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Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren

Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren

Titel: Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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zuraunen: Öffne mich. Öffne mich, hinter mir wird sich eine neue Welt auftun. Eine neue Welt.
    Oder der Tod , dachte ich und runzelte die Stirn. Ich vertraute auf meine hervorragende Ausbildung. Mich konnte so leicht nichts schrecken. Aber ich vertraute auch auf meinen Instinkt. Und der schlug jetzt Alarm, und ich spürte die Gefahr, die hinter diesem Schott lauerte, beinahe körperlich.
    Ich räusperte mich und wandte mich dem Korporal zu. »Sir, sehen Sie denn nicht …«
    »Ich bin über den inneren Aufbau eines Raumschiffs der Explorerflotte durchaus informiert«, blaffte er. »Wenn unsere Informationen richtig sind, befindet sich hinter diesem Schott die Feuerleitzentrale. Von dort aus können wir Zugriff auf die Hauptpositronik nehmen. Also genau das, was wir im Moment am dringendsten brauchen.«
    Mit verschränkten Armen stand er in der Gangmitte, musterte das Schott mit der gleichen Intensität wie ich und lächelte dann schwach. »Wir werden also diese Tür öffnen, spazieren gemütlich hinein, wischen ein bisschen Staub und drücken auf ein paar Knöpfe, und unsere Probleme sind gelöst.«
    Und wenn sie nicht gestorben sind, leben sie noch heute , dachte ich spöttisch.
    Die Analyse des fremdartigen Symbols war abgeschlossen. Es ging keinerlei Gefahr von ihm aus. Energetische Aktivitäten waren nicht zu verzeichnen. Wenn es sich wirklich um eine Schalttafel handelte, war sie an keinen Energiekreis angeschlossen.
    Ich streckte die Hand aus und berührte sie.
    Durch den Handschuh des Kampfanzugs traf mich ein Schlag und riss mich mit.
     
     
    Wesen wie sie hatte ich noch nie gesehen. Es schien sich um Kreaturen zu handeln, die von Kerbtieren abstammten, aber von gewaltigen. Mit ihren sieben ineinandergefügten, elastischen Panzersegmenten reichten sie mir bis an die Brust.
    Manche bewegten sich auf zwei, andere auf vier Beinen. Als sie in ihrem Wechselgang langsam näher kamen, sah ich, dass sie über einen vierfachen, flexiblen Gehapparat verfügten. Zwei Beine sprossen aus dem, von unten gezählt, zweiten Segment und ermöglichten einen aufrechten Gang, zwei weitere entsprangen dem fünften Segment und erlaubten zusätzlich eine vierbeinige Fortbewegung.
    Die Fremden erblickten mich, und ich vernahm ein seltsames Geräusch, das ich nicht richtig einordnen konnte. Es waren Schreie, zweifellos, und sie fuhren mir durch Mark und Bein, aber ob es solche des Abscheus oder des schieren Entsetzens waren, konnte ich beim besten Willen nicht sagen. Angst – vielleicht war nackte, kreatürliche Furcht die beste Beschreibung für das, was in diesen Schreien mitschwang.
    Ich konnte auch nicht sagen, woran es lag, ob etwas von mir nach ihnen griff, überschwappte, oder ob es nur meine bloße Anwesenheit war, doch plötzlich wusste ich, vor welchem Frevel das fremde Symbol warnte, an welches Gebot es mahnte. Es überkam mich mit unwiderstehlicher Gewalt eine grauenvolle Vision, die vor meinem inneren Auge vorbeizog.
    Ich sah die blaue Kugel eines Planeten, umgeben von einer Wolke des Verderbens. Ganze Städte gingen in einer nicht enden wollenden Serie aufflackernder Fanale unter, als wäre die Sonne selbst explodiert und schüttete ihre Energie über diese friedliche Welt aus. Unzählige der fremdartigen Wesen versuchten vergeblich, ihr nacktes Leben zu retten. Doch der Tod holte sie gnadenlos ein und verbrannte sie zu Asche, männliche, weibliche und heranwachsende Geschöpfe. Vielleicht würde irgendwo auf dieser toten Welt ein Symbol bestehen bleiben, und sein fluoreszierendes Licht würde fast höhnisch die verkohlten Ruinen erhellen und das Einzige sein, was bis in alle Ewigkeit Zeugnis ablegen konnte von der Größe dieser Spezies, die untergegangen war, weil ich es gewagt hatte, ihr zu nahe zu kommen.
    Im nächsten Augenblick verschwand das Bild, und ich sah wieder das Schott in der EX-2714 vor mir.
     
     
    Ich starrte das Metall an und fragte mich, was gerade passiert war. Die Stimme des Korporals riss mich aus meinen Gedanken. »Letzte Überprüfung der Ausrüstung!«
    Ich führte den Selbstcheck durch. Unser Zug war mit dem Besten ausgestattet, was die Solare Flotte in ihren Arsenalen hatte. Unter dem schweren, gepanzerten Raum-Kampf-Anzug trug ich noch eine schwarze, enganliegende Schutzmontur. Vielleicht wurde der Raumanzug ja beschädigt, oder seine Systeme fielen aus, oder ich musste ihn ablegen, um im Nahkampf beweglicher zu sein. In das synthetische Gewebe der Montur waren kleine, fast

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