    Ein Schnaufen und das Schlurfen schwerer Beine veranlassten Derius, sich umzuwenden. Ein dickleibiger Kerl mit wirrem blondem Haar kam den Gang herunter. Er trug die vorgeschriebene blaue Uniform, aber auf saloppe Weise. Die Säume waren nicht korrekt geschlossen, und der Glanz unterhalb des vorstehenden Bauches beiderseits der Hüften zeigte, dass er an dieser Stelle mit Vorliebe seine Hände abzuwischen pflegte. Derius sah dort Saucenflecken im Verein mit Schokoladenschmiere, und tatsächlich wischte sich der Mann die rechte Hand trocken, ehe er sie ihnen reichte. Die Hand war trocken, aber klebrig.
    Besorgt musterte der Lademeister die beiden Grauuniformierten.
    »Irgendwas nich’ in Ordnung?«
    »Alles bestens«, sagte Derius. »Und eben das macht mich stutzig. Wann wurden die SubController in den hiesigen Vitalscannern ersetzt?«
    Fresko Balibaris rötliches Gesicht wurde eine Spur röter. »Tja, also da müsste ich erst nachsehen.«
    »Tun Sie das, bitte. Jetzt.«
    Balibari brummte etwas und machte sich an seinem Workpad zu schaffen. »Ersetzt, sagen Sie? Hm, also, da liegt mir kein Auftrag für vor. Kann sein, dass einer der Techniker … aber da müsste ich eigentlich … Nein, Sir. Hier ist keine Auswechslung vermerkt.«
    Clever , wisperte Carys schmeichelnde Stimme. Das heißt nicht, dass keine Auswechslung stattfand. Im Übrigen steigt sein Stresspegel rapide an. Er weiß mehr über die Scanner, als er sagen will. Und er hat ein schlechtes Gewissen.
    »Mr. Balibari, Sie wollen mir also erklären, dass Sie keinen SubControlleraustausch veranlasst haben?«
    »So weit ich mich erinnere – nein, Sir.«
    Balibari nahm einen Schokoriegel aus der Tasche, zerriss die Versiegelung und biss hinein. Etwa die Hälfte des Riegels verschwand hinter seinem Gebiss. Erst, als er die versteinerten Gesichter der beiden anderen Männer bemerkte, steckte er den Riegel schnell wieder in die Tasche zurück. »Entschuldigung«, murmelte er.
    »Mr. Balibari, jemand hat hier und an drei weiteren Stellen ohne jeden Zweifel einen Austausch durchgeführt.« Derius klopfte auf sein Messinstrument. »Die Frage ist, wann und warum? Sie wissen es wirklich nicht?«
    Das breite Gesicht Balibaris verzog sich in dem Versuch, das abgebissene Stück des Schokoriegels möglichst unauffällig zu kauen und hinunterzuschlucken. Er schüttelte den Kopf.
    »Wer, Mr. Balibari, hat vor zwei Tagen – Sie erinnern sich, das war der Tag, als die Terroristen zu entkommen versuchten – wer hat hier die Schicht geleitet?«
    »Ähm – Mitty Kawolski. Aber Mitty befindet sich im Lazarett. Bei ihm vorn fielen Schüsse, er hat eine schwere Kopfwunde …«
    »Bitte bestellen Sie Mr. Kawolski meine Genesungswünsche.«
    Derius gab den Namen in sein Multiarmband

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