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Atlan 08 - Illochim 02 - Im Bann der Gatusain

Atlan 08 - Illochim 02 - Im Bann der Gatusain

Titel: Atlan 08 - Illochim 02 - Im Bann der Gatusain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Mehnert
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Entscheidungen.«
    »Dann ist es gut.« Die Ärztin schien mit meiner Antwort zufrieden. Lediglich auf ihrer Stirn bildete sich eine steile Falte. Mein Abbild spiegelte sich in ihren Mandelaugen. »Erinnern Sie sich?«, fragte sie. »Ich hatte Sie gewarnt, doch letztlich sehe ich auch, weshalb Sie den Schritt taten und sich dem Sarkophag anvertrauten. Wie es aussieht, kommen Sie weiterhin nicht darum herum, solange wir nach Greta Gale suchen. Das ist einsichtig, und niemand wird es dem Chef der USO übel nehmen.«
    Und wenn doch, musst du damit leben , versetzte der Extrasinn.
    Schon gut. Ich habe deinen Standpunkt verstanden.
    »Einverstanden. Begleiten Sie mich.«
    Wir gingen zu der Gruppe zurück. Ich stemmte die Hände in die Hüften und weihte meine Begleiter ein.
     
     
    Die blonde Frau badete in Euphorie. Sie hatte nicht nur Atlan besiegt und dessen Kreuzer zerstört, sondern die ausgeschleusten Rettungsboote der Reihe nach abgeschossen. Keins davon würde sich jemals wieder in die Luft erheben. Greta verschwendete keinen Gedanken an die Menschen, die bei den Abstürzen ums Leben gekommen waren. Sie hätten die ESHNAPUR eben nicht verfolgen sollen. USO-Angehörige lebten mit der Gefahr. Wer es wagte, sich mit Greta Gale anzulegen, beschwor die Konsequenzen herauf.
    In den Holos der Außenbeobachtung zeichnete sich das Land ab, über das die ESHNAPUR flog. Schier endlose Steppen wechselten sich mit bewaldeten Hügeln und mit zerklüfteten Gebirgen ab. Es gab keine Meere wie auf der Erde, stattdessen ein unüberschaubares System von Flussläufen, die sich in zahlreiche Seenplatten ergossen.
    »Ganz schön romantisch«, fand Svin Heyburn. »Aber wo sind die Einheimischen, über die du regieren willst? Bisher haben wir noch keinen einzigen zu Gesicht bekommen. Ich frage mich, ob die Informationen unserer Gastgeber stimmen.« Er wandte sich an Karim Shoutain. »Kann es sein, dass deine Datenbanken nicht auf dem neuesten Stand sind?«
    »Ich erwähnte, dass es über Orgoch nur spärliche Informationen gibt. Ich gehe jedoch davon aus, dass das Wenige, was wir wissen, zutrifft.«
    »Er geht davon aus«, spottete Heyburn. »Damit kommen wir nicht weit, Greta. Mach dich schon mal mit dem Gedanken vertraut, dass wir nach einem anderen Planeten suchen müssen. Ohne Verfolger können wir das in Ruhe tun. Übrigens, hast du schon mal daran gedacht, dass die USO Himmel und Hölle in Bewegung setzt, wenn publik wird, dass du ihren großen Häuptling Atlan abgeschossen hast? Sie werden dich hetzen, bis sie dich haben.«
    »Kannst du endlich mal mit dem Geplapper aufhören?«
    »Ich plappere nicht, ich beratschlage dich. Einer muss es tun.«
    »Ausgerechnet du«, höhnte Greta. Sie brauchte keinen Berater, der die meiste Zeit betrunken war. Wenn sie es genau überdachte, brauchte sie überhaupt keinen Berater. Keiner der Dummköpfe an Bord konnte sich mit ihr messen. Was glaubte dieser Einfaltspinsel von Heyburn, wer er war? Er konnte sich glücklich schätzen, dass sie ihn an ihrer Seite duldete und nicht längst aus dem Schiff geworfen hatte.
    »Du wirst noch merken, was du an mir hast«, behauptete er mit säuerlicher Miene, klug genug, daraufhin den Mund zu halten und Greta nicht zu verärgern.
    Um weitere Verfolger sorgte sie sich ohnehin nicht. Weder ahnte irgendwer, wo sie sich aufhielt, noch, was auf Orgoch geschehen war. Es gab keine Zeugen, die ihr Wissen weitergeben konnten, weil die Überlebenden auf dieser Welt festsaßen und irgendwann sowieso nach ihrer Pfeife tanzen würden. Greta nahm die Landschaftsbilder in sich auf. Ihr gefiel, was sie sah. Orgoch war eine gute Zuflucht. Sie war nicht geneigt, den Planet wieder zu verlassen. Dass sie bisher keine Bewohner entdeckt hatten, bedeutete noch lange nicht, dass keine vorkamen. Svin entwickelte sich zunehmend zum Schwarzseher, obwohl kein Grund dazu bestand. Die Holos zeigten einen Fluss, der mäandrierend nach Westen floss.
    »Folge dem Fluss in Richtung Quelle«, wies sie Shoutain an.
    »Besitzt du keine Geräte, mit denen du nach Lebenszeichen suchen kannst?«, fragte Walsh.
    »Ein Scan nach Lebewesen ist möglich«, entgegnete der Kommandant. »Soll ich ihn veranlassen?«
    »Natürlich!«, platzte es aus Greta heraus. Sie ärgerte sich, dass sie nicht selbst auf diese Idee gekommen war. Sie überspielte ihren Patzer mit einem Lob. »Sehr gut, Korf. Du bist auf das Naheliegende gekommen. Ich war neugierig, wer von euch beiden die Idee als Erster haben würde.

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