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Atlan 07 - Illochim 01 - Das Relikt der Macht

Atlan 07 - Illochim 01 - Das Relikt der Macht

Titel: Atlan 07 - Illochim 01 - Das Relikt der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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Luftwirbel trocknen ließ und in den Schlafanzug stieg, überfiel ihn eine bange Unsicherheit. Aber der Blick auf das Chronometer zeigte ihm, dass es noch zu früh war, sich Sorgen zu machen. Er hängte sich die Kette mit dem Zellaktivator wieder um den Hals, ging auf bloßen Sohlen zum Bett und setzte sich. Müdigkeit und innere Erschöpfung, trotz Massage und Aktivator, überwältigten ihn. Er spürte, wie er sich nach vorn krümmte und einzuschlafen drohte.
    Es war ihm nicht klar, wie viel Zeit vergangen war, bis er sich wieder aufrichtete. Kühle, weiche Hände legten sich auf seine Schultern. Eine vertraute Stimme sagte leise: »Streck dich aus, mein Lieber, schließ die Augen. Ich bin da. Ich weiß, dass du nur zwei, drei Stunden schläfst.«
    Er wandte sich nicht um, als er fragte: »Wirst du dann noch hier sein?«
    Danyella lachte leise und strich sein schütteres Haar an den Schläfen glatt.
    »Ich bleibe solange, wie du es willst.«
    »Die Blumen. Sie sind für dich«, sagte er, stand auf und umarmte sie. »Ich hätte fast vergessen, sie zu ordern. Mein Tag sollte wieder einmal 48 Stunden haben.«
    Sie trug ihr langes Haar offen, bis weit über die Schultern. Als er vorsichtig darüber strich, sah er im Kerzenlicht, was ihm bisher nicht aufgefallen war: den ersten grauen Schimmer im dunklen Braun.
     
     
    Ehrfürchtig betrachtete Havedge die Oberfläche der Muschel und versuchte, die Schnittlinie zwischen den Hälften zu erkennen. Die seltsamen Hieroglyphen und ihre scharfen Schatten in der grellen Beleuchtung faszinierten ihn sichtlich.
    »Sie haben doch riesige Computer. Und NATHAN, auf Luna. Der kann doch alles, angeblich. Meinen Sie, dass eines Tages die Schrift entschlüsselt werden kann, Sir?«, fragte er mich aufgeregt und machte eine Aufnahme von mir neben der Muschel. Ich zuckte mit den Schultern.
    »Eines Tages, vielleicht. Ich werde diese Zeichen auch NATHAN vorlegen, zusammen mit denen des anderen Sarkophags und der übrig gebliebenen Folien vom Meeresgrund. Im Augenblick sind andere Dinge wichtiger.«
    »Sicherlich, sicherlich.« Er schob einen leeren Datenträger in die Kamera. »Ihr Schiff, Sir – ein Wunder! Ich könnte stundenlang darin herumwandern und alles anfassen.«
    »Tun Sie’s.« Ich lachte. »Aber nur unter Bewachung. Sie wären nicht der erste Laie, der technisches Unheil angerichtet hat.«
    Er schoss einige letzte Aufnahmen und verstaute die Kamera wieder in der Tasche.
    Ich zeigte auf Eppenroq, der gelangweilt am Schottrahmen lehnte und sagte: »Würde es Sie überfordern, Spezialist, diesem raumfahrtbegeisterten Kurator ein wenig von unserem Schiff zu zeigen? Vielleicht die Hauptzentrale. Das wird ihn wahre Ehrfurcht lehren.«
    »Sicherlich.« Cres nickte, mäßig begeistert. »Sicherlich. Kommen Sie.«
    Ich sah ihnen nach, schenkte der Austernmuschel einen langen Blick und schaltete die Tiefstrahler aus, bevor ich den Laderaum verließ. Hinter mir fuhren die Teile des Schotts leise zischend zusammen.
    Im Schiff war es ruhig. Ein Teil der Mannschaft machte bis zum frühen Morgen Atlan Village unsicher. Loscon hatte freigebig GCC-Gutscheine ausgeteilt, die in den meisten Bars, Restaurants und Hotels gern anstelle von Bargeld oder Kartenkredit angenommen wurden; gesundes Misstrauen gegenüber Raumfahrern ohne festen Wohnsitz herrschte auch in jenem Vergnügungsviertel, das meinen Namen trug.
     
     
    Greta Gale wachte durch das Klopfen an ihrer Wohnungstür und vom wütenden Geräusch des Summers auf. Sie zwang sich dazu, aufzustehen, den Mantel überzuwerfen und zur Eingangstür zu stolpern. Ihr Vertrauter stand auf dem Korridor. Seine Augen weiteten sich, als er sie im kurzen, halb offenen Bademantel sah.
    »Anulphe!«, stöhnte er. »Eine furchtbare Nachricht.«
    »Was ist so … furchtbar?«
    »Ein Junge. Er hat Jerx Glinder gesucht. Wahrscheinlich haben sie Jerx geschnappt. Der Junge hat gesagt«, er stotterte und wagte nicht, ihr ins Gesicht zu sehen. »Hat gesagt, dass Simmi in der Klinik gestorben ist. Tot! Unser Simmi!« Der Gleitermechaniker schluchzte. »Baluchman ist auf der Intensivstation gestorben. Es gibt keinen Zweifel. Sie haben ihn umgebracht, diese Verbrecher, sag ich dir …«
    Die Bedeutung der hastig hervorgestoßenen Wörter sickerte nur langsam in Gretas Bewusstsein ein. Nach einer Weile, als sie die Wahrheit begriffen hatte, erwiderte sie heiser: »Kein Zweifel. Ich hab verstanden. Geh wieder an deine Arbeit. Wir werden Kunshun verlassen und uns auf

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