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Atlan 08 - Illochim 02 - Im Bann der Gatusain

Atlan 08 - Illochim 02 - Im Bann der Gatusain

Titel: Atlan 08 - Illochim 02 - Im Bann der Gatusain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Mehnert
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brennt innerlich aus.
    Was immer darunter vorzustellen war, ich wollte nicht darüber nachdenken. Keine Sekunde zweifelte ich an einem durchschlagenden Erfolg unserer Expedition. Gale war uns nicht gewachsen, war mir nicht gewachsen. Grimmig gab ich den Befehl zum Aufbruch.
     
     
    Stunden später hatten wir den Wald verlassen und marschierten durch eine Ebene, in der niedriges Buschwerk vorherrschte. Moos dämpfte jeden meiner Schritte, und zuweilen hatte ich den Eindruck, zu versinken. An vielen Stellen wuchsen knorrige Wurzeln aus dem Boden an die Oberfläche, seltsamerweise auch dort, wo keine Bäume in der Nähe waren.
    »Haben Sie keinen Hinweis darauf, wie weit wir durch diese Einöde laufen müssen?«, fragte Havedge voller Ungeduld. Dabei waren wir erst seit ein paar Stunden unterwegs. Sein Gesicht war von der Anstrengung gerötet. Sein Atem ging schwer.
    »Waheijathiu spürte die Präsenz des zweiten Sarkophags, mehr nicht. Vielleicht steht die ESHNAPUR hinter dem nächsten Hügel.«
    »Oder Tausende von Kilometern entfernt«, schnaubte der Kurator. Seine anfängliche Freude an dem Ausflug war vergangen, seitdem feststand, dass er nicht ständig in einem Kontursessel saß, sondern sich für ihn ungewohnten körperlichen Anstrengungen unterziehen musste.
    Meine Gedanken kreisten um Greta Gale. Hatte sie uns tatsächlich abgeschrieben, oder würde sie sich auf die Suche nach eventuellen Überlebenden machen? Ich hielt nach Beibooten der ESHNAPUR Ausschau. Gegen sie hatten wir ohne Waffen und Schutzschirme keine Überlebenschance. Wenn Gale davon ausging, dass wir bei dem Absturz umgekommen waren, hatten wir hingegen den Überraschungseffekt auf unserer Seite. Kam ich nahe genug an sie heran, um sie aus dem Verkehr zu ziehen, lösten sich alle anderen Probleme von selbst.
    Der Extrasinn war wesentlich pessimistischer. Sie hat die Unterstützung einer beeinflussten Besatzung, die sie gegen dich einsetzen wird. Zudem täte dir ein wenig von Havedges Skepsis gut. Gale kann sich auf der anderen Seite des Planeten aufhalten oder auf die Idee kommen, diese Welt wieder zu verlassen. Realistisch betrachtet, sind deine Aussichten, sie zu stellen und zu besiegen, minimal.
    Wie oft waren sie das schon, und ich habe trotzdem triumphiert? , entgegnete ich.
    Jede Situation ist anders. Berufe dich also nicht auf deine Erfolge, für die du dir hier nichts kaufen kannst.
    Ich stimmte ihm zu. Wie kam ich auf die Idee, gegen Gale bestehen zu können, die über ein intaktes Raumschiff mit all seinen offensiven und defensiven Waffensysteme verfügte? Ein Schutzschirm ließ sich nicht mit einer Messerklinge knacken. Es war vermessen, mich in der Pose des Siegers zu sehen, wo doch alles gegen mich sprach.
    Merkst du etwas? Deine vor wenigen Stunden gehegte Zuversicht beginnt sich ins Gegenteil zu verkehren , machte mich der Extrasinn auf meinen Stimmungsumschwung aufmerksam.
    »Da vorn bewegt sich etwas«, riss mich Ira Connaire, der gemeinsam mit Milon Taffy den Sarkophag trug, aus meinem stummen Zwiegespräch und hinderte mich daran, den Vorwurf des Logiksektors zu entkräftigen.
    Ich hielt Ausschau mach dem, was Connaire meinte. Zunächst sah ich nur ein Tier, schlank und etwa unterarmlang. Es bewegte sich auf drei Beinpaaren, hielt inne und streckte den Kopf in unsere Richtung, wobei es einen schrillen Ton produzierte, der an das Schnaufen einer archaischen Dampflokomotive erinnerte. Ein gutes Dutzend Artgenossen des Sechsbeiners waren plötzlich an seiner Seite.
    »Wo kommen die denn her?«, wunderte sich Li.
    »Aus dem Boden«, antwortete der Kurator. »Oder zwischen dem Buschwerk hervor? Sie waren einfach da. Sie haben keine Angst vor uns, und das gefällt mir gar nicht. Die Viecher sehen aus wie Nager. Hoffentlich halten sie uns nicht für wohlschmeckend.«
    Tristan schüttelte sich. »Malen Sie nicht den Teufel an die Wand, Cleany. Für die sind wir als Beute eine Nummer zu groß.«
    »Es reicht schon, wenn wir gebissen werden«, warnte Drays. »Da ich vor dem Absturz keine Gelegenheit mehr hatte, die Medoabteilung aufzusuchen, kann ich nicht mal mit Antiseptika dienen, um eine Wunde zu säubern. Im Ernstfall greife ich auf die klassische Variante zurück. Der Lordadmiral wird sich an die vor Jahrtausenden praktizierte Methode erinnern.«
    »Die Wunde ausbrennen.«
    Havedge wurde blass. Er bückte sich über einen Busch, brach einen kräftigen Ast ab und befreite ihn von Zweigen und Laub. »Diese Monster sollen mir bloß

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