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Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren

Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren

Titel: Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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Impulsnadler unter meinem weiten Hemd hervor und richtete ihn auf Santjun. Derselbe Trick würde wohl kaum zweimal ziehen, aber ich musste es zumindest versuchen.
    »Der USO-Agent, der die EX-2714 betreten hat, waren Sie, Santjun! Es hat bei der Enterung keine Toten gegeben. Alles verlief völlig normal. Das Schiff wurde geborgen und der Explorerflotte überstellt. Allerdings wurde ein einziges Mitglied des Kommandos als verschollen gemeldet. Während des Einsatzes spurlos verschwunden. Verstehen Sie, Santjun?«
    »Sir, ich …«
    »Aber Sie sind keinen Außerirdischen begegnet, sondern etwas anderem!«
    »Ich …«
    »Erinnern Sie sich, oder ich drücke ab.«
    Zu viel Theatralik , mahnte der Extrasinn. Du hast es verpatzt. Spar dir das mit diesem lächerlichen Standrecht!
    Ich befolgte den Rat des Logiksektors, krümmte lediglich den Finger um den Abzug.
    »Ich … ich war nie … ich …«
    Santjun schnellte hoch, als wolle er mich angreifen, sackte dann jedoch in sich zusammen. »Ich wurde von der Truppe nicht akzeptiert«, flüsterte er.
     
     
    Mir war klar, ich wurde von der Truppe nicht akzeptiert.
    »Verdammt, wer kommt denn da?«
    Wie auf ein Kommando drehten sich alle um und sahen zu mir. Einen Moment lang konnte ich ihnen ihre Verwirrung ansehen, doch dann nahm ich den Helm ab.
    Der Korporal schüttelte ungläubig den Kopf. »Temp, was wollen Sie denn hier?«, fragte er fassungslos. Und etwas gereizt.
    Ich sah den Korporal fest an. »Ich gehe mit. Was dachten Sie denn?«, erklärte ich ruhig.
    »Nein, Sie werden nicht mitgehen,« erwiderte der Korporal ebenso ruhig. »Wie kommen Sie überhaupt auf diese Schnapsidee?«
    »Ich weiß zwar nicht, was eine ›Schnapsidee‹ ist, aber Ihre Anweisungen sind eindeutig. Ich bin bei der Mission dabei.«
    »Sie gehören nicht zu uns. Sie bringen ein eingespieltes Team in Gefahr.«
    »Ich bin lernfähig. Ich hätte es Ihnen vorher sagen sollen, aber …«
    »Allerdings, das hätten Sie!« Der Korporal war wütend. »Wir können nicht auf Sie aufpassen. Wir wissen selbst nicht, was uns erwartet. Außerdem …«
    Ich lächelte schwach. »Ich komme mit«, sagte ich ganz ruhig. »Schluss mit der Diskussion. Ihre Befehle sind eindeutig, und es wird sich herausstellen, wer auf wen aufpassen muss.«
    Der Korporal wollte widersprechen, ließ es dann aber bleiben. Er kannte die Befehlslage, und den Grund für meine Anwesenheit konnte er unschwer erraten.
    Er hatte recht. Im Prinzip war ich ein Sicherheitsrisiko. Ich kannte die Teammechanismen nicht. Aber das waren jetzt der falsche Ort und die falsche Zeit, um darüber zu diskutieren. Also fügte er sich zähneknirschend.
    Santjun hielt inne, und die Erinnerungen verschmolzen. Ich hatte Teile dieser Szene erlebt.
     
     
    »Verdammt, wer kommt denn da?«, erklang die Stimme eines Kameraden auf der Zugfrequenz im Funkempfänger.
    Wie auf ein Kommando drehten sich alle um, mich eingeschlossen, und sahen zu dem Neuankömmling, einem hochgewachsenen Mann in einem Kampfanzug, der mit den Insignien der USO verziert war. Als er die Gruppe erreicht hatte, nahm er den Helm ab, und ich schüttelte ungläubig den Kopf.
    Irgendwie anders, aber in der Essenz doch ähnlich. Und falsch. Ein USO-Agent in Maske würde doch nie die Insignien der Organisation auf seinem Kampfanzug zur Schau stellen.
    Die Machtphantasie eines Pubertierenden , flüsterte der Extrasinn. Ich umreiße meine Analyse immer schärfer.
    Der Junge …
    »Weiter, Santjun«, flüsterte ich heiser. »Weiter! Was ist dann passiert? Ihr geht weiter, erreicht die Funkzentrale …«
    »Wir sind in der Funkzentrale, als Sie kommen, Sir …«
    »Nein!«, sagte ich eindringlich. »Ich bin niemals in der EX-2714 gewesen. Weder als Mitglied des Enterkommandos … das waren Sie , Santjun! … noch als Lordadmiral. Sie haben auf die Roboter geschossen, Santjun. Sie zerstört. ›Schluss mit dem sinnlosen Streit!‹, sagte der Korporal«, zitierte ich aus Santjuns Erinnerungen.
    »Ja, genau«, fuhr Santjun fort.
     
     
    »Schluss mit dem sinnlosen Streit!«, griff der Korporal endlich ein. Ich drehte mich kurz zu ihm um. Er stand irgendwie verloren da, unschlüssig, erinnerte mich kaum noch an den Mann, der diesen Zug ausgebildet hatte. Im Prinzip hätte er R-Rot zusammenstauchen müssen. Er hatte das Feuer nicht freigegeben, aber R-Rot hatte als erster geschossen und die anderen mitgerissen, so einfach war das.
    Oder er hätte den Feuerbefehl erteilen müssen.
    »Vielleicht haben wir

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