Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Atlan 08 - Illochim 02 - Im Bann der Gatusain

Atlan 08 - Illochim 02 - Im Bann der Gatusain

Titel: Atlan 08 - Illochim 02 - Im Bann der Gatusain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Mehnert
Vom Netzwerk:
Solche Vorschläge erwarte ich von einem Berater.«
    Walsh grinste, Heyburn presste die Lippen zusammen. Shoutain veranlasste die Ortung nach Lebenszeichen. Er wirkte müde und zerfahren. Es machte sich bemerkbar, dass er seit der Flucht von der Erde wenig geschlafen hatte. Er nützte Greta nicht viel, wenn er seine Mannschaft nicht im Griff hatte. Sie überlegte, ihn zum Schlafen in seine Kabine zu schicken, entschied sich aber dagegen. Der Zeitpunkt der Landung war abzusehen. Dann konnte er nachholen, was er versäumt hatte.
    Die ESHNAPUR überflog eine weite Ebene, die von Buschwerk und Kolonien von Nadelbäumen geprägt war. Ihre Spitzen wiegten sich im Wind. Am Horizont stieg das Gelände an, ging über in bewaldete Hügel, hinter denen die scharfgezeichneten Grate einer Gebirgskette vor dem Himmel verliefen.
    »Da unten bewegt sich was!«, rief Heyburn.
    »Tiere«, erklärte Shoutain. »Den Anzeigen zufolge ist es nicht mehr weit.«
    Damit war das Problem der Nahrungsmittelbeschaffung geklärt, sollten die Bordvorräte erschöpft sein. Greta hatte keine Ahnung, welche Mengen Proviant ein Raumschiff fasste. Sie beobachtete die Herde Vierbeiner, die etwas kleiner waren als irdische Antilopen. Sie ästen am Ufer eines Flusslaufs und zeigten keine Anzeichen von Scheu, als der Kreuzer über sie hinwegflog.
    »Am Fuß des Hügels stehen Gebäude«, sagte Shoutain.
    »Gebäude?«, echote Heyburn. »Das sind armselige Hütten. Mit den Bewohnern kann es nicht weit her sein. Was sagte der Kommandant? Nicht besonders weit entwickelt? Ich nenne das primitiv. Mal ganz ehrlich, Greta, ein paar Wilde sollen die Keimzelle deines neuen Reichs bilden?«
    »Die Keimzelle sind wir«, widersprach Greta. Auch wenn ich bei einem Dummkopf wie dir meine Zweifel habe. Es gefiel ihr, dass es sich bei den Einheimischen offenbar um ein schlichtes Volk handelte, das sich leicht unterwerfen ließ. Ihre Euphorie hielt unvermindert an, malte ihr die Zukunft in den schönsten Farben. Sie unterdrückte ihr Verlangen, als sie an Jorim Kilshasin in ihrem Quartier dachte. Der Kommandant hatte seinen Stellvertreter vermisst, und Greta hatte ihm deutlich zu verstehen gegeben, dass Kilshasin eine neue Aufgabe hatte und bis auf Weiteres nicht zur Verfügung stand. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. Er besaß Fähigkeiten, die sie anfangs nicht von ihm erwartet hatte.
    Die überwiegend flachen Gebäude wurden rasch größer, entpuppten sich als Dorf, das um einen zentralen Platz herum gruppiert war und an drei Seiten von Wald flankiert wurde. Zur Ebene hin, wo ein Bach floss, lag es offen. Die Bauten waren so klein, dass ein Mensch schwerlich Platz darin gefunden hätte. Was sagte das über die Körpergröße der Bewohner aus?
    Die Frage wurde beantwortet, als ein Humanoider ins Freie trat. Er maß nicht mehr als einen Meter Körperlänge. Greta war froh, dass Svin keinen unqualifizierten Kommentar abgab. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und befahl die Landung.
     
     
    Zu guter Letzt setzte ich meine Leute darüber in Kenntnis, wie es mir mit Waheijathius Hilfe gelungen war, den Absturz der AVIGNON zu mildern. »Ohne den Navigator wäre es nicht so glimpflich für uns verlaufen.«
    Tristan Li starrte mich an. »Ich bin nicht der einzige Süchtige? Sie auch? Darauf wäre ich nie gekommen. Sie verbergen die Sucht viel besser als ich.« Er war total verdattert und trat von einem Fuß auf den anderen. Da ich den Sarkophag erwähnt hatte, fühlte Li offenbar den Zwang, ihm einen weiteren Besuch abzustatten.
    »Wie geht es Ihnen?«, fragte ich, um von mir selbst abzulenken.
    Havedge zog eine sorgenvolle Miene. »Das sieht man doch. Tristan benötigt eine Ruhephase.«
    »Doktor?«, bat ich die Ärztin um ihre Meinung.
    »Gewähren wir sie ihm«, stimmte sie zu.
    Ich gab Li einen Wink. Umgehend nutzte er die Gelegenheit, sich die nächste Strahlendosis abzuholen. Mit gemischten Gefühlen verfolgte ich, wie er in den Gatusain stieg und den Deckel über sich schloss. Ein Anflug von Neid streifte mich, von Argwohn. Der Sarkophag gehörte mir, mir allein. Der archaische Impuls kam tief aus meinem Innersten. Mein Verstand hielt dagegen, dass besitzergreifendes Verlangen völlig unsinnig sei, und erlangte die Oberhand. Das war für mich ein Beweis dafür, dass ich nicht beeinflusst wurde, sondern weiterhin Herr meines eigenen Willens war.
    »Dieses Kohärenzgestöber, von dem Sie gesprochen haben, Sir, ist also auch dafür verantwortlich, dass unsere

Weitere Kostenlose Bücher