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Atlan 08 - Illochim 02 - Im Bann der Gatusain

Atlan 08 - Illochim 02 - Im Bann der Gatusain

Titel: Atlan 08 - Illochim 02 - Im Bann der Gatusain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Mehnert
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Einfühlungsvermögen.« Sie merkte, wie es in Svin arbeitete. Mit der ihm eigenen Bauernschläue war er sich seiner Defizite bewusst, deshalb hing er an ihrem Rockzipfel. Gemeinsam mit ihr und durch sie spekulierte er darauf, ihren Weg an die Macht zu teilen. Nun, ein paar Stufen gestattete sie ihm. Auf Dauer hatte sie nicht vor, ihn neben sich zu ertragen. Derzeit war Jorim, den sie anfangs als Notlösung für ihr Bett betrachtet hatte, ihr Favorit. Er kannte ein paar Liebestechniken, die nicht einmal der verdorbene Simmi beherrscht hatte.
    Heyburn seufzte, ergeben wie immer. »Gehen wir hinein.« Er trat vor, um die Tür zu öffnen.
    »Warte«, hielt Greta ihn auf. »Bezeuge den nötigen Respekt vor meinen Untertanen. Ich platze auch nicht einfach in dein Schlafzimmer hinein.«
    »Warum eigentlich nicht?«
    »Weil mir schlecht würde.« Sie betrachtete die schmucklose Tür. Wie machte man die Hausbewohner darauf aufmerksam, dass man davor stand und Einlass begehrte? Greta probierte es mit der Methode, die auf der Erde seit Jahrtausenden Verwendung fand. Sie klopfte gegen das Holz. Tatsächlich vernahm sie gleich darauf sich nähernde Schritte, und die Tür öffnete sich. Ein männlicher Kanacht stand vor ihr.
    Er starrte sie an. Das Blau seiner Augen fluktuierte.
    »Willst du mich nicht hereinbitten?«
    Sein lippenloser Mund bebte. »Willkommen in meinem Bau, Herrin. Ich ahnte nicht … Ich habe nicht erwartet …«
    »Natürlich hast du das nicht.« Der Translator arbeitete perfekt. Die Übersetzung übermittelte Greta sogar den Tonfall ihres Gesprächspartners. Er drohte vor Ehrfurcht zu erstarren. Ein solches Gerät hätte sie vor Jahren gebraucht, als sich mittellose Außerirdische unter Kunshun herumgetrieben hatten, die so wenig Solar besaßen wie Kenntnis des Interkosmo.
    »Ich bin Uchta«, sagte der Kanacht, der sein Haus als Bau bezeichnet hatte.
    Fremdartige Gerüche drangen in Gretas Nase. Der Raum beherbergte mehrere Kanacht. Einen davon kannte sie. Es war der Älteste, der die Besucher beim ersten Kontakt begrüßt hatte.
    »So ein Zufall«, sagte Heyburn. »Argoth. Ich vermisse dich jedes Mal, wenn sich dein Volk versammelt, um der Herrin zu lauschen.«
    Argoth stützte sich auf einen Stock. Greta kam er noch älter vor als bei ihrem ersten Zusammentreffen. »Du irrst dich«, entgegnete er. »Ich bin stets zugegen. Ich bin alt und klein. Man übersieht mich leicht.«
    Greta entging nicht Svins Argwohn. Wie so häufig verkannte er die Sachlage. Argoth war nicht in der Lage zu lügen. Wie alle Kanacht in diesem Dorf stand er unter ihrem Bann.
    »Ich muss gehen«, sagte er.
    Die Menschen ließen ihn passieren. Uchta schloss die Tür hinter ihm.
    »Dies ist Jidside, meine Partnerin. Sie trägt Scholk in ihrem Sirtel.«
    Scholk war Nachwuchs, vermutete Greta. Ein Kind. Sie sah, dass der Fleischlappen über dem Bauch der weiblichen Kanacht sich bewegte. Der Anblick stieß sie ab. Er hatte etwas Animalisches.
    »Scholk ist schon fünf Tage alt«, erklärte Uchta. »Anfangs konnten wir unser Glück kaum fassen, doch inzwischen haben wir uns an ihn gewöhnt.«
    »Anfangs?«, echote Heyburn. »Schon fünf Tage alt, sagst du? Was sind schon fünf Tage im Leben? Gar nichts.«
    Ein Verdacht kam Greta. Obwohl sie sich nie um die kosmischen Freunde der Menschheit geschert hatte, wusste sie, dass Mausbiber bis zu sechshundert Jahre alt wurden und Haluter sogar noch viel älter. Umgekehrt war also vorstellbar, dass es Intelligenzwesen gab, die eine ungleich geringere Lebenserwartung hatten als Terraner. »Wie alt werdet ihr?«
    »Wir haben eine durchschnittliche Lebensdauer von drei bis vier Jahren«, erklärte Jidside, die rotbraune Augen hatte. »Mit fünf gilt man als Greis, und es gibt sogar einige unter uns, die sechs Jahre alt werden, so wie Argoth.«
    Heyburn stieß einen undefinierbaren Laut aus. »Wie bei Wellensittichen. Ab wann sind eure Kinder erwachsen?«
    Entweder Kinder oder erwachsen, du Dummkopf , dachte Greta. Die Frage war dennoch interessant.
    »Wir bezeichnen uns als Erwachsene, sobald die Zeugungs- und Gebärfähigkeit eintritt. Dies geschieht im Lauf des ersten Lebensjahres.«
    »Na, dann Prost.« Heyburn leerte seine Flasche und ließ sie achtlos fallen. »Hast du genug gesehen, oder wollen wir hier Wurzeln schlagen? Davon gibt es in dieser Bude sowieso zu viele.«
    Greta betrachtete den offen liegenden Boden. An mehreren Stellen trat Wurzelwerk zu Tage. Weitere Eindrücke verwirrten sie. In

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