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Atlan 07 - Illochim 01 - Das Relikt der Macht

Atlan 07 - Illochim 01 - Das Relikt der Macht

Titel: Atlan 07 - Illochim 01 - Das Relikt der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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leistungsfähigen Kamera aufgenommen, erschien im Holo. Eine bemerkenswert große, gut aussehende Frau in der Uniform eines Express-Lieferdienstes, unterhielt sich mit drei Wächtern. Ich erkannte Greta Gale erst nach längerem, konzentriertem Hinsehen. Zuletzt hatte sie diesen weißen Flammenanzug getragen, gekreuzte Magazingurte über der Brust und eine schwere Thermowaffe.
    »Wo genau steht diese Kamera?«, stieß ich hervor.
    Der Logiksektor zischte in der gleichen Sekunde: Sie will mit einem Raumschiff fliehen! Alarmiere den Tower. Startverbot für alle Schiffe!
    Delis erschien in einem kleinen Ausschnitt des Holos und rief zurück: »Die Kamera gehört zu einer Bankfiliale. Wir versuchen den exakten Standort herauszufinden.«
    Allgemeines Startverbot? Ich zwang mich, die Information sachlich zu betrachten. Aber ich wurde, je länger ich die Aufnahmen ansah, immer sicherer: Da stand Greta Gale, in anderer, eleganterer Aufmachung als wir alle sie kannten, aber dass sie mit Raumhafenposten redete, bedeutete nicht zwangsläufig, dass sie ein Raumschiff kapern wollte.
    »Reden Sie mit Adams, Delis!«, forderte ich ihn nachdrücklich auf. »Mir glauben die Verantwortlichen von drei Raumhäfen nicht, ich bin ja in Maske. Er soll zunächst nur Schiffe landen lassen. Keine Starts! Startverbot. Sicher ist sicher.«
    »Ich veranlasse es sofort, Sir.«
    Es würde Greta leicht fallen, die Wachen mit ihren suggestiven Befehlen zu übertölpeln. Einer schönen blonden Frau, die zudem selbstbewusst auftrat, gelang vieles, worum wir Männer uns zuerst einmal prügeln mussten. Was plante sie? Sie wusste, dass jeder empfindliche Bereich von Kameras überwacht wurde, und dass die hochintelligente positronische Software binnen höchstens weniger Sekunden jeden Gesuchten erkannte, dessen Merkmale gespeichert waren.
    Ich wartete ungeduldig, schaltete eine Verbindung zur Nachrichtenzentrale der AVIGNON und hörte die aufgeregte Kommunikation zwischen dem Chefbüro der General Cosmic Company und den Diensthabenden der Raumhäfen mit. Die Zuverlässigkeit der Beteiligten beruhigte mich. Im Kamerabereich erkannte ich, wie die Posten lachten, dass Greta sich umdrehte und aus dem Bild verschwand. Etwa drei Minuten später meldete sich Loscon wieder.
    »Die Kamera steht am Crest Space Port, an einem der Lieferanten-Einfahrten für bodengebundene Fahrzeuge. Sie gehört zur South Goshun Bank, die mit uns kooperiert.«
    »Das ist, verdammt, am anderen Ende der Stadt«, sagte ich, betätigte einen Kontakt und rief die Nachrichtenzentrale: »Spezialisten! Passt auf! Da geht eine ungeheure Sache ab. Lasst ja keine Information unbeachtet.«
    Luella Tarra hatte Nachtdienst. Sie würde keinen Fehler machen und keinen zulassen. Sie gab ungerührt zurück: »Wir hören alles mit. Außerdem haben wir den Luftraum über unserem Raumhafen unter optischer Kontrolle.«
    »Und?«
    »Keine Flugbewegungen oberhalb einem Meter über Grund. Nur Gleiter und Airjets. Jedenfalls im Augenblick. Ich melde, wenn die Ortung etwas anzeigt.«
    »Ich warte, Luella.«
    Raumschiffe landeten und starteten tagsüber und nachts. Mehrere offizielle Großraumhäfen und ein halbes Dutzend kleine Start- und Landeflächen verteilten sich über das Stadtgebiet und die nähere Umgebung bis nach Noyon Bogdo, der nördlichen Satellitenstadt. Es gab Tage, an denen alle fünf Minuten eine Schiffsbewegung stattfand, und Nächte, in denen der Abstand in Stunden festgelegt war. Hoffentlich wirkte die generelle Stornierung aller Starts, bevor Greta Gale auch die Besatzung eines Schiffes in ihren Bann schlug, der keinen Wiederspruch erlaubte.
    Ich wartete. Wir warteten. Die Startroutine lief währenddessen weiter. Zwischen den Raumhäfen und deren Überwachungszentralen fand eine fast hysterische, mühsam kontrollierte Kommunikation statt. Es gab, wenigstens nicht, solange nicht Rhodan oder sein Stellvertreter Planetenalarm ausrief, keine Möglichkeit, ein Schiff am Start zu hindern. Niemand würde das Risiko eingehen, ein Raumschiff abzuschießen oder auch nur brutal zu bedrohen.
    Greta Gales mögliche Flucht war auch kein Grund für radikale Maßnahmen. Greta war allein gewesen: kein Gleiter, keine bedingungslos agierenden Helfer, kein Artefakt. Aber: Wenn Greta flüchtete, würde sie auf keinen Fall die Muschel zurücklassen, denn sie blieb ihr einziges und einzigartiges Machtinstrument. Ohne Austern war sie ein blondes, hübsches Nichts von auffallender Körpergröße, mit prallen

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