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Atlan 08 - Illochim 02 - Im Bann der Gatusain

Atlan 08 - Illochim 02 - Im Bann der Gatusain

Titel: Atlan 08 - Illochim 02 - Im Bann der Gatusain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Mehnert
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untätig im Shift herumzusitzen. Erkunden wir zumindest die nähere Umgebung.«
    Task nickte. »Ein guter Vorschlag.«
     
     
    Der Schiffsrumpf war geborsten, die Anzahl an Rissen und Brüchen unüberschaubar. Die ursprüngliche Kugelform der Zelle war nicht mehr zu bestimmen. Stauchungen hatten den Kreuzer deformiert. In eine schwarze Qualmwolke gehüllt, lag das brennende Wrack am Ende einer feurigen Schneise, die es selbst geschlagen hatte. Hinter sich entwurzelte, gekappte oder umgeknickte Bäume, in Sturzrichtung ein aufgeworfener Wall aus Erde, Buschwerk, Stämmen und Kronen, war es zum Stillstand gekommen, doch nicht zur Ruhe. Immer noch ertönten Explosionen im Inneren und zerrissen den Aufbau. Greta Gale und das Bewusstsein ihres Gatusains hatten ganze Arbeit geleistet.
    Wir – meine Spezialisten, die beiden Zivilisten und ich – standen weitab, ausreichenden Sicherheitsabstand zwischen uns und dem, was von der AVIGNON übrig geblieben war. Nachdem Waheijathiu die Prallfelder nicht länger stützte, brach die innere Kugelzelle wie der Rest des Raumers zusammen. Eine Rückkehr ins Schiff war ausgeschlossen. Sinnlos zu warten, bis es vollständig ausgebrannt war. Nach der Zerstörungsorgie fänden wir nichts mehr darin, was uns noch von Nutzen sein konnte. Unsere Ausrüstung war extrem bescheiden. Wir hatten nicht viel mehr bei uns als das, was wir am Körper trugen.
    Cleany Havedge zitterte am ganzen Leib und war zu keiner Regung fähig. Tristan Li verfolgte den Akt der Zerstörung mit der gleichen jugendlichen Neugier, die ihn zur Entdeckung des Sarkophags im Untergrund von Kunshun getrieben hatte.
    »Greta hat wieder gewonnen«, murmelte er und spie verächtlich aus. »Wir sitzen ohne Schiff fest, und sie haut auf Nimmerwiedersehen ab.«
    »Das glaube ich nicht. Vermutlich will sie hier das neue Reich errichten, von dem sie gefaselt hat.«
    »Sie wollen mich nur trösten«, sagte Li.
    Ich antwortete nicht, sondern zerbrach mir den Kopf über unser weiteres Vorgehen. Wenn Gale tatsächlich glaubte, dass sie mich abgeschüttelt hatte, kannte sie mich schlecht. Ich dachte nicht daran aufzugeben.
    »Funktionen der Schutzanzüge überprüfen«, ordnete ich an und machte mich an den Check meines eigenen Anzugs. Was ich feststellte, war ernüchternd. Weder Hyperfunk noch Antigrav funktionierten, der Schutzschirm ließ sich nicht aufbauen. Ich hatte es geahnt. Nur Gasuijamuos Kohärenzgestöber konnte dafür verantwortlich sein, das selbst auf diese kleinen Einheiten wirkte. Wie lange behielt es seine Wirkung bei? Ich musste Waheijathiu danach fragen, womit ich beim nächsten Problem angelangt war. Hier konnte ich mich nicht mehr unbeobachtet in den Sarkophag legen.
    »Nichts klappt«, sagte Cada Legove.
    Luella Tarra und Cris Eppenroq nickten bestätigend. Bei Ira Connaire, Milon Taffy und Cyriane Drays sah es nicht besser aus. Auch ihre Anzugsysteme waren ausgeschaltet. Damit waren unsere Optionen auf ein Minimum beschränkt. Uns blieb nichts anderes übrig, als unsere Füße zu benutzen. Ich hatte diese leidvolle Erfahrung unzählige Male auf unzähligen Planeten gemacht. Sie schreckte mich nicht. Blieb abzuwarten, wie meine Begleiter einen tage- oder gar wochenlangen Marsch durch unbekanntes Gelände verkrafteten. Um die Zähigkeit der Spezialisten machte ich mir dabei weniger Sorgen, um Havedges und Lis Leistungsvermögen umso mehr. Besonders der Kurator war kaum einmal aus seinem Museum herausgekommen.
    Ich zog meinen Kombistrahler, ohne mich übertriebenen Hoffnungen hinzugeben, legte auf einen Baum an und drückte ab. Nichts geschah.
    »Armbandgeräte?«
    »Ebenfalls nichts«, sagte Eppenroq nach einem Versuch.
    »Eine Pleite auf ganzer Linie«, resümierte Connaire. »Zumindest habe ich ein Vibratormesser dabei.«
    Das hatte ich ebenfalls. Die Vibro-Funktion ließ sich zwar ebenfalls nicht betätigen, doch in unserer Lage waren die bloßen Klingen ein Geschenk des Himmels. Ich schielte zu dem Sarkophag hinüber. Wir mussten ihn tragen oder auf andere Weise transportieren. Ihn zurück zu lassen kam nicht in Frage. Tristan war auf seine Benutzung angewiesen, und ich nicht minder.
    »Zwei Messer sind unsere gesamte Bewaffnung«, fasste ich zusammen. »Das ist wenig genug in Anbetracht der Tatsache, dass wir nicht wissen, wo wir sind und was uns auf dieser Welt erwartet.«
    »Was ist mit den Beibooten?«, fragte die Medikerin. »Die Besatzungen stecken in derselben Bredouille wie wir. Suchen wir nach

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