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Atlan 06 - Rudyn 03 - Acht Tage Ewigkeit

Atlan 06 - Rudyn 03 - Acht Tage Ewigkeit

Titel: Atlan 06 - Rudyn 03 - Acht Tage Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael H. Buchholz
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dann meine ich mega-beeindruckend!«
    Das Licht im Kubus erlosch.
    Das Echo der Schritte beider Männer verklang.
    Das Schott fuhr zischend zu.

 
Da bist du also
Derius Manitzke; Gegenwart
     
    Mit einem Seufzer schloss Derius den letzten der drei vordringlichsten Fälle ab, die auf seinem Schreibtisch lagen.
    Es ging dabei um einen anchorotischen Händler, der illegal mit Twiesel-Genderivaten handelte. Twiesel waren auf Anchorot, dem zweiten Planeten der Sonne Tay-Labo, heimische Raubtiere, deren Fell ihnen eine besondere Mimikry-Fähigkeit verlieh.
    Wissenschaftler der Ross-Koalition hatten das zuständige Gen, das die Mimikryfähigkeit bei den Twiesel steuerte, vor einiger Zeit isolieren und künstlich herstellen können. Die Soldaten der Ross-Koalition erhielten laut Berichten des GeKalKo seit achtzehn Monaten Twieseldee -Rationen zugeteilt. Pillen, die ihnen im Notfall, besonders beim Ausfall ihrer Deflektorschirme, binnen weniger Minuten ein völliges Verschmelzen mit jedem beliebigen Hintergrund ermöglichten. Selbst Wärmedetektoren, Individualspürer und Vitalscanner vermochten die derart Getarnten nicht mehr aufzufinden – für die Dauer von exakt 23 Stunden. Danach ließ die Tarnung nach. Und die Nebenwirkung setzte ein. Jedem, der die Twieseldee-Pillen nahm, fielen innerhalb eines Tages alle Haare aus – und sie wuchsen nicht mehr nach. Das Phänomen ging als YLLO-Effekt in die Medizin ein: You look like Oxtornes.
    In der ZGU wurde Twieseldee verboten.
    In der Ross-Koalition sah man das entspannter. »Besser glatt als platt!« wurde zum Slogan eines ganzen Jahrgangs kampfesmutiger Rauminfanteristen.
    Als Ende August vermehrte Fälle von spontaner Glatzenbildung in der Unionsflotte auftraten, dachten die Truppenärzte noch an einen eingeschleppten Virus aus der Grünen Hölle von Tanverlondere. Der genetische Schaden in den Zellen entsprach in manchen Punkten einer von dort bekannten Infektion, die bei Überträgern auch zum Verlust aller Haare führte, die aber zudem tödlich verlief.
    Zur Vorsicht wurden Quarantänemaßnahmen verhängt.
    Die scheinbar Infizierten starben jedoch nicht.
    Dafür entkamen einige auf völlig unbegreifliche Weise zeitweilig den Isolationsbereichen. Ohne dass die Wachrobots und die stationären Sicherheitseinrichtungen ihr Verschwinden oder ihr Wiederkommen bemerkten.
    Derius ermittelte.
    Er fand heraus, das ein anonymer Anchorote einen Weg gefunden hatte, ein modifiziertes Produkt namens Twieselfree heimlich an die Soldaten der Unionsflotte zu verkaufen. Angeblich erhöhte es die Tarndauer auf 46 Stunden und war frei vom YLLO-Effekt. Viele Angehörige der Raumflotte nutzten das Angebot, im Ernstfall einen Joker in der Tasche zu haben. Andere, um sich ein paar Solar nebenher zu verdienen.
    Manche probierten Twieselfree alsbald aus, um ein wenig Spaß zu haben.
    Tatsächlich blieben ihnen die Haare erhalten – in den ersten 72 Stunden. Danach wurden sie so kahl wie alle, die zuvor Twieseldee eingenommen hatten.
    Vage Angaben der Twieselfree-Kunden verdichteten sich zu handfesten Hinweisen. Die Verteiler wurden identifiziert und verhaftet.
    Derius sorgte dafür, dass ein scheinbarer Deal ins Tay-Labo-System gemeldet wurde. Der Anchorote wurde persönlich zur Übergabe ins Ephelegon-System gelockt. Die Falle schnappte zu.
    Am Vormittag des 17. Septembers nach Standardzeit brachte ein Raumbootgeschwader des Freikorps Barya Awangard einen am Rand des Sonnensystems treibenden Klyfter auf. Das schnelle Erkundungsschiff – ein Koalitionseigenbau – war bei Schmugglern und den Ross-Soldaten gleichermaßen beliebt. Die Lagerräume waren bis zur Kante mit Twieselfree gefüllt. Der Anchorote entpuppte sich als Agent der Ross-Koalition, dessen eigentlicher Auftrag lautete, die Disziplin innerhalb der Unionstruppen zu untergraben.
    Derius schloss die Akte und wandte sich der Angelegenheit Varidis zu. Alles andere konnte warten.
     
     
    Er trat am 17. September 3102 um 14.00 Standardzeit aus dem Transmitter der ZUIM.
    Kikomo Akubari, der Adjutant des Außerordentlichen Generalkalfaktors, erwartete ihn bereits.
    »Sie werden nichts finden«, sagte er, während sie sich zu den Schubsektoren begaben.
    Überall auf dem Weg waren Roboter mit Aufräumarbeiten beschäftigt. Sie wichen Nietdrohnen aus, atmeten den beißenden Geruch von Schweißbrennern ein, mussten Lastrobots ausweichen. Kamen an unverkleideten Stahlskelettwaben vorbei, zwischen denen Kabel neu verlegt wurden. Rochen in den

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