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Atlan 06 - Rudyn 03 - Acht Tage Ewigkeit

Atlan 06 - Rudyn 03 - Acht Tage Ewigkeit

Titel: Atlan 06 - Rudyn 03 - Acht Tage Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael H. Buchholz
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zurückschickten und seiner Karriere als Klimatologe ein jähes Ende setzten. Als sie ihn aus Trostjay und damit vom Südpol vertrieben.
    Und erst recht nicht würde er den Schwur vergessen, den Eid, den er sich Jahre später, als er eine neue Karriere als Politiker startete, selbst geleistet hatte: Nie wieder würde irgendjemand ihn, Ponter Nastase, von einem ihm genehmen Platz vertreiben. Niemals!
    Die violett verfärbten Wangen trug er seit jenen schrecklichen fünf Minuten im Eis als stumme Mahnmale, die ihn mit jedem Blick in den Spiegel an den Schwur erinnerten. Alle übrigen Erfrierungserscheinungen ließ er kosmetisch entfernen oder, wie im Fall der zwei verlorenen Zehen, durch körpereigene Zellnachzüchtungen ersetzen.
    Die Wunden verheilten.
    Nur der Schmerz in seinem Rücken blieb, zwar weniger intensiv, dafür dauerhaft. Psychologen deuteten ihn als »Schuldstachel«, der in seinem Fleisch steckte, denn medizinisch gab es keinerlei Indikation. Die Rückenwunde war sorgfältig behandelt worden und vollständig verheilt. Nichtsdestotrotz krümmte er sich fortan beim Gehen, nein, das war vorbei, er hatte sich gekrümmt, bis vorgestern.
    Seitdem er den Zellaktivator trug, war auch dieser Stachel Vergangenheit.
    Der MEGOPRAL würde zugleich ein Symbol seiner Rückkehr sein. Ein Zeichen seines Sieges über die Kleingeister der Union, aber auch über den eisigen Kontinent, den Ort seiner Niederlage, der ihm Jena entrissen hatte.
    Ja, ein Ehrenmal sollte es werden, für die einzige Liebe, die er in seinem Leben erfahren hatte …
     
     
    Ponter Nastase fand in die Gegenwart zurück. Er fixierte sein Gegenüber mit seinen eisgrauen Augen.
    »Gibt es einen angemesseneren Namen für den Palast eines wahren Herrschers von Rudyn?«
    Namastir verneinte, schluckte und überschlug die Werte, die aus Nastases grober Planung ersichtlich waren, im Rechnertool seines Multiarmbands. Ihn schwindelte, als er die Ergebnisse sah.
    »Es ist nur … wir … wir würden die Union an den Rand des Bankrotts führen, nähmen wir dieses … Bauwerk in Angriff«
    »Die Union?« Nastases lautes Lachen erfüllte den Kubus. »Sie glauben immer noch an diese vollkommen lächerliche Union?«
    Nastase fuhr herum.
    In seinen Augen fing sich das Glitzern des Larghaeises.
    »Denken Sie groß, alter Mann. Fangen Sie endlich an, Größe zu erfassen. Die Zentralgalaktische Union war ein passabler Anfang, ein Meilenstein, nicht mehr als ein notwendiger erster Schritt. Sie haben doch erlebt, was 21 miteinander streitende Köpfe anzurichten in der Lage sind. Nein! Diese Zeiten sind vorbei! Wahre Macht muss sich konzentrieren, muss sich über lange Zeit sammeln, muss sich verbinden können in einem einzigen Willen und Wort! Dabrifa weiß das. Arkons Marionettenimperator weiß das. Selbst der ach so gefällige Rhodan weiß das, auch wenn er das hinter der dünnen Maske seiner Scheindemokratie verbirgt.«
    Namastir biss sich auf die Lippen. »Ein solches Bauwerk ist nicht finanzierbar«, wagte er endlich und flüsternd zu sagen.
    Nastase verzog sein Gesicht zu einem spöttischen Lächeln.
    »Vielleicht. Vielleicht nicht gleich. Vielleicht nicht heute. Aber eines Tages wird es das sein … Heute verlange ich nur den Plan von Ihnen. Den grandiosen Plan eines Visionärs. Entwerfen Sie mir das mächtigste Bauwerk, das ein Menschenhirn jemals ersonnen hat. Den MEGOPRAL. Den zukünftigen Sitz …«
    Er machte eine dramatische Pause.
    … eines Größenwahnsinnigen! , spiegelten Namastirs Züge wider.
    Nastase entging die entsetzte Reaktion seines Gegenübers. Er betrachtete die 3-D-Darstellung des ungeheuren Bauwerks und nickte versonnen.
    »… seiner Zeitlosen Allfahrenheit, des Sternenkaisers Ponterius I.«, vollendete er seinen Satz. Leise, lächelnd, als spräche er zu sich selbst.
    Mit hocherhobenen Armen schien Nastase Rudyns Abbild umarmen zu wollen.
    Für einen Moment herrschte beunruhigende Stille.
    Dann drehte sich der Außerordentliche Generalkalfaktor herum. Eine scharfe Handbewegung löste die Projektion auf Normales Licht flutete den Raum. Nastase legte dem Hundertelfjährigen den Arm um die Schultern, geleitete ihn jovial zum Ausgang.
    »Fangen Sie noch heute damit an. Ab sofort sind Sie mir ausschließlich für das Projekt MEGOPRAL verantwortlich. – Ach, und Aquium?«
    »Ja?« Irgendwie brachte Namastir diesen Laut noch zustande.
    »Ich will eine beeindruckende Präsentation binnen der nächsten fünf Tage! Und wenn ich beeindruckend sage,

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