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Atlan 07 - Illochim 01 - Das Relikt der Macht

Atlan 07 - Illochim 01 - Das Relikt der Macht

Titel: Atlan 07 - Illochim 01 - Das Relikt der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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eine zweite Reise begeben.«
    Er nickte. Sie schloss die Tür, erreichte ihr Bett und ließ sich schwer auf die Kissen fallen. Nun war sie wirklich allein und auf sich selbst zurückgeworfen. Was konnte sie tun? Es gab keinen Grund mehr, in Kunshun zu bleiben. Flucht. Wohin? Sie überließ sich wieder der Müdigkeit und den Empfindungen, die sie vorfinden würde, wenn sie ausgeschlafen hatte.
    Während sie langsam zu sich kam, hatte sie den ersten zündenden Einfall. Sie hob ihr Armbandkom auf, ein funkelndes Gebilde in edlem Design, besetzt mit Kunstdiamanten, und rief die Werkstatt.
    »Habt ihr die Verkleidung für die Muschel fertig?«
    »Sie ist fertig und sieht aus, als käme sie frisch aus der Herstellung.«
    »Und sie passt auf die Ladefläche?«
    »Bequem. Mit zwei Halterungen und einigen Spanngurten.«
    »Ihr müsst den Gleiter wie das Mobil eines Lieferservices ausstaffieren. Seriös, wie für einen Eiltransport.«
    »Das dauert bis heute Abend, Greta.«
    »Es reicht, wenn es nachts fertig ist.«
    »Wir geben uns alle Mühe. Also auch Kleidung wie die Serviceleute?«
    »Zwei Polizisten, drei Lieferanten. Und ich.«
    »Verlass dich auf uns.«
    Sie warf den ausgeschalteten Minikom auf das Bett, setzte sich an das Schminktischchen und begann, nur noch wenig berührt von der Todesnachricht, an einem Plan zu arbeiten. Bevor sie ihn ausführen konnte, würde sie noch einmal die Segnungen des Sarkophags in Anspruch nehmen müssen. Schade, dachte sie, denn sie hatte einen aktiven und schier unermüdlichen Partner verloren. Aber, auch wenn Sex und Macht argwöhnische Geschwister waren, Macht war besser. Sex gab es überall, das war viel leichter zu kriegen.
     
     
    Cada Legove und ich begrüßten die »Weineinkäufer«, nahmen deren letzte Kisten an Bord und vergewisserten uns, dass die Flaschen bruchsicher verstaut waren. Die letzten Nachzügler kamen aus der Stadt, meldeten sich und verschwanden für die verbleibenden Freiwachen in ihren Kabinen. Die ersten Startchecks liefen an. Die Bordroutine begann und vermittelte unter der Besatzung das Gefühl einer Aufbruchsstimmung. Zurück nach Quinto-Center. Ich bat Doktor Drays in meine Kabine.
    Sie setzte sich mir gegenüber und hob die Brauen.
    »Sie sorgen sich um Tristan Li, nicht wahr? Gegenwärtig ist er der einzige Krankenfall an Bord.«
    »Wäre es verantwortungslos, ihn in Kunshun oder meinethalben in der Obhut einer städtischen Klinik zurückzulassen?«
    »Höchst riskant, Chef. Er ist auf den Kontakt mit der Austernmuschel angewiesen. Ich habe ihn mit starken Medikamenten ruhig stellen können, aber sie helfen nur für kurze Zeit. Er ist nach der Muschel süchtig.« Sie ließ eine bedeutungsvolle Pause eintreten und fuhr fort: »Soviel zum Kontakt mit gefährlichen Artefakten aus ferner Vergangenheit.«
    Ich ging nicht darauf ein. »Also ihn und die Muschel mitnehmen, nach Quinto-Center«, sagte ich nachdenklich. »Andererseits würden wir ihn zu einem unglücklichen Leben verdammen. Wie geht es ihm jetzt?«
    »Nach dem therapeutischen Aufenthalt im Sarkophag schläft er ruhig in der Medostation.« Sie lächelte. »Wie gesagt: vorläufig mein einziger Patient.«
    »Nehmen wir ihn mit.« Ich wusste, worauf sie hinaus wollte und zuckte mit den Schultern. »Hat er selbst sich geäußert, wohin oder was er will?«
    »Auf keinen Fall zurück nach Kunshun! Alles andere ist ihm ziemlich gleichgültig.«
    »Also dann«, erwiderte ich abschließend, »sagen Sie ihm, er darf bei uns bleiben. Küchendienst vielleicht? Kaffeebecher auswaschen? Plastikbesteck desinfizieren?«
    »Er weiß, dass wir dafür Robotspülmaschinen haben.« Cyriane stand auf und nickte. Sie sagte leise: »Ich glaube, das ist das Beste für ihn. Er wird sich bei Ihnen selbst bedanken, nach dem Frühstück.«
    »Ja«, antwortete ich grinsend. »Darauf lege ich Wert.« Ich sah ihr nach, bis sich das Schott schloss. Sie hatte wirklich eine tadellose Figur.
    Drei Stunden später rief mich Delis Loscon an.
    »Schlafen Sie eigentlich nie?«, fragte ich sein Holoabbild. Er zuckte mit den Schultern.
    »Nicht, solange Sie noch in der Nähe sind, Sir. Ich habe gerade eine brisante Beobachtung überspielt bekommen. Das dürfte Sie interessieren.«
    »Wenn Sie der Meinung sind, dass es mich interessiert – heraus mit der Sprache!«
    »Greta Gale ist gesehen worden. Ich überspiele Ihnen die Aufnahmen einer Kontrollkamera aus dem Raumhafenbereich.«
    Sein Bild verschwand. Eine Szene, von einer weniger

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