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Atlan 08 - Illochim 02 - Im Bann der Gatusain

Atlan 08 - Illochim 02 - Im Bann der Gatusain

Titel: Atlan 08 - Illochim 02 - Im Bann der Gatusain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Mehnert
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ihnen?«
    Das war eine gute Frage, die ich mir auch schon gestellt hatte. Es widerstrebte mir, uns nicht um den Rest der Mannschaft zu kümmern. Leider sah ich keine Möglichkeit dazu. »Wir haben keinen Anhaltspunkt, wo wir mit der Suche beginnen sollten. Die AVIGNON ist blind auf den Planeten zugerast. Selbst die Richtung, aus der sie kam, können wir nur vermuten.«
    »Mit einem Beiboot wären wir viel beweglicher«, gab Taffy zu bedenken. Etwas anderes bedachte er nicht.
    »Die Besatzungen der Beiboote hätten sich hinter die AVIGNON gesetzt, wenn sie dazu in der Lage gewesen wären. Da sie es nicht getan haben, besaßen sie die Option nicht.«
    Ich blickte in betretene Gesichter. Alle dachten an das, was ich bereits nach dem Ausbootbefehl befürchtet hatte. Gale hatte die Beiboote abgeschossen, eine aus ihrer Sicht logische Konsequenz, nachdem sie den USO-Kreuzer zum Absturz gebracht hatte.
    »Glauben Sie, dass unsere Kameraden noch leben, Sir?«, fragte die Ortungsspezialistin.
    »Wenn, dann schlagen sie sich auf eigene Faust durch. Sie alle haben eine USO-Ausbildung genossen und wissen, wie sie sich zu verhalten haben. Wir können zur Zeit nichts für sie tun. Dazu sind wir imstande, sobald wir Gale ausgeschaltet haben.«
    »Sehr zuversichtlich«, fand Havedge die Sprache wieder. »Etwas zu zuversichtlich, wenn Sie mich fragen.«
    »Ich frage Sie aber nicht«, gab ich kalt zurück, weil ich keine Zweifel hegte, dass wir das Miststück stellen würden. Da der Gatusain an meiner Seite war, war meine Zuversicht entsprechend groß. Ich lauschte in mich hinein und empfand meine Überzeugung als Wohltat. Gale konnte sich nicht auf Dauer vor mir verstecken.
    »Greta Gale zu finden ist genauso aussichtslos wie die Suche nach den Beibooten«, hakte der Kurator nach. »Wo wollen wir anfangen? Sie kann auf die andere Seite des Planeten geflogen sein. In welche Richtung gehen wir?« Er sprach das Wort »gehen« wie einen Fluch aus, was meine Befürchtung vertiefte, dass er sich noch als Klotz am Bein erweisen würde. Doch ich hatte seiner Teilnahme an unserem Flug zugestimmt und war somit für ihn verantwortlich.
    Dummerweise hätte ich mit der Beantwortung seiner Frage meine Sucht nach dem Gatusain verraten. Wenn ich einen Hinweis über Gales Aufenthaltsort erhielt, dann in dem Sarkophag. Natürlich hatte Havedge recht damit, dass eine Suche auf gut Glück von vornherein zum Scheitern verurteilt war, doch ich vertraute auf hilfreiche Hinweise seitens Waheijathiu. Womit ich wieder bei meinem Problem angelangt war. Ich konnte nicht unter den Augen aller in den Sarkophag steigen.
    Gesteh deine Sucht , riet mir der Extrasinn. Auf Dauer lässt sie sich nicht verbergen. Je eher du das Versteckspiel beendest, desto besser für euch alle.
    Es braucht nicht jeder davon zu wissen. Ich lege keinen Wert auf Getuschel hinter meinem Rücken , ließ ich ihn wissen.
    Niemand wird tuscheln. Deine weinerliche Zurückhaltung steht sowohl dem Chef der USO als auch dem Mann Atlan schlecht zu Gesicht. Bist nicht du es, der das Einstehen für Fehler propagiert? Wo ist dein Rückgrat geblieben?
    Das saß. Ich fühlte mich, als hätte der Extrasinn mich körperlich geohrfeigt. Ich konnte kein Gegenargument gegen seine Vorwürfe anführen.
    »Doktor?« Ich nahm die Bordmedikerin beiseite.
    »Lordadmiral?«
    In kurzen Worten schilderte ich ihr das Dilemma. Sie nickte bedächtig. »Wenn Sie hoffen, dass ich dem Extrasinn widerspreche, sind Sie auf dem Holzweg. Ich stimme ihm ausdrücklich zu.«
    »Das dachte ich mir. Ich frage Sie nach den psychologischen Auswirkungen eines solchen Geständnisses. Wie werden die Spezialisten reagieren?«
    »Fürchten Sie, dass Ihre Leute Ihnen die Gefolgschaft verweigern?«
    »Nein.« Ich war sicher, dass es dazu niemals käme. »Mir geht es um die moralischen Implikationen.«
    »Es gibt keine Einschränkungen, was Ihre Überlegungen und Entscheidungen betrifft? Sie sind Herr Ihrer Sinne und werden nicht beeinflusst? Bei allem Respekt, Sir, aber ich muss diese Frage stellen, denn ein ferngesteuerter Anführer könnte unser aller Ende bedeuten.«
    »Hatten Sie den Eindruck, dass ich von einem fremden Willen gelenkt werde?«
    »Nein, Sir. Doch dieses Wissen liegt allein bei Ihnen. Ohne eingehende Untersuchung vermag ich nur nach meinen Eindrücken zu entscheiden.«
    »Die täuschen Sie nicht«, versicherte ich. »Glauben Sie mir, Doktor. Die Abhängigkeit beeinflusst weder mein Denken noch meine

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